Kraks Vejviser 1930 Handelsregister

14 schen Staaten ubertroffen wird; und es hat dadurch ei- nen Warenaustausch geschaffen, der ein hoch entwickel- tes Erwerbsleben ermogJicht hat, eine Erzeugung erst- klassiger Qualitatswaren auf immer mehr Gebieten, die dazu geeignet sind, die wahlcrischsten Wiinsche des frem- den Verbrauchers zu befriedigen. Die Entwicklung des diinischen Aussenhandels des letzten halben Jahrhunderts ist aus nachstehenden Zahlen ersichtlich:

riisse fiir den Weltmarkt spielt, ist aus nachstehenden relativen Zalilen ersichtlich, die zeigen, dass Danemark der Hauptlieferant von Buller fiir den Weltmarkt ist, in­ deni sein Antei) ungefiihr ein Drittel ausinacht. 1928 Danemark ............................................................... 30 Australien, New Zealand, Argentina .................... 29 Holland ............................................................ Russland ................................................................... 6,5 z\ndre Lander .............................................................. 25,5 Danemark versorgt ferner den Weltmarkt mit 50 v. Id. seines Bcdarfs an Bacon u. a. Schweineschlachterci-Er- zeugnisse, 10 v. II. an Eiern. In den Jahren 1915 und 1929 war der Ausfuhrwert der wichtigstcn diinischen landwirtschaftlichen Artikel:

9

Gesamtoinfuhr Mili. Kr.

Gesamtauefuhr Mili. Kr.

Jahr

172 162 269 554 721 1657

1875....................

1885.................... ....... 249

1895....................

1905.................... ....... 623 1915.................... ....... 855 1928.................... ....... 1756

Mi11. Kr. 1913 69

Mili. Kr. 1928 85

Lebende Tiere (ausser Fischen) Bacon, Flcisch und andre tercierzcugnisse ................... Bulter, Salme und Kiise .......

Schlach-

Danemarks Bevolkerung macht insgesamt ungefahr 5,500,000 aus, wovon etwa 750,000 in der llauptstadt Kopen- hagen (auf der Insel Seeland) und eine ahnliche Anzahl in den 76 Stadten wohnhaft sind. Danemarks Landwirtschaft. V om Danemarks Flachenraum sind ungefiihr 78 v. H. urbar gemaeht und 8,5 v. H. von Wald und Plantagen bedeckt. Von 1866 bis 1919 wurde die Landwirtschafts- flache um 420.000 ha und die Eorstwirtschaftsflache um 170,000 ha vermehrt. Das folgt daraus. was wir oben iiber die Naturverhiilt- nisse des Landes gesagt haben, dass die LandwirtcJiaft der Erwerb werden musste, der der modernen Erwerbsent- wicklung, „der industriellen Umwalzung" in Danemark an der Spitze ging. Der entscheidende Umschwung fand in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts statt, als die diinischen Landwirte infolge der Preisent- wicklung auf dem Weltmarkt (Gctreidczufuhren von den iiberseeischen Låndern) mit einer nie dagewesenen schnellen Umstellung dazu iibergingen, den in der TTaupt- sache betriebenen Getreidcanbau in einen intensiven Be- trieb mit Erzeugung von Rohstoffen zur Nahrungsmittel- industrie — und in stetig hoherem Grade mit der Aus- fuhr im Auge — umzuwandeln. Seit 1880 hat sicli Danemarks jahrlicher Ernteertrag verdoppelt; in demselben Zeitraum ist die Anzahl von Hornvieh ums doppelte gestiegen; es gibt jetzt siebenmal so viele Schweine, und Gefliigel fiinfmal soviel. Man rechnet damit, dass 90 v. H. des Ernteertrags (Getreide, Gras und Ruben) den Haustieren als Futter dienen. Die iibrigen 10 v. H. schliessen namentlich den Anbau von Zuckerriiben und die wichtigen Ausfuhrartikel, Malz- gerste und Samen, in sicli. Gleichzeitig fiihrt die Land­ wirtschaft eine sehr grosse Menge Futtermittel, Diinge- mittel nsw. ein, die gegenwartig etwa 550 Mili. betragen. Der grosste Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnissc erfahrt vor der Ausfuhr einer entgiiltigen industriellen Bebandlung in Molkereien, Schlachtereien usw. Seit 1870 ist der Wert der jahrlichen Ausfuhr industrialisierter landwirtschaftlicher Erzeugnissc aus Danemark von etwa 12 Mili. Kronen bis iiber 1000 Mili. Kronen ge­ stiegen. Wenn die landwirtschaftliche Bevolkerung trotz- dem in diesem ganzen Zeitabschnitt prachtisch gesprochen an Zahl nicht zugenommen hat, so ist dies ein Zeichen des machtigen technischen Fortschritts, der in diesem Erwerb stattgefunden hat. Welche bedeutende Rolle dieses kleine Land auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Erzeug-

482 489

185 223

84

35

E ic r

..... .................................................

Schmalz, kondensierte Milch und andre Lebensmittel ...................................... Samen und Saaten ...............

7 7

39 10

Die Bedeutung der diinischen Landwirtschaft fiir Dii- nemarks nationale Wirtschaft ist diejenige, dass das Land vermittels der Ausfuhr dieser Erzeugnissc instand gesetzt wird, den griissten Teil der zahlreichen und sehr wichtigen Rohstoffe und Waren zu kaufen, die es wegen der Naturverhiiltnisse nicht selbst herbeischaffen kann, z. B. Kolilen, Eisen, Chemikalien, Webstoffe. Nicht zu iibersehen ist, dass der Ausfuhrwert landwirtschaftlicher Erzeugnissc einen sehr wesentlichen Teil dessen in sich schliesst, der von der diinischen Industrie herriihrt, z. B. Futterkuchen, Diingemittel, Masehinen und Geriite. elek- trische Kraftanlagen, Verpackung und Transportmittel usw., sowie die endgiiltige Behandlung in Molkereien. Schlachtereien. Konservcn fabriken, Zuckerfabriken, Spi- ritusbrennereien. Bierbrauereien usw. Danemarks Landwirtschaft grundet sich auf einer gros­ sen Anzahl selbstandiger Betriebe, bestehend aus etwa 2100 grosseren Landbesitzen, 88,000 kleineren Bauern- hdfen und etwa 125,000 Hauslerwirtschaften. Die indu­ strielle TTerstellung und der Verkauf von Waren geschieht auf kooperativer Grundlage, wie auch die genossenschaft- lichen Einkaufsvereine hier eine grossc Rolle spiclen. Tn Verbindung mit der Landwirtschaft besteht eine Anzahl von Versuchsstationen, Laboratorien, Komtrollinstitutio- nen usw., welche wissenschaftliche Versuche mit Bezug auf die Verbesscrung des Erdbodens, neue Anbauverfah- ren, Samenkontrolle, Pflanzenkrankheiten, Erblichkeit. Milchleistung usw. unternehmen, ebenso gibt es zahlreiche Fachschulen. Danemarks Industrie. Die Entwicklung der Industrie in Danemark hat, wic erwahnt, spater als die der Landwirtschaft ihren An- fang genommen, ist aber dagegen um so schneller vorwarts gegangen. Wahrend nocli im Jahre 1880 41.4 v. II. der Bevolkerung bei der Landwirtschaft und nur 26 v. H. bei der Industrie tiitig waren, so beschiiftigen diese beiden Gewerbe jetzt ungefahr einen gleich grossen Teil des Volkes, namlich je etwa 30, v. II. Nachstehende Zalilen von der zuerst vorgenommenen und der letzten Industriezahlung in Danemark zeigen die Entwicklung der 28 Jahre 1897—1925.

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