Kopenhagen

LUND. 215 zu erfahren, aber seine Fragen an alle Priester und Bauern Schonen’s, selbst an alle Engel des Paradieses, waren ver- geblich, Niemand konnte ihm dartiber Auskunft geben. Er begann endlich unruhig zu werden, denn die Kirche na- herte sich m it jedem Tage sichtlich ihrer Vollendung. Eines Abends jedoch, als er auf dem Lande war, bemerkte er eine Frau m it einem Kinde, dasselbe weinte und die Mut­ ter sagte i h m : „schweig, Dein Vater Finn w ird bald kom­ men und Dir die Sonne, den Mond und die beiden Augen des heiligen Laurentius m itbringen.“ Diesmal kehrte der Heilige ganz stillvergniigt nach Hause zuriick. Einige Tage nachher erschien der Riese um ihn an sein Versprechen zu erinnern. ,,Nun Finn“ , erwiderte der heilige Laurentius, ,,die Kirche ist ja noch nicht fertig, spater werden w ir se- hen ." Als der ungluckliche Baumeister seinen Namen aus- sprechen horte, stiirzte er in das unterirdische Gewolbe und umklammerte eine der starksten Siiulen, um sie um zu- stiirzen, seine Frau und sein Kind thaten dasselbe, worauf sie der Heilige in Stein verwandelte. Die Professoren der Universitat werden wie in alten Zeiten in naturalibus bezahlt. Die theologischen Professo­ ren haben eine P farrei; einige weltliche Professoren (Laien erhalten als Belohnung ebenfalls eine solche und sie sind dann genothigt Priester zu werden. Sie schreiben eine la- teinische Dissertation, welche sie offentlich vertheidigen, worauf sie vom Bischof ordinirt werden. Ihre Tracht be­ steht in einem schwarzen Rock, einer weissen Halsbinde und einem kleinen K ragen; ihren Cursus setzen sie dann fort. Ein Vikar versieht einstweilen denD ienst in ihrer Ge- meinde, sie selbst sind nur verbunden drei- bis viermal des Jahres ihre Pfarrei zu besuchen und zu predigen. Die Lun­ der Universitat ist weniger beriihm t als die von Upsala. Sie hat jedoch viel zur Verbreitung der Wissenschaften in den stidlichen Provinzen Schwedens gethan. Die histori-

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