Kraks Vejviser 1937 Handelsregister

17 strie ist, die bedeutende Mengcn Rolistoffe und Halb- fabrikate einfiihrt und daraus Fertigwaren von hober Qualitiit herstellt. Dass es in Danemark moglich gewesen ist, eine Indu­ strie zu schaffen, deren Erzeugnisse nicht alleiu die kri- b’scli eingestellte danische Bevolkeruug befriedigen, son­ dern aucli auf den Ausfuhrmarkten der Welt Anerken- nung ftir ilire Geaiegenheit und Qualitiit gewonnen haben, ist ausserdem verschiedenen Uinstanden zuzu- schreiben, die unter anderem auf der Tatsache beruhen, dass die ganze Bevolkeruug Danemarks auf einer selir liocli entwickelten Kulturstufe stelit. Tatsachlich deckt die da­ nische Industrie einen selir wesentlichen Teil des ein- heimischen Verbrauchs, daneben hat sie jedoch aucl noch eine bedeutende Ausfuhr emporgearbeitet, die in. Jahre 1955 einen Wert von ungefuhr 283 Millionen Kronei oder etwa 23 v. H. des Werts der gesamten diinischei Ausfuhr erreichte. Ein nicht unwesentlicher Teil der industriellen Be- triebe des Landes hat seine Grundlage in der industriel­ len Weiterverarbeitung verschiedener landwirtschaft- licher Erzeugnisse. Hierunter sind die Milchkondensie- rungsfabriken zu nennen, die jahrlich etwa 30 Millionen kg Kondensmilch, — Salme und Trockenmilch erzeu- gen, welclie so gut wie ausschliesslich ftir die Ausfuhr berechnet sind, die Herstellung von Fleischkonserven, z. B. Schinken, Zungen und Wiirste in Dosen, welclie Konserven kraft ilirer hoben Qualitiit sich als Ausfuhr- ware grosser Beliebtheit erfreuen; die weltbekannten dii-' nischen Brauereien, deren Bier, nicht am wenigsten in den Tropen, wegen sciner guten Qualitiit und Haltbarkeit geschiitzt ist. Die danischen Sprit- und Hefefabriken fiihren Ilefe und Aquavit aus, und aucli Cherry Brandy Kirschbranntwein) und undere Likore diinischen Ur­ sprunges gelangen in bodeutenden Mengen zur Ausfuhr. Auf einer Reihe wiclitiger Gebiete innerhalb der Ma- sehinenindustrie ist die Zusanimenarbeit zwischen Indu­ strie und Landwirtschaft fiir beide Gewerbe von Be- deutung geworden; zum Beispiel sind von den Masclii- nen und Apparaten, deren Vollkommenheit zu dem hoben Stand der diinischen landwirtsschaftlichen Erzeug­ nisse mit beigetragen haben, die Molkerei- und Schlacht- hausmaschincn, Ktihlanlagen und Milchtransporteimer zu nennen, alles Fabrikate, die in bedeutendem Umfang aus- geftihrt werden. Ausserdem hat die Herstellung von Molkereipriiparaten, besonders Kiiselab, eine grosse An- erkennung sowolil auf dem diinischen Markt als auf den fremdcn Miirkten erlangt, und die diinischen, aus Buclien- holz hergestellten Fassdauben haben eine bedeutende Aus­ fuhr nach andren buttererzeugenden Landern erfahren. Eine von Danemarks bedeutsamsten Ausfuhrindustrien ist die Olindustrie, die jahrlich melir als 500,000 Tonnen Rolistoffe — Kopra, Soyabohnen, Waltran usw. — be- handelt, die von den fernsten Gegenden der Welt geholt 'verden, und daraus pflanzliche und tierische Ole und Eette sowie Futterkuchen herstellt. Diese Industrie fiihrt ialirlich fiir 75 Millionen Kronen aus. Audi die Zementindustrie ist von bedeutendem Um- fang, und diinischer Zement hat in den meisten Låndern der Welt Absatz gefunden, wie aucli diinisclie Masclii- Oen zur Zementfabrikation, sowolil Rotierofen als Ver- niahlungsanlagen praktisch in allen Landern der Welt, wo diinische Ingenieure aucli Zementfabriken angelegt liaben, Anwendung finden. In diesem Zusammenhang soli er- ^alint werden, dass diinisclie Ingenieurfirmen in allen feilen der Welt Briicken, Strassen, Hafenanlagen und Eisenbalmen bauen. 2

Der Dieselmotor ist wohl das bedentungsvollste Er- zeugnis der diinischen Maschinenindustrie. Schon zu einem selir friihen Zeitpunkt nalnn die diinisclie Industrie diese Erzeugung auf und hat seitdem einen selir wert- vollen und epochemachenden Einsatz geleistet, nicht allein mit Riicksicht auf die technische Vervollkommnung dieses modemen Motortyps, sondern aucli mit Riicksicht auf dessen Anwendung in Schiffen und Eisenbalmen. Das seefalirende Motorschiff und die dieselelektrische Lokomotive sind einige der weltbekannten Spezialerzeug- nisse der diinischen Industrie. Seit einer Reihe von Jahren sind melir als die Hiilfte der von der ganzen Welt ge- bauten ozeanfah renden Dieselschiffe mit Motoren des dii­ nischen Typs versehen worden. Ausser dass die diinisclie Motorindustrie eine grosse Anzahl Rohbl- und Diesel­ motoren zum Fischereibedarf herstellt, baut sie aucli eine bedeutende Anzahl sowohl grosser als ikleiner ortsfester Anlagen und in diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass der igrbsste Dieselmotor der Welt, der sich in dem grossen Elektrizitiitswerk, H. C. Orstedswerk, in Kopen- hagen, befindet, und 22.500 PS hat, von einer diinischen Firma gebaut worden ist. Fiir viele der grosseren und kleineren Betriebe gilt, dass ihr Ruf oft auf Spezialitiiten berulit, die in den meisten Gegenden der Welt einen Markt gewonnen haben. Ausser den schon genannten sind hier beispielsweise noch zu er­ wiihnen: Wiiscliereimascliinen, Dampfkochanlagen, Mahl- miihlen, Miill- und Abfallverbrennungsanlagen, Ofen und Kamine, Eisenblechradiatoren, Eisenbahnwagen, mecliani- sche und hydraulische Pressen, Druokereimaschinen, Ver- packungsmaschinen, Maschinen fiir die Schokoladen- iridustrie und gewisse Textilmaschinen. In Danemark ist ausserdem als eine natiirliche Folge der grossen Rolle, welclie die Schiffahrt immer in diesem Land gespielt hat, eine Schiffbaudndustrie von selir be- trachtlichem Umfang geschaffen worden, die jahrlich fiir sowohl in- als ausliindische Reeder eine ansehnliche Anzahl grosser Schiffe (Passagierschiffe, Frachtschiffe, Fruchttransportschiffe, Tankschiffe) baut, die zum grdssten Teil mit den bekannten diinischen Marine-Diesel- motoren ausgestattet werden, ferner Fischkutter und de­ ren Ausstattung z. B. Hilfsmotoren und Netzwinden. Gleichzeitig mit der in Danemark selir weit vor- geschrittenen Elektrifizierung, hat sich eine recht be­ deutende elektrotechnische Industrie entwickelt. Unter deren wichtigsten Erzeugnissen sind hier zu nennen: Elektromotoren, Dynamos, elektrische Leitungsschniire, elektrische Steuerapparate und Winde fiir grosse Motor- schiffe, starke See- und Landkabel fiir sowohl Stark- strom als Schwachstrom, Aufziige, Rundfunkmaterial, Fernsprechmaterial, elektrotechnisches Porzellan usw. Zu erwiihnen sind noch die danischen Sammelfabriken fiir Kraftwagen, die eine umfassende Ausfuhr aufreclit- erhalten. Eine der altesten der danischen Industrien und eine, de­ ren Erzeugnisse wegen ilirer technischen und kiinstle- rischen Vollkommenheit unbedingt Weltruf gewonnen ha­ ben, ist die diinisclie Porzellanindustrie. Das charakteri- stische und vornehme diinische Porzellan ist eines der bekanntesten Erzeugnisse der danischen Kunstindusirie und ist die Frucht einer engen Zusammenarbeit zwischen hervorragenden Kunstiern und einer naliezu vollkomme- nen Technik, die mit ih ren Herstellungseigentiimlichkei- ten jahrhundertaltes Kttnsthandwerk weiterfiihrt. In den spiiteren Jahren hat das danische Steinzeug ebenfalls einen Namen iiber Danemarks Grenzen hinaus gewonnen. Ein weiteres Gebiet, auf dem das danische Kunstgewer- be Spitzenleistungen bietet, ist die Silberwarenfabrika- 2