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Gesammelte Nachrichten

zur Geschichteder deutschen evangelisch-lutherischen*

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z u C o p e n h a g e n .

Eine Gedenkschrift zur Erinnerung an die 300jährige Jubelfeier dieser Kirche d e n 2 0 . F e b r u a r 1 8 7 5

von

H. W. Boldt, cand. juris, kgl. Translateur.

Copenhagen.

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Gnrlncr Priors Duchhanriluug.

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„Jch denke der alten Zeit, der vorigen Jahre.“ Psalm 77—6.

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Der hügelige westliche Theil der Stadt Kopenhagen hebt sich in ziemlich gleichmässigen, leicht erkennbaren Steigungen von den Canälen und dem Stadtgraben bis zu der Höhe, auf der wir die deutsche St. Petri Kirche erblicken. Dies Plateau bildet den höchsten Punkt der Stadt und dacht sich all- mählig nach allen Seiten, namentlich nach Süden hin, ab.ix Eine zusammenhängende zuverlässige Geschichte der ältesten Periode dieser Kirche lässt sich nicht aufstellen. . In der in der Copenhagener Universitätsbibliothek auf­ bewahrten sogenannten Rostgaardianjschen Sammlung findet sich ein Manuskript (M. S. S. No. 74 Donat: Rostgardianae) welches, übrigens in Übereinstimmung mit mündlicher Tradition, besagt, dass die »St. Peders« Kirche die allerälteste Kirche der Stadt gewesen sei »thi for Kjobenhavn blev funderet var den Serslofs Bys Kirke.« — Mehrere Verfasser, namentlich Jonge (Kjøbenhavns Beskrivelse S. 18) und E. Pontoppidan (Origines Hafnienses S. 38) erwähnen diese Quelle und be­ stätigen die erwähnte Behauptung, die aber nichtsdestoweniger eine irrige sein muss, indem der gleich darauf im Manuskript hinzugefügte Satz »siden den af Jarmaro med S. Mariae og S. Clemens Kirke afbrændt var, stod den øde, indtil K. Fre- l*

4 derik II bevilgede den tydske Menighed at lade den igjen opbygge« nachweislich unhistorisch ist. Nach der Rostgaar- dianischen Handschrift soll also die Kirche vor 1259 (dem Jahre der Plünderung Kopenhagens durch den Rügenfürsten Jaromar) bis 1575 (dem Jahre der Etablirung der deutschen St. Petri .Gemeinde) leer gestanden haben. Die folgende geschichtliche Darstellung beweist das Gegentheil. Das älteste nachweisbare Document, welches die Kirche erwähnt, ist das Testament des Priesters Heinze vom 9. Decbr. 1304, worin es heisst: ..I »Jtem ecclesiae beati Petri Hafnis ij m'archas sacer- '■ f •1 dotij dimidiam marcham, et djacono ijora s.«1) Dies Document kann indessen nicht bestimmend sein für das Alter der Kirche, deren Ursprung wir mit grösserer Sicher­ heit auf den Schluss des 12ten oder Anfang des 13ten Jahr­ hunderts, also unmittelbar nach der Gründung Kopenhagens durch den Bischof Absalon (1168) zurück führen können.; >5 n ; Das Verhältniss der Kirche zum Dörfe Serritzlev (Sera- lef) (vgl. S. 3) scheint ebenfalls auf einem Missverständnüss zu. beruhen. Der Ursprung der Petri Kirche hat kaum etwas mit dem Ursprung des Dorfes Serritzlev gemein, und dürfte die Ansicht Pontoppidans ,8) dass Serritzlev als, namhaftes Dorf gewiss seine eigene Kirche gehabt hat und die St. Pe- ders Kirche höchstens ein Annex der eigentlichen Serritzlever ^Kirche gewesen, die richtige sein.. Denn das Dorf Serritzlev t umfasste einen grossen Theil des jetzigen Hvidovre Kirchspiels I und des Udenbyes Klsedeboquarter zunächst den Seen, die da* * mals Sümpfe und Moräste (Ser) bildeten, und es ist nicht wahr* 8 oheinlich, dass die Bewohner von Serritzlev ihre Kirche in un­ mittelbarer Nähe der Frauen Kirche gehabt haben. Diese Lage der Kirche, hart an dem alten Stadtwall, der sich durch die jß Skidenstraede (jetzige Krystalgade) nach Landemärket hinzieht, ' ' " ■ ? ^ (■[•'■■ r \.\ *) Original im dänischen Geheimenarchiv.' " ' ‘ ‘ - *) Pontoppidan „Origines Hafnienses.“ S. 12 ’ . I f ,'d

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deutet vielmehr daraufhin, dase die Peders Kirche eine gemischte Gemeinde, nämlich sowohl Stadt- wie Landgemeinde umfasste.. Zur Stadtgemeinde gehörten nachweisslich die Bewohnerder Nörw regade, Raadhusstræde (jetzige Studiestræde), St. Pedersstræde und mehrerer anliegender, jetzt, ganz verschwundener Strassen, und die Landgemeinde wird aus denjenigen Bewohnern von Serritslev bestanden haben, welche ausserhalb des Stadtwalls zunächst der Kirche wohnten und deren Hvitfeldt in Dan.-r marks Riges Krönike fol. 1335 als „Rustid ex parochia Petri“, Erwähnung thut. Es ist wahrscheinlich, dass mit der Zu­ nahme der Stadtbevölkerung die Stadtgemeinde bei gleichzei- ( tiger Abnahme der Landgemeinde die überwiegende geworden \ und die St. Peders Kirche dadurch schliesslich aufgehört hat eine Kirche des Dorfes Serritzlev zu sein. Die St. Peders Kirche lag also am Ende der Nörregade oder dicht am damaligen Norderthor (Nörreport), welches sich; ^ über die Nørregade erstreckte, wo jetzt die Krystalgade (Skiden-. ' stræde) in jene ausmündet. .,/y Es wurde bereits S. 4 die Ueberlieferung erwähnt, dass, die Kirche vom Rügenfürsten Jaromar zugleich mit der St. Mariæ (Frauen Kirche) und St. Clemens Kirche1) abge­ brannt worden sei. Dergleichen Ueberfälle wiederholten sich, und bekanntlich fie’en schon 1248 die Lübecker ins Land, die. Kopenhagen in Brand steckten, die Kirchen plünderten und, die Reliquien und Zierrathen derselben mit sich fortnahmen .1 Am 2 . .Juli 1386 brannte ferner, die Kirche ab und ver­ lor laut Vor Frue Kirkes Mindebog, wo es heisst: v . j (ecclesia sancti Petri Hafnis cum duabus suis campanis . --------— per incendium est pombusta -j'D bei dieser Gelegenheit ihre beiden Glocken, wurde: indes­ ,! **) Die St. Clemens Kirche wurde abgebrochen bei Einführung der Reformation und lag an der Ecke der jetzigen Frederiks- f,r berggade und Mikkelbryggersgade. : •. .... r iii" ’ '!• t" ■’ . ’ ■ ’■ ' ‘1 .

6 sen bald wieder erbaut und bekam einen Thurm, dessen aus*) * drücklich in den Quellen Erwähnung gethan wird. Diese Kirche war nur klein und jedenfalls viel kleiner als die nahe gelegene Frauenkirche. Die Kirche war auch arm, wie dies nach den wiederholten Plünderungen und Bränden kaum an­ ders zu erwarten stand. Im Jahre 1445 gaben, wie Pontop- pidan (Annal. II 592—593J erzählt, der Erzbischof Tue zu Lund und 8 andere Bischöfe des Landes 40 Tage Ablass Jedem, der in gottesfürchtiger Absicht die St. Peders Kirche und deren Messen besuchte, oder der zu Kranken gebrach­ ten Hostie folgte oder hülfreiche Hand zur Erhaltung der Kirche böte durch milde Gaben an diese, oder durch Kniefall den Leib Christi anbetete, wenn derselbe während der Messein der Kirche emporgehoben wurde oder sich vor des Gekreuzigten Bild hinwürfe oder andächtig der bittern Qualen des Gekreu­ zigten sich erinnerte u. s. w. Dieser Ablassbrief scheint in­ dessen nicht die rechte Wirkung gehabt zu haben, denn er wiederholte sich im Jahre 1453. Endlich erwarben die da­ maligen Vorsteher der Kirche1) im Jahre 1466 einen neuen Indulgenzbrief. Die eigenthümliche Religiosität des Mittelalters bestand bekanntlich in Schenkungen an Kirchen und milde Stiftungen zum Heil der Seele (in remedium animae). Hierdurch, sowie endlich durch Kauf und Tauschhandel vermehrten sich die Mittel der Kirche recht bedeutend. Nach den originalen Schenkungsbriefen, von welchen ein Theil im dänischen Gehei­ menarchive zu finden ist, muss die Kirche am Schlüsse des 15. Jahrhunderts ansehnlichen Grundbesitz gehabt haben. Gleichzeitig scheint die St. Peders Kirche ein nicht geringes Ansehen genossen zu haben, und aufiällig ist es jedenfalls« namentlich im Hinblick auf die Bedeutung der Frauenkirche, dass Lehrer und Studirende der Kopenhagener Universität in

*) Der Prediger in Verbindung mit 2 Mitgliedern der Gemeinde, den beiden Vorstehern, verwalteten die Kirohengüter.

derselben jährlich am 3L Juli eine feierliche Messe abhielten mit strengen Regeln für diejenigen, welch« von 1 der i MessU ohne triftige Gründe ausbliebeüi.1) ; -itiiil) d-mb ¡.-uw/li'iflr - j -.J io ,v Nachdem der - Reichstagsbeschlüts zu Odense 1527 den- Anhängern sowohl der, alten als der neuen Lehre die Freiheit des Lehrens gegeben hatte, begann der mehrjährige Kämpf des Katholicismus mit der Reformation,: der erst am 30. October 1536 auf einer Reichsversammlung zu Kopenhagen durch éin- müthige Abschaffung des katholischen ; Bischöfthums! zum Austrag gebracht wurde; ii■;'«>: Jii' Während dieser Periode,!die ausser den religiösen Strei-i tigkeiten voll der heftigsten politischen Kämpfe-ist, mussten' die Kirchen der Hauptstadt ganz;tbesonders -leiden, i Sö 1be­ stimmte der Reichsrath im Decbr. 1531, dass die Kifchen, an Gold-; und Silberkleinodien Ausleihen.i sollten, was sie nur irgendwie entbehren könnten; damit ¡der König -Friedrich Iv Münzen daraus schlagen könne; !um die 1 Kriegsknechte im Kriege gegen den vertriebenen König Christiern zu besolden4)* Was noch an Werthsachen den Kirchen blieb, ging durch den zweijährigen Thronfolgekrieg,! nach den feindlichen Führern, die Gr a f e n f e hd e genannt,: verloren, ¡d <-'j\ . ¡ ¡ U v n i > I '•b •Der Bildersturm am 3ten; Weihnachtstage 1530 üntef Führung des Bürgermeisters Ambrosius Bogbinder schloss die Frauenkirche ein ganzes Jahr, und es ist nicht unwahrscheinr*! lieh, dass die katholische Peders Kirche gleichzeitig ein Ge-; genstand des fanatischen Eifers der Anhänger der Reform mation war. Die katholische und ¡protestantische Geistlichkeit machte sich den Gottesdienst streitig,; und.von 1530 an soll die evangelisch-lutherischei ,Lehre in dér i>iui a'.»b• «'*) Statuta Acad. Hafn. S. R. IX. YIU. S. 887i 343—845. ?. .Igv d *) Ny D. Mag I 227-229. ' >. ,;7*i ,,;vS|.J>I ,vö.J. *) Allen: Breve og Aktstykker I, 694. I «/ry,-du idof/I

s ^er! 'R 0 'fiMriiiatiiili iüijDinetDarü,; audh in de* *uSibPe^rs Hijebe» di«: üßuei Lehte, verkündete. r»Di«! liateiftiscbe Messe»wurde gamai oder theilweise durch dänische Predigt und ^äarischen Kirchento gesangjverdrängt) Der JPritbas»!der katholischen Geistlichkeit, der!hfikjaiwaite Bischof iJoachim/Bönnöw, ¡suchte das feste BaA ätyzrthämo der :iKirche? an ¡¡sieh- zu reissen,1) allein die > Reform matidi» »hatte*. begünstigt von deni dänischen Königen, bereits» au festen: Fuss gefasst,. aJa dass ¡es der, namentlich nach dem Tode FiriedflfichrLi'lilO^ April 15f;t3) zu einer letzten- Kraffan-ri strengung sich versteigenden katholischen Geistlichkeit2) ge*, lim-gm k*(MU4ifcefT verlorenes- Terrain, wieder zu gewinnen// Mit Matthias Jensen,i dein letzten katholischen Priester an der St, tPeders. Kirche* verschwindet die katholische» Gewalt. völlig a r a i d a e i e r i i ! . j f . r j -M i-i» • i:;»< Nachd«n, .€htistian» JIL iin Kämpfe um» die Krone Däne-; marks mit ChristLflrn II. und den-verbündeten H-ansastädten! den Sieg davon -geträgen, hatte, fiel auch: der letzte katholi­ sche Einfluss. ¡¡¡ Die- Geistlichkeit wurde .'durch den Recesai von; 1536i in ihre» Schranken /zurückgewiesen, sie sollt© fortab ein Lehrerstanth sein »ohne ¡alle politische Bedeutung, undi die; Kirchengewalt ging dur chdi e Reformation auf König» und. ßeichsrath über.8) Die kirchlichen Verhältnisse und die kirchliche Bihtheilung ddr Hauptstadt erlitten gleichzeitig eine Verände -1 rungJ Der Gottesdienst in der St. Peders Kirche wurde abge-, schafft und: die >Mitglieder» dieser Gemeinde, im Jahre 1537 anderen Giemeinden:theils der »Frauenkirche, theila der neu-, } errichtete» Heiligengeistkir^foe einverleibt, Die allzunahe Lage ie r Frauenkirche wander.nächste Grund der Aufhebung der St, Peders Kirche,4), ida 2 udänischd , Kirchen .in so unmittelbarer. i'.'JiUii.i • 'sM .M.ui liCib ihl:/. lag. III. 18. k Ny DTM s . _ 'Lehrfreiheit' würde-* 'den' evangelischen Ih-ädikiahteTr'düfcft 'i'ii'jHoeéÉs Vöm3i Juli t&38-wieder: gekommen und; MiifiklM» Tausend des Landes verwiesen. . - *) vgl. Steißan-ni .: Den danske Retshistorie, indtil ,^Christi»» Y’s Lov, Kbhvn. 1871, S. 92. ' .(•&; V.iX: i .(I %'£ (' *) Jonge: Kjøbenhavns Bantøtyeløfe' fy. iß*A gu éve-iil n»HA ^

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Nähe wie diese, sich nur schädigen konnten, zumal die Land­ gemeinde der St. Peders Kirche schon vorher von dieser ge­ trennt war. Die Kirche hatte beträchtlichen Grundbesitz, dessen jährliche Einnahme 306 Mark betrug, und der Frauen­ kirche nunmehr überwiesen wurde. Diese hatte nämlich ihre Einnahme von 103 Häusern und Gewesen der Stadt der Kopen- hagener Universität abtreten müssen und wurde auf vorer­ wähnte Weise für diese wesentliche Einbusse in ihrer Ein­ nahme entschädigt.1) , ' Die St. Peders Kirche sollte nunmehr der Bestimmung nach abgebrochen werden, da sie als Kirche überflüssig geworden war, allein 1 die 1 Rohheit, und Frivolität des Mittelalters t bestimmte sie bald zu andern Zwecken. Das Kirchengebäude wurde zu einer Glocken- und Kanonen- giesserei, dem sogenannten. „Giethus“ verwandelt. Wo stiltø Mönche ihre Messe verrichteten und ihr Tedeum hören liesseti,. ertönten jetzt wüste Hammerschläge, wo duftender Weihrauch .1 cjie Räume erfüllt, schwärzte jetzt Russ und Dampf die Wände, und .wilde Flüche essiger. Gesellen •durchtobten, die Räurne, stiller Andacht. < : , .„.r, < , Im Jahre 1567 schlug der Blitz in die alte vormalige Kirche, die nach einer alten Zeichnung nunmehr als verfallene^ Gemäuerj und ohne Thurm dastand (vgl. Pontoppidan Origines Hafoienses. S. 277). ‘ V-l'VoiX ih « Ml) Mit dem Aufhören der katholischen Periode endete nicht allein die Existens der dänischen St. Peders Kirche, ihr ,An­ denken wurde verwischt durch einen fast 38jährigen profanen Gebrauch der ehemaligen Kirchenräume. .* i *'*) Univ. Ordiri. von 1539- (Cragii Anhal. Add. p. 96) und H. Rør- dam, Kjøbenhavns Universitets Historie,'1537—1621. I S.' 90. .’l ,;io Li i ! ;U«: I J> . i •¡•U'ill’JVlll -iiijii oi i- o a : i vjn /I tV; j ■ 1 :'■>// L i nu o raid o s ,Mr.Y v-nn luni. <1 i ! e i r n p t q i n u'/ u:o Ü , '.‘ j.int* f«-’i o;v/ o a - r a i -li •:

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Schon im Jahre 1574* 1) finden wir eine deutsche lutherisch- protestantische Gemeinde in Kopenhagen, die ihre Versamm­ lungen und ihren Gottesdienst im St. Claræ Kloster hielt. Dies Kloster, im Jahre 1497 vom König Hans und seiner Gemahlin Königin Christine gestiftet, wurde 1505 mit Nonnen bevölkert, welche dasselbe aber bereits 1532 wieder verliessen. Das Kloster lag am nordwestlichen Endé der jetzigen Paul Fechtels Stiftung in der Möntergade und erstreckte sich mit seinem Territorium bis zu der jetzigen Strässe „Klareboderne“, die vom Kloster ihren Namen hat. v - a . . i',-...' : l-.j.' il •>!;">r!i p /. :;;<■;!• ljl/l ■ -M . . . . " V; ,! : . . j- ;, ,. i■. j , ■,; ,i \ . \j\\ !,]*■, : : ;i| J; I *) Vieles deutet darauf hin, dass/die Existenz einer deutschen Gemeinde in Kopenhagen weit älter ist, und namentlich die Existenz einer s. g. deutschen Kompagnie (Gilde) und •deren unzweifelhafte Verbindung mit dem Franziskanerkloster auf , dem Graabrödretorv. Gelegentlich der Sequestration dieses j Klosters fand man in demselben zufolge der annoch Vorhände* i nen originalen Inventarieliste d. d. 25. April 1530 (Holger F.' Rørdam, Kjøbenhavns Kirker og Klostre i Middelalderen Tilh 124 og 125), einen Kelch, welcher der deutschen Kompagnie gehörte und der sich wie folgt registrirt findet: „Item en kalk, som hører Tidsk compani tili“. Eine ältere deutsch:katholische Gemeinde scheint demnach existent gewesen zu sein.

11 Als die deutsche Gemeinde durch die Reformation und' deren Folgen in Deutschland mehr und mehr zunahm, und die kleine Klosterkirke zu eng wurde, verordnete der damalige König Friedrich II., dass die profanirte St. Peders Kirche der deutschen Gemeinde zu Kopenhagen zum Gebrauch über-; wiesen werden solle. Am 18. März 1574 erhielt der Lehna-' herr von Kopenhagen, Morten Wenstermann in der Ver­ anlassung folgendes kgl. Schreiben: i t „Vid at vi ere tilfreds nu igjen at lade holde Tjeneste udi St. Peders Kirke udi vor Kjøbsted Kjøbenhavn, hvilken hidtil haver standet øde, hvorfor nogle af de Huse og Vaaninger, som ere satte om Kirkegaarden, skulle afbrydes.“ 1) Das zur Glocken- und Stückgiesserei in fast 40 Jahren benützte Kirchengebäude musste jetzt selbstverständlich einer ganz umfangreichen Reparation unterworfen werden, deren Ausgaben der König selbst bestritt.2) Zum ersten Prediger der deutschen Gemeinde ernannte der König durch Handschreiben vom 20. Februar 1575 (Sjæll. Reg. XI, 145— 146; vgl. .Jonge, Khvns. Beskr., S. 19), den Mag. Laur i ds P e te r sen " ), geboren- zu Hadersleben und in Wittenberg zu einem, nach dém Zeugnisse seiner Zeitgenossen, braven und gelehrten Geistlichen herangebildet. M it Laur i ds P e t e r s e n ’s Am t s a n t r i t t b e g i n n t di e Ge s c h i c h t e der d e u t s c h e n l u t h e r i s c h - p r o t e s t a n ­ t i s c h e n St. Pe t r i Geme i nd e zu Ko p e nh a g e n . 4) Durch -----1------------ 5—----- *•' ' « *) Sjæll. ,Heg. XII, 251. s) Die Kirche erhielt den Namen St. Petri Kirche, während die dieselbe begrenzende alte St. Pederstræde ihren Namen un­ verändert beibehielt. -.*) Ausser freier Wohnung bezog der Prediger laut kgl. Bestimmung irr!jährlich 200 Dir., 4 ü Roggen, 6 ii Mälz, V* Tonne Butter, . 12 Seiten Speck, 10 Lämmer, 20 Gänse. ■ ' • ■ *) Aeltere Verfasser, wie Wolf (Encom. Regni Dan., S. 365), geben .!'■*: das Jahr 1585 als Stiftungsjahr der Gemeinde an, andre, wie Mart. Zeiler (Descr. Dan., S. 184), das Jahr 1574. Beide An-

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kgl. Schreiben vom 31. März 1575 iSjaell. Reg. XI, 151), wurde Theoplidus Naeninus zum ersten Cantor der Gemeinde ernannt: „for han skal med hans Disciplcr synge i den tydske Kirke naar Tjeneste holdes“. Mag. Laurids Petersen war nur 6 Jahre lang Seelsorger der Gemeinde, indem er im Jahre L581 zum Lehrer im Lesen und Schreiben der jüngern Schwestern Christian IV., der Prinzessinnen El i s a b e t h (geh. 1572 und später verheirathet mit Herzog Heinrich von

gaben sind unrichtig. —Jonge, der das Datum des kg], Hand­ schreibens auf den 24. Februar 1575 setzt, muss sich geirrt haben. Die noch vorhandene Quelle, die er angiebt, ist das Registranten-Protokol der Canzlei No, II, p. 145 und diese nennt den 20. Februar 1575 in Uebe-reinstimmuug mit Sjæl]. Reg. XI, 145—146.

Braunáchweig-Wolfenbüttel) und ¡Amn a. (gebí 5074/und ßpäteir rVérheirathet ‘mit’ dem 'englischen König''Jakob VI.), ernanwt wurde.; Laufids 1 Petersen starb 1592. . *•.? v*'i ui:».: 1 u¡i nib -nf¡;í Die Reihenfolge der Nachfolger Laurids Petersen’s firiddt sich 'in ■der- Anlage, und wird das Leben und Wirken dieser'Männer, soweit dasselbe in besonderem Zusammenhänge mit der Entwicklung der deutschen St. Petri Gemeinde steht* irr der folgenden Darstellung Gegenstand näherer Erwähnung werden. - • i ^ ■? • ' '! "V' • > ., / Man befand sich in der Periode einer rasch empor­ blühenden, allein - schon , im 18. Jahrhundert wieder dahinf siechenden Industrie, und die in Folge der religiösen und politischen Verhältnisse der Heimath nach Dänemark .aus­ wandernden deutschen Künstler und Handwerker waren die wesentlichen Hebel dieser Industrie (vgl. Wolf: Encomion Begni Daniae,'S. 366). Friedrich II. Sohn und Nachfolger, König Christian IV., hatte nach glücklicher Beendigung des Calmarkrieges (1613) sein Hauptaugenmerk auf die Förderung der. Künste, >Wissenschaften, des Handels und der Industrie gerichtet, ln den auf den Frieden zu Knäröd folgenden 12 glücklichen Friedensjahren nahm die Industrie durch die ganz besondere Fürsorge dieses Königs einen bisher unge-

,14 kannten Aufschwung. Es ist dies die erste Periode des Er­ wachens dänischer, durch deutsche Kräfte geförderten, Industrie, die im Laufe des vorigen Jahrhunderts durch allzu materielle Lebensanschauungen fast vernichtet, erst in den letzten Jahr- zehnten wieder zu ihrem natürlichen Rechte gelangt ist. ■!-. i r Christian IV. war

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Die St. Petri Kirche nach einer Zeichnung von 1659. berufen wurde, der er 18 Jahre diente1). Bernhard Meyer *) Während der Functionszeit dieses Mannes, nämlich im Jahre 1623 trat die Nothwendigkeit, dem Prediger einen Gehülfen zu schaffen, deutlich zu Tage. Die Gemeinde befand sich, durch die (S. 13) erwähnten starken Einwanderungen aus Deutschland, in starker Zunahme. Als Gehülfen engagirte man mit königlicher Erlaubniss zuerst einen ordinirten Studenten, der dan Nachmittagsgottesdienst verrichtete, allein im Jahre

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war ein gelehrter Theologe, aber ein sehr eigenwilliger, störri­ scher Karakter und kam daher in seiner amtlichen Thätigkeit in häufige Kollisionen mit seinem Vorgesetzten, dem Bischöfe, deren Ausgang immer demüthigend für den Pastor Meyer ablief. Meyer’s Verhältniss zu den derzeitigen Capellanen der Kirche, Mag. Johan Stemann, der 1630 als Prediger an die St. Nikolaikirche in Hamburg berufen wurde, und dem Wür- temberger Mag. Johannes Beuerlin (1630—1632), war eben­ falls ein unfreundliches. Beuerlin nahm daher 1632 seinen Abschied und wurde Hofprädikant beim Prinzen Christian. Dem Archiv des Consistoriums. der hiesigen Universität entlehnen wir ein Dokument, dessen Inhalt eine so bezeichnend demüthigende Abbitte Meyer’s für begangene Eigenmächtigkeit enthält, dass wir Sie unsern Lesern nicht vorenthalten wollen. Des nähern Verständnisses halber müssen wir die Bemerkung vorausschicken, dass die kgl. Verordnung vom 7. Novbr. 1629,. von denjenigen Studirenden, welche zum Predigen zugelassen werden wollten, eine Attestation der Reife Seitens der Uni­ versität verlangte. Hierüber, hatte Pastor Meyer sich hin­ weggesetzt, indem er mehreren an der Kopenhagener Univer­ sität studirenden jungen deutschen Theologen wiederholt bedingungslos das Predigen gestattet hafte, und als er hier­ über von seinem Vorgesetzten verantwortlich gemacht wurde, erging er sich in Scheltreden von der Kanzel. Das besagte Dokument lautet also: , * /: „Nachdem Ihro König!. Mayestät, mein allergnädigster Herr, mir noch hinführo, wie vor, dieses mein Amt zu lnznlÄ.IiiJuitnvH .(Dvlirdo ,>| io r-t /»h’ji/w noltmd 1625 kam die Gemeinde beim König, der sich damals, durch 9 -v(fn*eine Betheiliguug am Religionskriege in Deutschland,'im Felde n<)'llihefand, um feste Anstellung eines ordinirten Geholfen ein. damalige Prinzregent Christian kam .diesem Verlangen „r/f: nach, worauf der JBiöchof liesen, im Septbr. s. J., den: Ham- ajiiX ':burger Mag. Johan Stemann (s. oben) ordiuirte. Diesen sollte ro; bi8 zur Rückkehr des Königs aus dem Kriege, von" der Ge- «••(ii.lPoiude besoldet werden. ,t i m m:|. ,/t •¡r.l» *to£>

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:i )<’ bedierién aüö königl. Giinsrfc ünd Gnade ‘bevilliget 1 üBd •ü. zügelassen: ¡Bo gelobé und verpflichte ich “mich dem ~v ,t Bischoffe, der Ordinaütz, samt den königll Verordnungen .^egen Attestation und Anderem gehorsam und folgig zu sein, auf der Cantzel wie auch sonsten mich'alles Schel- 1 {' tens zu enthalten, der Einigkeit mit den Priestern und dem Ministerio dieser Stadt zu befleissigén, auch- also fort in dem Consistorio in Gegenwart des gesammten • Ministern den Bischoff und das Ministerium zu entschul- ' ■'< digen ünd zu bekennen; dass ich nicht anders von ihnen ‘•¡i als alles gutes, göttliches und ehrliches weiss, mit Be- :,“!1 gehren, dass meine letzte Einlage, so aus hastigem Sinne :; verfertiget, in guter Meinung aufgenommen werden möge. Dies alles verspreche ich bei Verlust meines Amtes un- ••>»» verbrüchlich zu halten und dannach zu leben; * ' i Kopenhagen, 30. Juli 1633. ,¡fl H • i > In Folge des 30jährigen Krieges, während dessen, sowie auch, nach dem Osnabrücker Frieden, zahlreiche Deutsche nach Dänemark auswanderten1), kam die St. Petri Kirche mehr und mehr in Aufnahme.- rUnter den derzeitigen Mitgliedern der deutschen Gemeinde finden wir Männer v' grossem An- ttl) Unter diesen eingewanderten Deutschen finden wir Namen, . welche, in der Geschichte Dänemarks mit Auszeichnung genannt werden, ’so z. B. der Stammvater der Familie Tsclierning, Generalauditcur und Assessor Paulus Tscherning, ~geb. den 25. Januar 1627 zu Bunzlau in Schlesien, kam 1655 nachKopqn- u> hagen und starb daselbst am 17. Septbr. 1666. Er liegt in der •"‘ Kapelle der, St. Petri Kirche-begraben. 2

18 sehen und Einflüsse* wie z. B. den Aeltesten der Kirche, den reichen Kaufmann Iohan Braem aus Hamburg, dem die s. g. ostindische Kompagnie in Kopenhagen ihre Enstehung ver­ dankte, und der zugleich für die Bildung einer grönländischen Kompagnie thätig war. Johan Braém war 23 Jahre lang Apltester.den Kirche und liegt in der Kapelle begraben. Der König fand bei der zunehmenden Anzahl yon Mitgliedern der Gemeinde, daher Veranlassung, der Kirche erweiterte Privile­ gien unterm 27, März 1641 (Urk. 2) zu geben, und „Hs. Ivongel. Majestæt samtyckte den til en almindelig.Sogne Kirke for den. Tydske Nation“, wjo sich der Zeitgenosse Wolf im Kncomion Itegni Daniæ (S. 366) ausdrückt. König Christian selbst pflegte regelmässig an Feiertagen die deutsche St,. Petri Kirche zu besuchen,; wohnte fast ebenso regelmässig dem damals stattfindenden Gottesdienste am Mittwoch1) bei und bewahrte derselben seine Gnade und ein beständiges Interesse bis zu seinem Tode .( 64S). Von Christian IV, Zeit stammen die drei, jetzt nicht mehr vorhandenen Kirchenglocken. Da die Gemeinde wegen fehlender Kirchenglocken an Sonn- und Feiertagen nicht zu­ sammengeläutet werden konnte, schenkte dieser König derf selben ihre älteste Glocke, welche folgende Inschrift trug: „Aus dem Feur bin ich geflossen, Felix Fux hat •'uv., mich gegossen, Anno 1630. Diese Kloche lies giessen , , :Johan Bram, Jürgen Petersen, David Mord, Matthias >.! i Klowmann, nach Ihro Kön. May. Privilegium Anno 1630 av den 18. December. Bernhardus Meyer, Pastor.“ - • ■ - Die nächstälteste Glocke trug die Inschrift: ’■ >' • „Diese Kloche haben lassen giessen dio Vorsteher r ... der Teutschen Kirchen St. Petri, Johan Bram, Jürgen Petersen, David Moert, Michel Kruse, und ist dazu ver-

*) Dieser Gottesdienst hielt sich noch bis zum Schluss des vorigen Jahrhunderts. Vgl. Holck, Kjøbenhavns Beskrivelse. S. 92.

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Vli:, (ehrt von etlichen christlichen Gesellen in , Copenhagen. , i;j ,;,Anno 1631 goes mich Hans K

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•n-'i-HfredigerljrrThönia’s Lindemäinü Und Mi Simon Hennings, zu selben Zeit ''warieU'der Kircheri Elteste und Vorsteher l i *‘)Go 1 ;thardt-'Dräta\ ‘Matten ’Schnitznicht Ässerens und Hans Herman!i Hin&t 6 ri,r ’Judith' ;16; V. 17. '• fecit a j^tuOlaus von Dami-, 'Dominus !i?i 3v-' Providebiti“ iil/ In 'demselben Jahre (1649) liess 'der Kirclienälteste tSöddert^ Bräßm 'für^¿iiVi von seinem Bruder und Vorgänger, ‘dem vorerwähnten, iin' Jahre 1640 verstorbenen Johan Braem, ^‘u diesem Zwecke 'Vermachte Summe, eine hübsche Pulpitur errichten, 'welchO der Kirche' zur besöndern Zierde gerreichte und folgende Inschrift trug: • - i v P i r : ' . ' i . i ) u a i ‘ m i f i . j v \ t ■.)" : , «Von dem was Herr Johan Braem selig dieser Teut- , sehen Kirche vermacht hat seiner hinte^lassener Bruder Goddert Braem diese Pulpitur ,Gott zu Ehren, , dem . Kirchen zum Zirath und seinem seligen Bruder zum 'Gedächiniss' lassen bekosten und verfertigen. Im Jahi;e , 1 6 4 9 . Johan Braem., .Goddert Braem.1) .• , ¡ , // .. Ungefähr, gleichzeitig wurde :in der Kirche ein besonders prachtvoller ^tuhl, für die, königliche Familie erbaut, da Frie­ drich HL und, Königin, Sofia Amalia die, Kirche/ häufig zu besuchen, pflegten. Zu den;flejssigsten Besuchern gehörten der bekannte .Cprfitz^Ulfejd und Gemahlin,; Elenore Christine, Tochter Christian j|y.ni..deren,/Beichtvater der Capellan Mag. Simon Hennings war.2) , Nach dem im Jahre 1653 erfolgten Tode des Dr. Linde- mann wurde. Daniel Pfeiff aus Stettin Hauptprediger an der St; Petri Kirche^ Pfeiff stand bei‘König Friedrich III. in hohem/;Ansehen und erfreute'sich ganz besonderer könig­ licher, Gunst, welche sich namenüiqh- dadurch bethütigte, dass >i j.!•>in 1 :i i.i l jÜti’iti i>i 1 •< ,n:t;i! kh .<('iyl * *- yl Ir.-!) ' i ' i j i l b v t j g H i * » . . ! « h ¡. m i -ui 1 u t'iv i. !<.//• Jongey>Kj0bdfihftvnBlBe8krivelse. ! S. 21. r,r^ *) Mag. Simon Hennings verlies die Gemeinde iiii Jahre 1651 und folgte Ulfeld in die Verbäntinng.1 Er starb 1661'als Prediger an dir Dotokirche’zu'Bremen. '*■

jl 7,2$ ¡zerstört^ lateinisch^ Inschrift-. besagt?):0 on •rfi jk -* mi IM .olmr/r ii^Ay/vulit obnioiuoO iiiov MitiRücksipht.^ufji^ig[Ausstattung,(jder .Kirphe bemerken.; wir noch, dass der Zeitgenosse Wolf^-dip^si^aren, Pnjpir^ turen und ,die,.,besonder? schönen., und grossen messingnen Kro.n.leachterj.,welchedifi, Kirche, zierten,;,ermähnt. ^>inö >1 I ,yu^e.v; 1 Prediger: „bat dönRöpig* jpm, aps, dp*;;sonn tägigen ^irnhpiJn. eib •li;’! ha» lvniodeghn; ob uni ,yjmit Jlmilbg Jlswog J 'ih b iro iini .¡‘iJio*> •ri‘ibao&(t>f '¿audcw^Yaob V)d:iß'i aoahxnlo y Jetzt qr. 21 auf,der Nörregaae. Dje Predigerwohnung brannte öl 1Ö07 tieim BdinbardeÄiek^ ab,1uAd läa^ferandstü(ik/ist'^ ä 1^ i11iir “n‘,-Pr5Vbt'iiÄnde,iü!berg^gKti'gän]|0 ¿lnriosn/iiliHMlIA ?»lilciiil(l>;e»Jua ilögil^esdcjfesohrifjbf,jhauteti^nachj*jJf>fcgU> ^«berlieffruugr i)Frn^ 1 9i..m(F;iW ^ ■ t ¡j b r 0lf {.,]•,/, a-.;:i4iiiüu.aodü. rub „Adeis ILas, Mumucentia Pientissimi liegis Fnaenci l l l Patrice Patris Ecclesise Germanorum*Üönatais;‘FroviiiÖi^k ejjusdeTO* li 1 dCcTesiab ¡Albertus 'Itnen^:G6i4fardiU;lHöfcil,lGeorgiüs .Witte in U^guB.am.|^^(joi^8...r>uhl¥:,9’ ju8,Uu^ri[,curai;un^Apu9, ^ ^ 1 5 reparatae CIODCLVI. 3) Wolf, Enconomion Eegni Daniae. S. 3 6 7 . _______________ 4) Das Original befindet sich im Geheimenarchiv. 5) Das Original befindet sich im Gqheimen.arc.lsiv.,,; M <ögiI0b (»

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kollekte, oder Tafel, ‘oder anderem Einkommen der Kirche;* sein Sälarium'von 40ÖRdlr. jährlich zu reichen, und scheint es also, als ob schon damals der Unterhalt des Predigers der Gemeinde überwiesen wurde. Eine endliche Ordnung dieses Ver­ hältnisses geschah, wie bekannt, durch die Privilegien vom Jahre 1678 (s. Urk. 3). i‘‘ /f :| -: i;V ..¡•••••. m ; "' Die Belagerung Kopenhagens durch den schwedischen König Carl Gustav hiriterliess auch der Kirche ein Andenken. Eine feindliche Kugel traf den Kirchthurm. Diese Kugel wurde später mit folgender Inschrift in die Kirchenmauer gesetzt:1" 1' '■ ’Vl!: V! ■ n > , n ■ ! „Anrio 1659 i'i'i :: ^ j)je KUgei um Set. Peter tracht i ;: ' " ' ^ , i"ii uov / D am it die Schwerd’ ihm nieder lagt -1' : • - :'A in^ii *>., -Vorm Jahr im Herbst %Ionat; ' lol-if-j*! :.l ?n|ri"l i ) W i e tapfer' damals diese Stat ’ ; ^ ■ 1 Duj.gjj Gottes Gnad gewehret sich, 't w.il. pov ri !! ^ j r(j Kindes Kind vergessen nicht.“ 1) !i:'7 Nach'dem Kriege mit Schweden, welcher die schlechte Verfassung des Reiches offenbar machte, wurde, wie bekannt, dem Könige Friedrich III. auf dem Reichstage zu Kopenhagen, am 13; öctober 1660, die erbliche Regierung übertragen. Der Reichstag, welcher' bisher mit dem Könige die Regierungs­ gewalt getheilt hatte, wurde aufgehoben und dagegen für die einzelnen Fächer der Verwaltung besondere Collegien errichtet. Durch die Acte vom 10 . Januar 1661 wurde dem' Könige die unbeschränkte Alleinherrschaft oder Souveränität übertragen. Bürger und Geistliche vereinigten sich zum Kampfe gegen den übermächtigen Adel, und das bisherige Wahlreich wurde zum erblichen Königreich. . Dies Alles ist bekannt. Weniger bekannt dürfte indessen dieThatsache sein, dass die Häupter der Verschwörung gegen

*) Jonge, a. a. 0. S. 31—22.

n die ! Adelherrschäft, der Bürgermeister Hans Nansen , der Bischof' Svane und der allmächtige Liebling des Königs, Christoffer GabelJ), unmittelbar vor dem Ausbruche der Ver­ schwörung eine nächtliche Zusammenkunft in der St. Petri Kircho hatten, wo sie in Gegenwart des Pastors Mag. Daniel Pfeiff mit heiligen Eiden sieh verpflichteten, den Kampf für das erbliche Königthum durchzusetzen.2) • ! h ; Zur Erinnerung an die Einführung der Souveränität liess der Pastor Pfeiff ein Denkmal in seinem Predigerhofe errichten; nämlich einen Stein mit goldener Inschrift, der in lateinischer Spräche, und nach damaliger Sitte, in etwas hochtrabender Weise sich in Lobeserhebungen über den König und die nun­ mehr eingeführte unumschränkte Alleinherrschaft desselben ergeht. Der Stein ist mit dem Predigerhause längst ver­ schwunden. Die weitläufige lateinische Inschrift findet sich in Besenii Inscriptiones. Daniel Pfeiff wurde am 2 . Februar 1662 zum Professor der Theologie an der Kopenhagener Uni­ versität ernannt, starb aber schon einige Monate später, den 18. August 1662. Ihm folgte im Amte der bisherige Capellan Mag. Hiero­ nymus Bueck (9. Mai 1662) aus Lübeck (vgl. S. 21 ). Die deutsche Gemeinde hatte sich in ihrer fortschreiten­ den, ruhigen Entwickelung als eine lebensfähige, ungemein kräftige Gemeinde erwiesen, welche die stete unmittelbare finanzielle Fürsorge des Staates entbehren konnte, und die starke Zunahme derselben machte schon im Jahre 1676 die Anstellung von zwei Hauptpredigern nothwendig. Diese waren der Mag. Christian Brämer aus Lübeck, der seit dem Jahre 1662 als Capellan an der Kirche fungirt hatte, lind der Dr. Johannes Lassenius8). U!, . , , l l) Gäbet starb am 13. Octbr. 1673 und wurde am 24. Novbr. s. J. in der Capelle der St. Petri Kirche beigesetzt. a) Vgl. Histor. Tidskr. III. R. I. Bd. S. 216. s) Johannes Lassenius war zuerst Rector in Itzehoe, später Pre­ diger in Barmstedt in Holstein, 1676 wurde er an die deutsche

-X j' Die Kirche war im Besitze der bereits erwähnten und in pirk., 2 ausführlich wiedergegebenen Privilegien vom 27;. ,März 1641, die indessen ziemlich oberflächlich waren und den König Christian V. auf Ansuohen der Gemeinde veranlassten* die Kirche, mit neuen; Privilegien zu begnadigen. Diese Privi­ legien von 1678.sind das noch jetzt gültige Grundgesetz der Gemeinde (Urk. 3). .Das Datum : dieser Privilegien : wird allgemein;auf den ;5. Novbr. angegeben (vgl. E. Pontoppidan, Prigines Hafnienses, . S. 278 ; Fogtmanns Rescriptsaml. 1 . Del., und; Algreem; XJssipgs Love, og ,jAnordninger, X y ill. Del. 8 -i 318). Diese Annahme .beruht indessen -wahrscheinlich auf einem Schreibfehler; der sich in- das Copiebuch der deutsche# Kanzlei, von wo;aus.die/.Expediision geschah,■;.eingeschlichen; ~ !“ ■* ^ i l < f ] *|i •;> Jhii ir.i IV<)K 'l’-G .libl'iV» !l ;I St.: Petri Kirche berufen^und bekleidete’ von 1678- ati'^gleicH^ •l ; ü zeitig die .Stellung eine's Professors der Theologie, an,'der' _ii( Kopenhagener, Universität. Lassenius ,war. im Besitze einei* eminenten, wenn auch, etwas theatralischen Beredsamkeit,, die Aufsehen erregte und:‘einen4besonders grossen Kreis von-Zu­ hörern fesselte. Auf seiner Grabschrift in der Cäpeile unserer -o i Kirche ..stehen ,daher mit/Recht die: Worte-: „Sacrn.m' hanc aedem voce animavit“ (er belebte dies- Heiligthum mit seiner. Stimfne). An Lassenius’ Person .knüpfen sich verschiedene ~i[j Anekdoten, wie z. B , dass' er an'einem heissen Sommertage, 'Oi als seine Zuhörer während der ;längen Perdigt in Schlaf' fielen,;in seiner Rede anhielt, und auf der Kanzel änfing mit seinem Taschentuche Ball zu spielen, worauf die Hörer die, Augen offen bekamen. Lassenius verfeindete sich ipit dem 0,5 Hofe, Weil 6r: der Maitresse Christian V., der Sophie'Amalie' n > Moth, ihr sündhaftes Verhältnis» zürn Könige vorhielt1.- Mail. Oii! erzählt., sich, dass er , bei -einer Unterredung mit dem Könige, diesem sein Leichenhemd gezeigt haben soll mit der Erklärung, er wäre bereit dem Beispiel-Johannes'des Täufers zu folgen/ Lassenius starb am 19 . August 1692 . Sein Staub ruht, wie er1“ wähnt, in der Capelle. Nach Lassenius’ Tode wählte die~ .1 Gemeinde den Generalsuperintendenten/Dr. theol. Georgius Göze, Professor in. Jena, zu ihrem Seelsorger, und diese Wahl erhielt königliche Betsätigung. 4Göze nahm indessen den/Ruf -j . nach Kopenhagen nicht an, und die Wahl der .Gemeinde trhf ■ j .I darauf den, Pastor,J* C. Sraied aus Helsingör (gest.- 1701 ).iL-

25; hat.'I Dos Datura der'Privilegien ist nämlich nicht der. 5. No­ vember, sondern der 5^Mni'¡í678;i(V^¡), wie es. iini dem im Geheimenarchive, befindlichen. Concepte heisst und in einer älteren Anzeichnung des Archives sich bestätigt findet*;', • i! Unter dem Schutze diesen Privilegien entfaltete-sich ein reiches und ’ erspriessliches / Gemeindelefiem,j Die Gemeinde kam in Vollgenuss von Freiheiten und Gerechtigkeiten/ wie keine andere Kirche¡Dänemarks sich, deren je ;zu erfreuen ge­ habt hat. Die Gemeinde theilt nicht allein die'„Jura und Beneficia“ der anderen Kirchen und Gemeinden der Hauptstadt (Art. 2 ) ,/sie erhielt zugleich das jus vocandi bei Predigerwahlem (Art. 5), das Recht,; ihre Kirchenältesten (Art.; 7> u.: 11 ) und Vorsteher (Al t. . 8 u .’■ 11 ) selbstständig aus ihrer .eigenen 1 Mittft zu , wählen,' ferner das Recht, ,alle vier Jahre ■ einen Curatofi zu;.erwählen (Art 9)¿vr Decí Gemeinde wurde,die Begünstigung z'U/Theil, eineu, ¡der (vornehmsten Minister zuim ¡Patron vojrr: zuschlagen Und: zu begehren (Art, . 6)4 der .dann vom Könige als Patron] constituirt “ü wird, >rrri.>Die .Kirche diente. gleichere müssen als Höfkirche, Wie (der rArfe., 13 der Privilegien,, wo.voub den Kirchenstühlen die:Rede(ist, andeutet. ; -wx e^iim/l u m ■•r.n&iese Privilegien* welche[.wie bekannt ‘noch .jetzt da&. Grundgesetz der Gemeinde sind,, wurden leider; im Laufe der! Zeit -häufig verkannt, geraissbraucht ,und; verletzt. ; ui [,hJ(j • mí . Die , Wahl des' ersten .Patrons der, Kirche scheint mite Schwierigkeiten verbunden gewesen zu sein. Es:¡ finden sich! darüber ú im Geheimenarchive; verschiedene Aktenstücke, aus/ denen hervorgeht, dass „die Gemeinde alhier ohne einen; Kirche^; Patronumi; eine geraume;.¡Zeit .zu-,sein rgenötiget,i gewesen?/ und der Vorschlag, den damaligen Grosskanzler Grafen v. Ahlefeld als Patron zu constituiren, machte sogar eine wiederholte Supplik um Constituirung eines Kirchenpatrons nöthig* u'i .T.: irr. >ir•;J 3 , Uh. rj-, .71 sbhl.o'-f'i • ‘ jí V.I Im Jahre 1691 : würde das Kirchengebäude: bedeutend erweitert. Zur Erinnerung hiéran trug die Kirchefimäuer folgende Inschrift: « ;,{'

*■ ,;Anno 1691 des 27. Aprilis hat zu dieses Gottes Haus Erweiterung den erston Stein geleget hiesiger Teutschen Gemeine hoher Patron, Herr Conrad, Graff zu Rewentlow, etc. etc. Dass ganze Werk unter Direction, Vorsorge, • Aufsicht ‘ der * Herren Eltesten, Lorenz Kreyers und 1 Abraham Lehns ,1 Curators Andreas Kellinghusen, Peter Weinberg“ i '^ 1 : i, , : ' •••• •. i .:■ / ui Die Räumlichkeiten der Kirche waren nun 76 Ellen lang und 30 Ellen hoch.1) i->iü ; ; ^ Von;den Predigern der Gemeinde,' deren Reihenfolge sich von 1575— 1875 in der Anlage befindet, bedarf in dieser Periode Keiner einer besonderen Erwähnung.! Nur an die Zeit des Predigers Dr. theol. Professor Heinrich ’Dürkop aus Lübeck' knüpfen sich geschichtliche Ueberlieferungen, die wir hier erwähnen’ wollen. Dürkop war Prediger an der St. Petri Kirche vom Jahre 1706 bis zu seinem Tode ( 8 . Juli 1731). Während dieser Periode war Friedrich IV.: König in Dänemark. Das Verhältniss dieses Königs zur Tochter des damal. preussischen Gesandten, dem Fräulein Viereck, welche vom Könige zur Gräfin Viereck2* * * * *) ernannt wurde, erregte viel Aergerniss. Der Unwille machte sich sogar auf der Kanzel Luft8), und Dürkop war es namentlich, der bald in offener, bald in versteckter Weise diesem Unwillen in seinen Reden über die babylonische H . . . Ausdruck gab. Der König, der hiervon erfuhr, nahm daraus Veranlassung, ihm und dem Magister Rennberg an der Trinitatis Kirche jede Aeusserung über seine privaten Verhältnisse nachdrücklich zu verbieten. Was geschieht? Am nächsten Sonntage besteigt Dürkop die •*) Jonge a. a. 0. S. 22. *) Elisabeth Helene von Viereck, im Jahre 1703 in morganatischer Ehe König Friedrich IV. angetraut, starb am 27. Juli 1704, und liegt in der „Frelsers Kirche“ auf.Christianshafeu unter der Orgel neben ihrem ein Jahr alten Kinde, mit Friedrich IV., Frederik Gyldenl0ve, begraben. ' 8) Vergl. Historisk Tidskrift. IV. 156. : 'fv

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Kanzel und nachdem er den Text verlesen, beginnt er in sei­ ner Rede folgendermassen: „Ich darf Dich nicht nennen Du grosse H . . aber Du bist an allen Vierecken der Welt bekannt.“

Die St. Petri Kirche vor dem Brande 1728.

Man sieht, dass selbst in der streng absolutistischen Zeit die Freimüthigkeit fast die Grenzen des Erlaubten über­ schreiten durfte.

m-m Mehrere GesohichfcsscljTeiber und namentlich. Jonge^ßr^ wähnen ferner einen ganz eigentümlichen ^^•gapgv/dqi' 4 jq Persönlichkeit, tJürkopS: zu,,$ # 9,9 gewissen,, tragischen Erschei­ nung m a c h t e , j ^ a h r ^ - W > ; , . § o n n t a g e ¡ n a c h Trinitatis äusserte Dürkop in seiner Predigt folgendes: „Ehe 10 Jahre vergehen, wird diese Stadt ein Schutt­ haufen sein. Merkt Euch wohl, was ich Euch sage, und ich werde es zum zweitenmal sagen, ehe 12 Jahre ver­ gehen wird Kopenhagen ein Schutthaufen sein.“ Diese Weissagung ging leider nur zu früh in Erfüllung. Die Schreckenstage vom 20—24. Octoberl728 legten 5 Kir­ chen, das Rathhaus und 1610 Häuser in Asche. Auch unsere Petri Kirche, das Geschenk Friedrich II., wurde ein Raub der Flammen.2) Die sichtbaren Andenken an die königlichen Wohlthäter, an die frommen Mitglieder der Kirche, leben nur noch in der Ueberlieferung. Der Pastor Dürkop selbst soll so entsetzt über die Erfüllung seiner Weissagung geworden sein, dass er bald darauf in eine tödtliebe Krankheit verfiel, der er am 8 . Juli 1731 erlag. Unsere Kirche, deren Aussenmauern zum Theil unver­ sehrt stehen blieben, lag indessen nicht lange in Trümmern. Durch die Opferfreüdigkeit der , Gemeinde und durch eine* *) *) a. a. O. S. 22. ,v ;, ; 'v *) Die beherzte Mutter der Wohlthäter unserer Gemeinde, der Brüder Albrecht und Sebastian Petersen, Elisabeth Christine Petersen, rettete durch ihre Opferfreudigkeit und Geistes­ gegenwart nicht allein den eigenen Heerd (daä JioS (Rasmus Nyerup, Kjøbenhavns Beskrivelse. KjbføjL^fiO-^t

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ifeftvr)' f(’vS> i i n i ' h ü 'l i !«"-»■? > n l 1■ ‘*i<■ •( f o í ) if í J f o u L Cóllecte im In- und Auslände geláng es, hinreichende Mittel zum V^iederaufbau schnell herbei?uschaffeh, und scÍ¿oñ nach 3 fahren, nämlicli am 2 . Septbr. 1731, konnte ¿er'damalige jéischof 1 pr. Christen Worin, mit Assisitapce der beiden Prediger ap der Kirche, des Consistorialraths AnthonChristopher Rhope und Mag. Matthias Schreiber, die neue deutsche j$tVPetri Kirche einweihen. Das ist unsere Kirche, wie wir sie'jetzt noch vor uns fhalben, in ihren äusseren Umrissen mit Ausnahme des Thurms, anstatt dessen' feine einfache Kuppel den Bau krönte, wie eine Zeichnung in Thuras Häfnia Hodierna^ (Änho.’i 748, Tab. 89, p. 269) dies angiebt. Öiese Kuppel wurde im Jahre 1756 durch den über der Thurmmáuer 72 Ellen hohen schönen Kirchthurm .ersetzt, der noch jetzt der Stolz unserer Kirche und eine‘ der schönsten Zierden der Hauptstadt ist. Der ' Erbauer dieses Thurms war der Hof­ zimmermeister, Brandmajor Jph. Boye Junge, der in der Capelle der Kirche unter einem ' prachtvollen Monumente begrabet) liegt, und der sich durch, den Thurmbau ein ewiges Andenken bei der Gemeinde gesichert hat. Die Dachung geschah, mit Kupfer, wovon 62 Schiffspfurid verbraucht wur­ den.' Der grosse Thurm misst von der Erde eine Höhe von 248, Fuss und über der Thurmmäuer 144 Fuss. Der ganze Kirchenbau kostete 20,000 Rdlr. König Friedrich V. schenkte hiervon 12,000 Kd,, und die übrigen 8000 Rd. wuftleh theils durch die eben erwähnte Collecte zuwege gebracht, theils von dem Kirchencapital bestritten. Die vier Glocken in dem Thürin stammen theils aus Christian VI. Zeit und' sind ohne gesphichtliche^ Interesse, , ‘ ,V “ Zur Erinnerung an. den grossen Brand finden sich noch jetzt zwei Marmortafeln rfeclits und* links am Eingänge zur heuen Qapelle, vom KirOhhofe aus, mit folgender Inschrift: .^Rfein, Leser! dieses Leichen-Haus, fiel ebenfalls in. Asch a■>*•>: und.Graus, da wir vor mehr als zehen Jahren, des Herren u -^‘ schwere Hand erfahren. Itir eilften Jahr half Gott es bauen und liess es uns vergrössert s c h a l l e n S o ruht

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