Kopenhagen

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MALMO.

schen uncl philologischen Studien stehen daselbst in hohem und die theologischen in hochstem Ansehen. Man findet hier, ausser den bereits erwahnten Museen und Sammlun­ gen, einen botanischen Garten, eine reichhaltigeBuchhand- lung und die Bibliothek von circa 40,0 00 Banden. Dieselbe riihrt theils von derjenigen Bibliothek her, welche demMe- tropolitan-Kapitel gehorte, theils von einer wahrend des 30jahrigen Krieges in Deutschland erbeuteten, welche Karl XI. kaufte und der Universitat Lund zum Geschenk machte. Sie enthalt eine ziemlich vollstÄndige Sammlung von Allem, was sich auf Schweden bezieht. Gewohnlich ist die Lunder Universitat von circa 400 Studirenden besucht, wovon eine grosse Anzahl arm is t; diese haben jedoch einige Stipendien und leben sehr massig. Die Anzahl der ordentlichen Professoren ist 22, ausser- ordentliche giebt es jetzt 16 und 24 Privatdocenten, zusam- me n6 1. An der Spitze der Universitat steht ein Kanzler, welcher als Richter alle Finanz- und Verwaltungsfragen entscheidet; der Kronprinz tragt den Titel Kanzler und der Bischof von Lund ist von Rechtswegen Vicekanzler. Von Lund nach Ma l m o (circa 3 Meilen) fiihrt der Weg durch eine ziemlich einformige Gegend. Malmo m it 9000 Einwohnern tragt noch einige Ueberreste ihrer alten bedeu- tenden Befestigungen, die in den Kriegen zwischen den Schweden undDiAnen eine grosse Rolle gespielt haben. Das Schloss Malmohuus ist jetzt in eine Arbeitsanstalt umge- gewandelt. Der Verkehr m it Kopenhagen ist bedeutend und iiber den hier circa 4 Meilen breiten Sund gehen tag- lich Dampfschiffe zwischen den beiden Stadten. In weni- ger als zwei Stunden ist man im Ha fen von Kopenhagen.

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