Kraks Vejviser 1930 Handelsregister

15

Schlachtereierzeugnissen, Konserven, Mehl und Griitze, Biskuit, Zucker, Kaffeeersatzmittel, Bier, Spiritus usw. Der hohe Stand der Natrungsmittelmdustrie hat andre Industrien entstehen lassen, welche Hilfsmittel fiir den Transport und Verkauf dieser Waren hcrstellen, z. B. Fassdauben, BJechdosen und -eimer, Siicke, Kisten, FJa- schen, Korke, Kronekorke, Bindfadeh usw. Ferner Spe- zialmaschihen zum landwirtschaftlichen Gebrauch: Pfliige, Eggen, Samasohinen, Jaucheverteiler, Rubenheber, Miloh- maschinen, elektrische Artikel und Einriclutungen in land- okonomischen Anlagen, Diingemittel und Futterkuclien. Oder zum Gebraucli fiir die landwirtschaftliclie Industrie: Zentrifugen, Handmiihlen und Miililsteine, Gcfriermaschi- nen und Kiihlanlagen, Backofen und Zubchor, Bierzapf- inaschinen, Einrichtungen fiir Spiritusherstellung, Brau- ercien, Schlachtereien und Gerbereicn, Butterfarbe, Ka- selab asw. Der grosse Bedarf hat eine Grosserzeugung, entwickelt. welche die Grundlage eines umfassenden Aus- fuhrhandels hildet. Audi auf Grundlage der verhiiltnismassig wenig and­ ren nationalen Rohstoffe haben sich leistungsfahige In­ dustrien in Zement und Zementwaren. Kalkwerken und Ziegeleien, Porzellan- und Stcingurtfaibriken, Moler, Kugel- flintsteinen entwickelt. Auch auf diesen Gebieten findet eine bedeutende Ausfuhr statt. Im Zusammenhang mit Danemarks andren Gewerben,. wie Schiffahrt, Fischerei. Landbeforderung, Bau- und ver- wandte Industrien, und iin gleichen Sebritt mit der wach- senden Entwicklung der Stiidte, die den Industrialismus liberalt begleitet, sind andre grosse Industriegruppen ent- standen, worunter wir von besondrer Bedcutung fiir die Ausfuhr anfiihren: Scliiffbau, Herstellung von Motoren und Dynamos aller Arten, nautische und andre Instru- mente. Boote und Fisehnetze, Krane und Elevatoren, Eisenbahnmateriel, Automobile, elektrische Kabeln und elektrische Artikel verschiedener Art, Mascbincn fiir We- gebauarbeit, Tsolationsmaterial, Dfen und andres Bnu- gusseisen. In allen Gegenden der Welt banen danische Ingénieure Hafen, Briicken, Eisenbahnen und Fabriken fiir Zeiment- herstellung, Kiihlanlagen usw. In engerer Beziehung zum einheirnischen Bedarf seien. erwahnt Spinnereien und Webereien, Trikotagefabriken, Schuhfabriken, Hutfabriken sowie die auf die Ausfuhr starik eingestellte Federindustrie. Danemarks Runstgewerbe verdient ganz besondrer Er- wahnung. Danisches Porzellan und Steingut, danische Silberschimiedearbeit und danische kiinstlerische Bnch- deoken haiben alle Weltruf erlangt. Wiihrend Danemarks Industrie, wie schon bemerkt, ur- spriinglich hauptsachlicli auf den einheirnischen Markt gegriindet war und die Landwirtsehaft die notwendige Ausfuhr allein bestreiten musste, so ist die spiiteren Jahre in diesem Verhaltnis eine entschiedene Ånderung eingetre- ten, indeni sich (die Industrie dazu imstande sah. einen steigenden fjberschuss fiir die Ausfuhr zu erzeugen. Die Entwicklung ist ^us nachstehenden Zahlen ersichtlich;

1897

1925

Anzahl Betriebc ................................... 84,112 Gesamtanzahl Bescluiftigter ......... 270,622 377,991 Davon Arbeiter ................................. 176,608 260,709 77,256

Anzahl Betriebe mit mechanischer Kraft ............................................. Gesamte Pferdcstiirke der Maschi- nen ...................................................

3,856 24,858

48,057 418,814

Die Anzahl der Arbeiter ist in diesem Zeitraum um 47 v. H. gesrtiegen, wahrend die Zaiil der Betriebe nur um 8 v. H. zugenommen hat, ein Zeugnis dafur, dass eine steigende Konzentration stattfindet. Dieses zeigt sieh auch dnrin, dass die Zahl der Betriebe, worin melir als 100 Ar­ beiter liescliaftigt werden, von 165 iin Jahr 1897 bis auf 312 im Jahr 1925 gewaehsen sind, und gleichzeitig hat sich die Zahl der Beschaftigten in diesen grossen Betrie- ben von 32,000 auf 82,000 oder um 156 v, H. vermehrt. Unter diesen grossen konzentrierten Betrieben gibt es ver- schiedene, wo die ganze oder jeden fails der grbsste Teil der Erzeugung des Landes von einer einzigen Gesellscliaft beherrscht wird. Diescs gilt z. B. Spiritus, Papicr, Ziind- holzer, Glas, Zucker. Trotz der stattgefundenen Konzentration ist die An­ zahl ganz kleiner Betriebe bestandig gross: im Jahr 1925 wurden 41,642, d. h. die -TJalfte, von den Inhabern allein, ohne fremde TTilfe, betrieben, und in 35,722 Betrieben be- fanden sich nur ein bis fiinf Arbeiter in jedem Betrieb. Es dreht sich hier zum grossen Teil um Handwerksfirmen, besonders im Ban- und Bekleidungsgewerbe. Unter die­ sen kleinen Betrieben befinden sich jedoch auch viele mit ausgepragtem industriellem Charakter. Die indu­ strielle Entwicklung in Danemark begann so split, dass die Ånwendung von Gas und Elcktrizitiit auf vielen Gc- bleten grossere Vortede als Dampf leistete. Demnach hat die danische Industrie auf mehreren und auch wieh- tigen Gebieten einen gewissen Kleinbetrieb-Charakter er- halten. Die kleinen Betriebe sind oft mit Hilfe elektrischer Triebkrnft und moderner Spczialmaschinen imstande die moderne Technik im selben Grad als der Grossbetrieb anszuniitzen, und gleichzeitig gewahren sic den Vorteil, den die unrmittelbare Beaufsicbtigung der Inhaber, na- mentlich mit Bezug auf die Qualitilt des Erzeugnisses, mit sich fiihrt. So wird z. B. Butter, Danemarks Hauptaus- fuhrartikel, in 1400 ganz kleinen industriellen Unter- nehmungen, Genossenschafts-Molkereien. hergestellt; aber auch in vielen andren Erwerbszweigen, z. B. bei der Her­ stellung von Einzelteilen in Serien, oder wo der person- liche Geschfmack dem Gegenstand seinen Wert gibt, ist der kleine Betrieb, auch auf dem Weltmarkt, vbllig wett- l^werbsfahig. Die wachsende Industrialiserung sowohl innerhalb grosser als kleiner Betriebe zeigt sich auch in der zu- nehmenden Anwendnng mechanischer Kraft, Die Zahl der Betriebe, die solche Kraft benutzen, war 1925 sechsmal «nd die entsprechende Maschinenstarke achtmal so gross als im Jahre 1897. Infolge der engen Beziehung der industriellen Entwiok- lung zur Landwirtsehaft, ist, wie schon erwahnt, ein gros- ser Teil der industriellen Unternehmungen mit der Fertig- stellung landwirtschaftlicher Erzeugnisse beschaftigt. Im Jahre 1925 war ein Sechstel samtlicher industrieller Ar­ beiter in der Nahrungsmittelindustrie beschaftigt und un- gefiihr ein Drittel der ganzen Maschinenstarke (d. h. Pferdestarken) fanden in dieser Branche Verwendung. Ilierzu gehdrt die Herstellung von Butter, Kase, konden- sierter Milch uud Sahne, Kasein, Bacon und andren

G’psamtausfuhr Hiørvon indnstri- inl&ndiseher Erzougnisso elle ErzeugnissS \Mill. Kr. ....... “ \ 281,9 \637,4 Miil. Kr. 22,4 60,2 0 0 9 O

Prozonte 7,94 9,43

1900 1913 1928

(

O

Allein von 1927— stieg die Ausfuhr der Landwirt- schaft um 5 v. H., aber die der Industrie (abgesehen von Kraftwagen als Line reine Sammelindstriel um 20 v. H. Fast alle Industriezweige sind an diesem’ iiberaus star- ken Anwachs beteiligt. Vom Betrage fiir das Jahr 1928

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker