Kopenhagen_1905

— 57 - in der Stadt am Sunde verweilen können, emp­ fehlen wir, mit dem Schiffe hin- und mit der Bahn zurückzufahren. Eine Dampfschiffahrt an einem schönen Sommertag längs der Küste ge­ hört nämlich zu den herrlichsten Genüssen, die Dänemark bieten kann. Vom Deck des Schiffes aus hat man einen herrlichen Blick auf die oft besungene Küste Seelands, wo sich unzählige hübsche Villen kokett hinter Rosen und anderen Blumen und Sträuchern verstecken, während der dunkle Kamm der Wälder den Horizont deckt. Überall sieht man grosse und kleine Badeanstalten, von denen die grössten an den Anlegestationen liegen. Wer nur kleine Ausflüge machen will, be­ nutzt am besten die Elektrische, die vom Rat­ hausplatz ganz bis nach Klampenborg fährt. (Dauer ca. 3/4 Stunden). Auf dieser Fahrt hat der Fremde Gelegenheit, die interessantesten Partien des Strandweges kennen zu lernen. i\.uf Osterbro fährt man an den weiten »Fælleder« vorbei und erreicht bei dem grossen über die Küstbahnlinie führenden Viadukt den eigent­ lichen Strandweg, das Dorado der Radler, na­ mentlich abends von 7—9, wo Tausende von Damen und Herren an einem vorüberfahren. Nach kurzer Fahrt kommt man nach Helle­ rup, einer blühenden Vorstadt Kopenhagens, die in den letzten Jahren ein fast grossstädtisches Aussehen erhalten hat. Vor Tuborg’s Pavillon und in dem schräg gegenüberliegenden »Store Mariendal« entfaltet sich abends ein buntes Leben. Besonders wird der Pavillon, hinter dem sich die grosse Flasche (von der Ausstellung 1888) erhebt, von vielen Kopenhagenern und Fremden besucht, nicht zum wenigsten, weil hier das vorzügliche, in zahlreichen Ländern sehr ge­ schätzte Tuborger Bier verschenkt wird, das in der modern eingerichteten Brauerei Tuborg, der grössten in Skandinavien, gebraut wird. (Sie be­ schäftigt 850 Arbeiter und Arbeiterinnen und zapfte im 1904 allein 56 Million Flaschen ab. Die Kopenhagener sind aber auch — nament­ lich im Sommer — durstige Seelen! — Von Hellerup fährt man immer auf dem Strandwege nach Charlottenland , der ersten Hauptstation. Rechts sieht man ein bedeuten­ des Fort, ein wichtiges Glied in der Befestigung

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