Kraks Vejviser 1937 Handelsregister
16 schnittswert der eingefiihrten Waren gewesen ist. Diesist eine Folge dessen, dass Danemark viele grobe, schwere Rohwaren einfiihrt und in so grossem Ausmasse ver- edelte landwirtschaftliche Erzeugnisse ausfiihrt. Die nachfolgenden Zahlen geben den Gesamtwert der danischen Ausfulir und Einfuhr der Lander an, mit wel- cben Danemark die regsten Handelsbezieliungen unter- hiilt. Die Zahlen stammen aus dem Jahre 1935. Mill.Kr. Mill. Kr. Grossbritannicn . . . . 1211 Polen und Danzig .. 34 Deutschland ......... 498 U.d.S.S.R. (in Europa) 29 Schweden ............... 172 Schweiz ................. 26 Norwegen ............... 89 Argentinicn............. 23 Vcreinigte Staaten von Nordamerika . . 79 Spanien ................... Tschechoslowakei .. 20 18 54 BaltischeRandstaaten 17 Danemarks Landwirtschaft. Von Danemarks Flasclienraum sind ungefahr 75 v. IL urbar gemacht und 8,5 v. H. mit Wald und Plantagen bedeckt. Von 1866 bis 1929 wurde die Landwirtschafts- flaclie um 440,000 ha und die Forstwirtscliaftsflache um 190,000 ha vermehrt. Daraus folgt, was wir oben iiber die Naturverhaltnisse des Landes gesagt haben, dass die Landwirtschaft der Erwerb werden musste, der der modernen Erwerbsent- wicklung, „der industriellen Umwalzung" in Danemark vorauf ging. Der entscheidende Umschwung fand in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrlnjnderts statt. als die danischen Landwirte infolge der Preisent- wicklung. auf dem Weltmarkt (Getreidezufuhren aus den iiberseeischen Landern) mit einer nie dagewesenen schnel- len Umstellung dazu ubergingen, den in der Hauptsache betriebenen Getreideanbau in einen intensiven Betrieb rnit Erzeugung von Rohstoffen zur Nahrungsmittelindu- strie —und in stetig hoherem Grade mit der Ausfulir vor Augen — umzugestalten. Seit 1880 hat sich Danemarks jahrlicher Ernteertrag verdoppelt; in demselben Zeitraum ist die Anzahl von Horn- vieh um rnehr als das Zweifache gestiegen; es gibt jetzt sechsmal so viele Schweine, und Gefliigel mehr als sechs- mal soviel. Man rechnet damit, dass 90 v. IL des Ernte- ertrags (Getreide, Gras und Ruben) den Haustieren als Futtermittel dienen. Die iibrigen 10 v. H. deoken na- mentlich den Anbau von Zuckerriiben und die wichtigen Ausfuhrartikel, Malzgerste und Samen. Gleichzeitig fiihrt die Landwirtschaft eine sehr grosse Menge Futtermittel, Diingemittel usw. ein, im Wertc von gegenwiirtig 180 Mill. Kr. Der grosste Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse erfiihrt vor der Ausfuhr eine endgiiltige industrielle Be- handlung in Molkereien, Schlachtereien usw. Seit 1870 ist der Wert der jahrlichen Ausfuhr industrialisierter landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Danemark von etwa 12Millionen Kronen bis auf iiber 900Millionen Kronen ge stiegen. Wenn die Anzahl der in der Landwirtschaft tafigen Bcvdlkerung trotzdem in diesem ganzen Zeitabschnitt prak- tisch an Zahl nicht zugenommen hat, so ist dies ein Zei- clien des machtigen teclinischen Fortschritts, der sich in diesem Erwerb bemerkbar macht. Welche bedeutende Rolle dieses kleine Land auf dem Gebiete der landwirdschaft- lichen Erzeugnisse fiir den Weltmarkt spielt, ist aus nacli- stehenden Verhaltniszahlen ersichtlich. Bis 1955 war Dane mark der Haut-Exporteur von Butter auf dem Weltmarkt, wurde dieses Jahr aber von Neu Seeland iiberfliigelt. Niederlande ............ Frankreich ............. Belgien .................... Finnland ............... 4 8 1 Brasilien ............... 48 Italien ................... 411 Niederliindiseh Indien 13 17 16
1033
25,4 % 22,9 % 19,5 % 7,7 % 4,9 % 4,5 % 5,3 %
Neu Seeland ................................ Danemark .................................... Australien .................................... Niederlande .................................... U. d. S. S. R................................... Irland .......................................... Schweden ....................................... Andere Lauder .............................
14,0 % Danemark beliefert ferner den Weltmarkt um mehr als die Halfte seines Bedarfs an Bacon (Speck), sowie mit 27 v. II. an Eiern. In den Jahren 1915 und 1955 betrug der Ausfuhrwert der wichtigsten danischen landwirtschaftlichen Artikel: Mill. Kr. Mill. Kr. 1913 1933 Lebende Tiere (ausser Fischen) ............ 69 55 Bacon, Fleisch und andere Schlachterei- erzeugnisse ....................................... 185 417 Butter und Kiise .................................... 200 288 Eier .......................................................... 35 89 Sclunalz, kondensierte Milch und andere Lebensmittel .................................... 7 38 Samen ..................................................... 4 10 Die Bedeutung der danischen Landwirtschaft fiir Da nemarks nationale Wirtschaft ist in der Tatsache zu suchen, dass das Land vermittels der Ausfuhr dieser Er zeugnisse instand gesetzt wird, den grossten Teil der zahlreichen und sehr wichtigen Rohstoffe und Waren zu kaufen, die es wegen der gegebenen Naturverhaltnisse nicht selbst aufweisen kann, z. B. Kolilen, Eisen, Cheini- kalien, Webstoffe. Nicht zu iibersehen ist, dass der Aus fuhrwert landwirtschaftlicher Erzeugnisse einen sehr wesentlichen Teil dessen einbegreift, das eigentlich diini- sches Industrieprodukt ist, beispielsweise Futterkuchen, Diingemittel, Maschinen und Geriite, elektrische Kraft- anlagen, Vcrpackung und Transportmittel usw., sowie die endgiiltige Behandlung in Molkereien, Schlachtereien, Konservenfabriken, Zuckerfabriken, Spiritusbrennereien, Bierbrauereien usw. Danemarks Landwirtschaft grundet sich auf eine gros se Anzahl selbstiindiger Betriebe, bestehend aus etwa 2000 grosseren Landbesitzen, 90,000 kleineren Bauern- lidfen und etwa 115,000 Hauslerwirtschaften. Die indu strielle Herstellung und der Verkauf von Waren geschieht auf kooperativer Grundlage, wie auch die genossenschaft- lichen Einkaufsvereine hier eine grosse Rolle spielen. Im Zusammenhang mit der Landwirtschaft besteht eine An zahl von Versuchsstationen, Laboratorien, Kontrollinstitu- tionen usw., welche wissenschaftliche Versuche mit Bezug auf die Verbesserung des Erdbodens, neue Anbauverfah- ren, Samenkontrolle, Pflanzenkrankheiten, Erblichkeit, Milchleistung usw. unternehmen, ebenso gibt es zahlreiche Fachschulen. Die danischen Landesprodukte — Lurbrand u. a. diini- sche Warenzeichen. Siehe Seite 23. Danemarks Industrie. Die verbesserten Verkehrsmittel der Neuzeit im Zu sammenhang mit der ausgezeichneten geographischen Lage Danemarks, dessen ausgedehnte Kiistenlinie mit vielen guten Hafen, die Einfuhr von Rohstoffen und die Wiederausfuhr der fertigen Erzeugnisse erleichtern, haben die seit den letzten 60 Jahren stattgefundene indu strielle Entwiicklung in Danemark in hohem Grad be- giinstigt. Es ist deshalb charakteristisch fur die danische Industrie, dass sie eine ausgesprochene Veredlungsindu-
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