086545063

FÜHRER k DURCH KOPENHAGEN UND UMGEGEND

MIT KARTEN, PLÄNEN UND KATALOG ÜBER « DIE BEDEUTENDSTEN SAMMLUNGEN *

A. W. NYEBORGS VERLAG, KOPENHAGEN - AXELHUS -

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Abkürzungen.

St. Z. P.

= Stunden. = Zimmer.

Gade (Strasse).

Krone. Öre. links. rechts.

= Plan von Kopen­ hagen. (Die Zah­ len weisen auf die

siehe Seite, siehe Stundenzett.

Quadrate hin).

Inhaltsverzeichnis.

Seite Ankunft und Abreise.................................................... 3 Hotels und Pensionate................................................. 4 Restaurationen und Cafds........................................... 5 Fruchtkeller...................................................................... 6 Zeiteinteilung.................................................................... 6 Haupt-Sehenswürdigkeiten............................................. 7 Wegleitende Notizen, Reisebureaus etc....................... 7 Münzen.......................................................................... 8 Strassenbahnen, Omnibusse, Droschken, Dampfschiffe 8 Theater und Vergnügungs-Etablissements..................... 10 Aussichtspunkte.............................................................. 11 Denkmäler und Springbrunnen..................................... 11 Zwei schöne Spaziergänge.............................................. 12 Wagentour durch Kopenhagen....................................... 13 Die Stadt Kopenhagen................................................... 14 Alphabetisches Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten. 15 Kopenhagens Umgebung............................................... 26 Karte des nord-östlichen Seelands............................... 31 Stundenzettel für Museen, Sammlungen etc. siehe die Hinterseite des Buches.

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Kopenhagen. Ankunft und Abreise.

Mit Dampfschiff. Die wichtigsten Anlegeplätze sind: Kvcesthusbroen (P. 53) für die meisten inländischen Schiffe. Havnegade Nr. 43—55 (P. 63) für Küsten- und Sund- Dampfer und englische und finnische Schiffe. Frihavnen (Freihafen). Für Routenbote n. New York, New Orleans und anderen überseeischen Plätzen und für die Dampf-Fähre nach Malmö. „Det forenede Dampskibs- selskabws Expedition ist Kvaesthusgade Nr. 9. Für Schiffe nach Bornholm Set. Annae Plads 18 und Amaliegade 3. Gepäckträger, uniformiert, mit Nummer an der Mütze, sind für die Gegenstände, welche Ihnen anvertraut werden, haftbar. Reisegut wird zu festen Preisen (30—50 Ö.) nach der Stadt gebracht. Droschken: Grundtaxe für eine kürzere Zeit in der inneren Stadt 70 Ö. Bitte den Tarif anzusehen, der sich in jeder Droschke befindet. Taxameter-Droschken: Kutscher mit weiss lackiertem Hut. Grundtaxe ist 50 Ö. für die ersten 800 m, 10 Ö. für jede weiteren 400 m. Mit der Bahn. Kopenhagen hat 5 nahe beieinander liegende Bahnhöfe: Hauptbahnhof (P. 61) für Züge vom Süden und Westen und von der Frederikssundbahn. Nordbahnhof (P. 61). Für Züge nach dem nordöstl. Seeland via Hillerod (Frederiksborg) und für den Verkehr nach Schweden und Norwegen. Holtebahnhof (P. 61). Für Züge nach und von Holte mit zwischenliegenden Stationen. Klampenborg-Bahnhof (P. 61). Für den Lokalverkehr nach Charlottenlund, Skodsborg etc.

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Ostbahnhof (P. 30). Für ordinäre Züge der Küsten­ bahn über Klampenborg, Skodsborg nach Helsingör (Dampf. Fähre vom Freihafen nach Malmö). NB. Man kann in Kopenhagen auch von jeder anderen Station abfahren, muss aber dann in Hellerup umsteigen. Central-Bahnhof (P. 72). Soll am 1. Sept. 1911 in Gebrauch genommen werden. Gleichzeitig werden die naheliegenden Bahnhöfe niedergeliegt, und das Terrain zum Bebauen hergegeben. Eine versenkte Boulevardbahn stellt dann die Verbindung zwischen Central-Bahnhof und Österbro Station her. (Siehe Karte). Die übrigen Vorstadtbahnhöfe sind Nörrebro Station (P. 26), Slangerup Station (P. 15) und Amagerbro Station (P. 86), die letzte für die Amagerbro-Dragörbahn. Zeiten und Billetpreise für die Züge siehe „Reiseliste“. Hotels und Pensionate. Hotel d’Angleterre, Köngens Nytorv (P. 52). Zimmer Kr. 2,50—10,00, Licht 30 Ö., elegantes Restaurant mit Palmengarten. Palads-Hotel, Raadhusplads (P. 61). Einzel-Zimmer von Kr. 3,00 an, mit Bad von Kr. 4,50 an. Doppel-Zimmer von Kr. 5,00 an, mit Bad von Kr. 7,00 an, elegantes Re­ staurant mit Konzert. Grand Hotel National (P. 61). Z. von Kr. 3,00 an, gegenüber vom Tivoli und Hauptbahnhof, mit grossem Wein- und Bier-Restaurant. Hotel Köngen af Danmark, Holmens Kanal 15 (P. 63), mit Restaurant und Kafö. Z. von Kr. 2,00—7,00. Monopol, Vingaardsstraede 1 (P. 63). Z. v. Kr. 2—10. Hotel Kosmopolite, Köngens Nytorv (P. 52). Z. von Kr. 2,00 an. Hotel Phönix, Bredgade 37 (P. 52). Z. von Kr. 3— 10, sehr schönes Restaurant mit Palmengarten. Hotel Dagmar, Vester Boulevard 12 (P. 61). Z. von Kr. 3—10, mit Restaurant, Cafe und Koncert. Hotel Bristol, Raadhusplads 53 (P. 61). Neues Re­ staurant, Cafe und Aussichtsturm.

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Hotel Metropol, Raadhusplads 55 (P. 61). Raadhushotellet, Lavendelstraede 15 (P. 62). Central Hotel, Raadhusplads 16 (P. 61), mit Restaur. „Paraplyen“. Hotel Hafnia, Vestervoldgade 23 (P. 61). Hotel Kong Frederik, Vestervoldgade 25 (P. 61). Hotel Germania og Continental , Havnegade 53 (P. 63). Hotel Savoy, Vesterbrogade 34 (P. 71). Turisthotellet, Vester Boulevard 8 (P. 61). Jernbanehotellet , Jernbanegade 7 (P. 61). Missionshoteilet, Löngangsstraede 27 (P. 62). Z. von Kr. 1,25 an. Kein Trinkgeld. Nyt Missionshotel, Helgolandsgade 4 (P. 72). Z. von Kr. 1,25—2,25. Kein Trinkgeld. Hotel Tre Hjorter, Vestergade 12 (P. 61). Temperance Hotel, Vesterbrogade 41 (P. 71). Z. von Kr. 1,25 an, mit Restaurant. Billig und gut. Restaurationen und Cafes. Diese befinden sich in den meisten grossen Hotels. Ausserdem können wir im Innern der Stadt empfehlen: Fugmann, Köngens Nytorv 19. Continental, Ecke von Köngens Nytorv und Östergade. Wittmack, Holmens Kanal 17- „Kvindernes Kokken“ (nur für Damen), Vim- melskaftet 38. An der Langelinie: Esplanadepavillon in „Grönningen“ und Langeliniepavillon. Am Rathausplatz: Industrie Cafe, Ecke von Vester­ brogade und Vester Boulevard. Wi^el, am Eingang zum Tivoli. National, Vesterbrogade 2 E. Ny Rosenborg, Vester Boulevard 5. „Paraplyen“, Raadhuspladsen 16. „Braeddehytten“ vis ä vis dem neuen Central Bahnhof. Ausserdem zahlreiche Automat-Cafes mit billigen Preisen. Konditoreien und Cafes (warmes Frühstück v. 50 Ö. bis Kr. 1,00, Kafe 25 Ö., Butterbrot 12—35 Ö., Kuchen 10 Ö.) Ausser den Hotel-Cafes befinden sich im Centrum der Stadt: Stephan ä Porta, Köngens Nytorv 17. Brönnum, Tordenskjoldsgade 1. St. Clara, Kobmagergade 42. In

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„Stroget“ (so nennt man die Hauptstrasse) Peter ä Porta, Nygade 6. Continental, Östergade 1. In der Vesterbro- gade Temperancehotel, Mittag von 50 Ö. an; ausserdem viele andere gute und billige Restaurationen. Eine sehr eigentümliche Restauration ist das Schul­ schiff für Schiffsköche neben der Holmensbrücke. Damen-Konditoreien. Otto, Amagertorv 23. Richard, Hovedvagtsgade 8. Auf Frederiksberg: Josty, Frederiksberg Garten. Fruchtkeller. „Jordbär-Andersen“, Amagertorv 27 (P. 62), dänische Spezialitäten, sehr erfrischend: Erdbeeren mit Sahne und Rote Grütze. Zeiteinteilung für einen kürzeren Aufenthalt in Kopenhagen und Umgegend. (Siehe Zeittafel). /. Tag. Rathaus. — Frauenkirche. — Thorwaldsens Museum. — Köngens Nytorv. — Bredgade. — Marmor­ kirche. — Amalienborg Platz. — Langelinie. — Rosenborg Schloss. — Tivoli. 2. Tag. Mit der elektrischen Strassenbahn (Linie 1) nach dem Frederiksberg Garten und dem dahinter liegenden Zoologischen Garten, zurück über Rathausplatz nach den Sammlungen im National-Museum (Prinsens Palae). Rat­ haus-Turm —Glyptothek. Mit der Eisenbahn nach Skods- borg, dann zu Fuss durch den Tiergarten (Dyrehaven) über Eremitagen; oder mit der Bahn nach Klampenborg und mit „der Elektrischen“ nach Kopenhagen zurück. 3. Tag. Vom Nordbahnhof mit einem zeitigen Zug nach Hilleröd (Frederiksborg Schloss). Mit Wagen oder Eisenbahn nach Fredensborg. Mit der Bahn weiter nach Helsingor (Kronborg Schloss und Marienlyst) und mit der Küstenbahn nach Kopenhagen zurück. 4. Tag. Dänisches Volksmuseum. — Örsteds-Park. — Runder Turm. — Staats-Museum für Kunst. — pr. Bahn nach Lyngby —Sorgenfri Schloss —Landwirtschafts-

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Museum —Dampfboot über den Fure-See nach Frederiks- dal —zurück nach Lyngby — Mit Bahn von Lyngby nach Vedbask — von Vedbaek nach Kopenhagen mit Bahn oder Schiff zurück. 5. Tag. pr. Bahn nach Roskilde — Domkirche — zurügk nach Kopenhagen. — Kunst-Industriemuseum. — Tivoli oder Theater. Haupt-Sehenswürdigkeiten sind: Thorwaldsens Museum. Das etnographische Museum. Das altnordische Museum (die dänische Sammlung). Rosen­ borg Schloss. Tivoli. Frederiksberg Garten. Langelinie. Runder Turm. Frauenkirche. Rathaus. Ny Carlsberg Glyptothek. Kgl. Kunst-Museum (Sölvgade). Skodsborg, Helsingör mit Kronborg, Frederiksborg Schloss. Wegleitende Notizen, Reisebureaus etc. Das Haupt-Postamt befindet sich Köbmagergade 33 (P. 51), offen von 8 Vorm, bis 9 abends. Sonn- und Feiertage 8—9 Vorm. 12—2 und 5—7 Nachm. Ausserdem befindet sich ein Postamt rechts vom Haupt-Bahnhof, Abgangsseite, und ferner sind Post-Bureaus in den ver­ schiedenen Stadtteilen vorhanden. Telegraph. Hauptamt ist im Posthof, Köbmagergade 33, und Hauptbahnhof, Abgangsseit^. Telephon-Kioske, sechseckige, zierliche, oben mit Uhren versehene Türmchen, in welchen man zu jeder Zeit bis 10 Uhr abends, auch Sonntags, telephonieren und tele­ graphieren kann. Postwertzeichen, Zeitungen, Fahrpläne u. s. w. sind hier zu erhalten. Bäder. Badeanstalt „Kübenhavn“, Studiestraede 59. Seebäder. Badeanstalt „Helgoland“, Strandvejen 20, und „Öresund“ bei Charlottenlund, mit Schwimmbassin für Damen und Herren. Etwas weiter von Kopenhagen am Strandwege sind grosse Badeanstalten bei Klampenborg Deutsche Gesandtschaft Palaegade 6 (P. 52). Deutsches Konsulat Österbrogade 6 (P. 30).

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und Skodsborg. Das Bad kostet in der Regel 25 Ö., Hand­ tuch 10 Ö. Ausserdem ist eine Badeanstalt bei Langebro (P. 73). Reisebureall. Dänischer Touristenverein, Ny Öster- gade 7, offen jeden Tag vom 15/5—u/0 von 4—9, vom 16/9 —u/6 von 10—3 Uhr. Dänisches Reisebureau, Kristen Bernikowsgade 1 (P. 62). Das Bureau arrangiert im Sommer tägl. 3 feste Aus­ flüge in der Stadt und Umgegend; sehr zu empfehlen. Öffentliche Bedürfnisanstalten: Köngens Nytorv, am Nyhavn. Vesterbros Torv. Amagertorv (unterirdisch). Vesterfarimagsgade, zwischen Hauptbahnhof und Nord­ bahnhof. Die Polizei erteilt bereitwillig Auskunft. Münzen. Seit 1875 besteht in den drei nordischen Königreichen eine gemeinsame Goldwährung. Es sind im Kurs 20- Kronenstücke (22V2Mrk.), 10-Kronenstücke und 5-Kronen- stücke (8 Kronen = 9 deutschen Mrk.). 1 Krone wird in 100 Ö. geteilt, und es sind Stücke zu 2 und 1 Krone und zu 50, 25 und 10 Ö. in Silber, 5, 2 und 1 Ö. in Kupfer im Umlauf. Banknoten ä 500, 100, 50, 10 und 5 Kronen. (1 deutsche Mark = 89 Ö.). Elektrische Strassenbahnen, Omnibusse, Droschken, Dampfschiffe. Kopenhagens elektrische Strassenbahn. Auf Verlangen bekommt man auf allen Linien Um- steige-Billets für die anschliessenden Linien. Hauptlinien. Linie 1. Frederiksberg — Raadhuspladsen — Köngens Nytorv —Bredgade —Österbro —Strandvejen —Hellerup. (Von Frederiksberg Runddel durch Frederiksberg Alle, Vesterbrogade, am Hauptbahnhof und Tivoli vorbei, nach dem Raadhusplads (Central-Halteplatz). Weiter durch Vester Voldgade, Stormgade, Stormbroen (hier steigt man an der rechten Seite ab, um das Prinsens Palae zu be

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suchen, siehe Sammlungen), Höjbro (hier für das Thor- waldsen Museum aussteigen), Holmens Bro, Köngens Nytorv. Weiter durch Bredgade, Grönningen, 0sterbro- gade (Österbro Bahnhof), Triangelen, Strandvejen, nach Hellerup, Charlottenlund und Klampenborg. Linie 2. Valby — Vesterbrogade — Raadhuspladsen — Slotsholmen — Christianshavn'. Linie 4, 14 und 15. Raadhuspladsen — Farimagsgade (Bahnhöfe —Örstedspark — Botanischer Garten) —Öster- brogade — Triangelen — Strandvejen — Hellerup. Frederiksbergs Strassenbahn (rote zwei-Etagen-Wagen). Hauptlinie: Fasanvej (hinter dem zoologischen Garten) — Gammel Kongevej — Tivoli — Raadhuspladsen. Querlinie (Tvaerlinie): von Frederiksberg Runddel via Allegade — Falkoneralle — Jagtvej nach Norrebros Runddel. Omnibus-Linie (mit Anschluss an die zwei letztgenannten Linien): Raadhuspladsen — Frederiksberggade — Nygade — Vimmelskaftet — Östergade — Köngens Nytorv. Strandvejens elektrische Bahn. Hellerup — Charlottenlund — Klampenborg: (Diese Linie ist die Fortsetzung von Linie 1 und 4. siehe diese). Preis: Hellerup — Charlottenlund 10 Ö., Charlottenlund — Klampenborg 10 Ö. Droschken, s. S. 8. Dampfschijfe. • In den Sommermonaten sind folgende Lust-Touren empfehlenswert: 1. Mit den kleinen Dampfboten vom Regatta-Havn (Langelinie) nach Gasvaerkshavn (Vesterbro). Diese kleine Tour durch den inneren Hafen ist sehr interessant. 2. Motorbootfahrt im Hafen. Die Boote fahren von Köngens Nytorv durch den alten schönen Hafen, nach Langelinie, am kgl. Yachtklub vorbei und weiter nach dem Freihafen hinaus, und von hier nach Köngens Nytorv zurück. — Diese kleine Tour sollte kein Tourist versäumen. 2

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3. Regelmässige Fahrt mit Motorboten auf den Seen zwischen Österbro und Gyldenlövesgade. Preis 5 Ö. Für die Küstenfahrt (Dampfschiffe nach Klampenborg, Skodsborg und Helsingör, Anlegeplatz ist „Havnegade“ bei Börsbroen, P. 63), verlange man den Fahrplan der Gesellschaft im Kiosk oder Hotel. — NB. Ausflüge mit Dampfer der Küste entlang soll man unbedingt am Morgen oder zeitig am Vormittag unternehmen, da dann die Küste am besten beleuchtet ist. Theater und Vergnügungen. Das königliche Theater (P. 63), für Schauspiel, Tragödie, Opera und Ballet. Ca. 1600 Plätze. Dagmar-Theater, Jernbanegade (P. 61), Schauspiel, Tragödie und Lustspiel. 1300 Plätze. Volks-Theater, Nörregade (P. 50), Schauspiel, Vaude­ ville und Posse. 1300 Plätze. Casino, Amaliegade (P. 52), Lustspiel und Operette. Ca. 1350 Plätze. Die Theater sind vom September bis Juni geöffnet. Billette kann man, ausser im Theater, auch in den Kiosken vorausbestellen. Sonntags finden billige Nach­ mittagsvorstellungen von 4—7 Uhr statt. Vergnügungs-Etablissements. Tivoli (P. 61), Konzerte, Pantomimen, Volkstänze, Akrobatik, elektrischer Springbrunnen, Feuerwerk etc. Im Hintergründe des Gartens liegt der neue grosse Koncertsaal. An jedem Abend finden 3 grosse Konzerte statt (Orchester von 50 Musikern). Das Etablissement ist vom Morgen bis zum Abend 12 Uhr offen. Entröe 50 Ö. Etablissement „Scala“, (P. 61). Erstklassiges Variete, Vorstellung an jedem Abend von 8—12. — Ausserdem Sonntag Nachmittags von 4—6. Zirkus Variete im Zirkus-Bau (P. 61). Im Sommer­ halbjahr Zirkusvorstellung täglich von 8—11 abends. Im

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Winter Varidtevorstellung von 8—12. In der Regel auch billige Nachmittagsvorstellungen (halbe Preise) von 4—6. Olympia, Vester Boulevard (P. 72), auch mit Eingang vom Tivoli. Jeden Abend Konzert. Reviie-Theater. (Revue und Lustspiel). Frederiksberg Theater, Frederiksberg Alld 57. Nörrebros Theater, Ravnsborggade 3. Cafe chantant: Folie Parisienne, Vesterbrogade 29. Sommerlyst, (P. 58), Frederiksberg Alle. Hier Sonn­ tag Nachmittags vergnügtes Volksleben. Zoologischer Garten, (P. 68). Im Sommer jeden Abend Konzert. Aussichtspunkte. Vom Runden Turm, (P. 51), Köbmagergade. Vom Rathausturm, (P. 61) täglich von 12—2, Sonntags 12—4. Preis 10 Ö.) Von Frederikskirkens Turm, (P. 52). Von hier gross­ artiges Panorama über Langelinie und Hafen. Von Langelinie, (P. 42). Vom Frelserkirkens Turm, (P. 75). Von Tietgensbroen, (P. 72). Aussicht über das neue Eisenbahnterrain und den neuen Centralbahnhof. Aussichtsturm im Zoologischen Garten, (P. 68). Die wichtigsten Denkmäler und Springbrunnen. In der inneren Stadt: König Frederiks VIII. Reiter- Statue auf Slotsholmen. König Frederiks V. Reiter-Statue auf Amalienborg Platz. Bischof Absalons Reiter-Statue, Hojbroplads. H. C. Andersens Statue im Rosenborg Garten. Huitfeldt Denkmal auf Langelinie. Erinnerungs Denkmal für „die Schlacht auf der Reedcu am 2. April 1801 auf dem Festungswall bei Langelinie, (von hier Aussicht über den Freihafen). 2 *

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Niels Juels Statue, ist aus alten Kanonen, die in der Köge Bucht aufgefischt sind, gegossen. Gefion-Springbrunnen am Aufgang zur Langelinie. Am Rathausplatz: Nationaldenkmal „ Den lille Horn- blceser“, Vester Boulevard (P. 61), zur Erinnerung an den schleswigschen Krieg. — Nahe hierbei Jermers Turm in der kleinen Anlage bei Gyldenlövesgade, (P. 61), eine alte Ruine, die letzten Reste der alten Festungstürme der Stadt. Zwei schöne Spaziergänge. Ausgangspunkt „Raadhuspladsen“. Tour 1. Ca 2V2 Stunden. Raadhuspladsen —Vester Boulevard (an „Den lille Hornblaeser“ und „Jermers Turm“, alter Festungsturm, vorüber) durch den Örsteds- park — Nörre Voldgade. — Von hier links über „ Königin Louises Brücke “ (Aussicht über den See), weiter längs Sortedamssöen über Östersögade nach Österbrogade. — Hier dreht man durch die Alle nach rechts, bis man nach dem Österbro Bahnhof kommt, Kristianiagade weiter nach dem Langelinie-Viadukt, über die Brücke auf einen schönen, breiten Weg, der wieder über eine Brücke (von hier Aussicht über die Citadelle) auf einen grossen Platz führt (Aussicht über den Bootshafen). Von hier nach links auf die höher liegende Langelinie-Promenade. Hier hat man eine wunderbare Aussicht über das Freihafen-Terrain mit den vielen Bassins und Lagerhäusern und weiter über den Aussenhafen nach der Festung „Trekroner“. Weiter davon sieht man „Middelgrundsfortet“, die Insel „Hveen“ und die schwedische Küste. Am Ende der Langelinie-Prome­ nade befindet sich ein Leuchtturm. Von hier zurück zum Bootshafen. In der Nähe hiervon der königl. dänische Yachtklub-Pavillon mit gutem Restaurant; Erinnerungs- Säule für Iver Huitfeldt mit den in der Köge Bucht auf­ gefischten Kanonen, und der schöne „Gefion-Wasserfall“ (Gefion pflügt Seeland von Schweden los). —Nun kommt man nach Esplanaden, einer kleinen schattigen Anlage mit der schönliegenden englischen Kirche. Von Espla­ naden geht die Tour durch die aristokratische Bredgade, auf der rechten Seite die russische Alexander Newsky

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Kirche mit drei feuervergoldeten Kuppeln, dann die Marmorkirche, gegenüber der stilvolle Amalienborg Platz mit Reiterstatue des Königs Frederik V. und 4 gleich­ artigen Palästen. Weiter durch die Bredgade an Moltkes Palast und dem schräg gegenüber liegenden Schimmel- mannschen Rokokopalast, nun Konzertlokal, vorbei. Ein interessantes Schmiedeeisen-Gitter trennt dieses von der Strasse. — Man kommt nun nach Köngens Nytorv, und weiter durch „Ströget“ (Hauptstrasse) nach Raadhusplads zurück. Tour 2. Ca. l1/» Stunden. Rathausplatz — Vester Boulevard durch den Rathausgarten — an der Haupt­ feuerwache vorbei — Glyptothek — an Bissen’s Statue „Der junge Reiter“ vorüber — über die neue Langebro (Schwingbrücke) — längs Amager Boulevard (Aussicht nach der Frelsers Kirche) — nach Amagerbrogade; von hier links über den Wallgraben durch die alte Wallanlage — Torvegade, nach rechts durch Prinsessegade nach Frelsers Kirche — nach Torvegade zurück —Torvet (der Markt) — über den Kanal (malerische Partie) — weiter über die Knippelsbro (Aussicht von der Brücke) — Slots- holmsgade — an der Börse mit dem Drachenturm vor­ über — Kristiansborg Schlossruine —Thorwaldsens Mu­ seum — Höjbroplads mit Absalons Reiterstatue —Amager- torv — Vimmelskaftet — und durch die Hauptstrasse nach dem Raadhusplads zurück. Wagentour durchKopenhagen, wobei die schönsten Bauwerke und Partien passiert werden. Zeitdauer ca. l ’/2 Stunden. Preis 5 Kronen bis incl. 4 Personen. Abfahrt Raadhuspladsen (hier halten immer die Droschken) — Vestervoldgade — Stormgade —Thorwald­ sens Museum — Kristiansborg Schlossruine — Slots- holmsgade mit Börse, über Knippelsbro — Torvegade — über die Brücken — längs dem Wallgraben — Amager Boulevard — über Langebro — Vester Boulevard — Nörre Voldgade — Frederiksborggade — nach Königin Louises

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Brücke — Östersögade — Stockholmsgade — Kristiania- gade — über den Viadukt — an Langelinie vorbei — Amaliegade — Frederiksgade — Bredgade — Köngens Nytorv — durch die Hauptstrassen und nach Raadhus- plads zurück. Man akkordiere erst mit dem Kutscher und gebe ihm eine Abschrift von der Tour. Die Stadt Kopenhagen (Kobenhavn), ursprünglich Haun (lat. Hafnia), später Köbmannahafn (Kaufmanns Hafen), wird in der Geschichte zum erstenmale im Jahre 1043 erwähnt. Kopenhagen ist Dänemarks Hauptstadt, Residenz des Königs (Frederik VIII.), Sitz der Regierung, des Reichtages und des höchsten Gerichtes und Universitäts-Stadt. Kopenhagen hat eine günstige und schöne Lage an der Ostküste von Seeland am Öre­ sund und an der Nordwestseite der kleinen Insel Amager, die von Seeland durch ein schmales Gewässer, das den Innenhafen bildet, getrennt ist. Kanäle umgeben den Teil der Stadt, den man Slotsholmen nennt; hier liegt die Schlossruine von Christiansborg (das Schloss brannte am 3. Oktober 1884 ab, wird aber nun wieder unter Leitung des Architekten Thorvald Jörgensen aufgebaut. Kosten ca. 7 Millionen K. und die Börse. Acht Brücken ver­ binden Slotsholmen mit der Stadt. Kopenhagen wird von drei Seen durchschnitten, welche die Vorstädte von der Stadt trennen. Die Vorstädte heissen: Vesterbro, Nörre- bro, Österbro, Frederiksberg und Christianshavn. Die Einwohnerzahl beträgt nun über 600,000. Einige Jahreszahlen aus Kopenhagens Geschichte. 1167. Bischof Absalon baut die Burg beim Köbmanna- hafn. 1368. Die Stadt wird mit den Festungen von den Hanseaten eingenommen und vernichtet. 1416—40. Kopenhagen wird des Reiches Kriegshafen, Hauptstadt und Königssitz. 1479. Kristian I. legt den Grundstein zur Universität.

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1604—42. Christianshavn und Nyboder wird angelegt, der Hafen erweitert, und die Börse gebaut. 1659. Die Schweden belagern Kopenhagen, aber die Stadt widersteht dem Sturm. 1700. Die Stadt wird von der schwedischen, hol­ ländischen und englischen Flotte bombardiert. 1711. Die Stadt wird von der Pest heimgesucht. 1728. Eine grosse Feuersnot vernichtet einen Teil der Stadt. 1795. Die zweite grosse Feuersnot. 1801. Schlacht auf der Reede. 1807. Die Stadt wird von den Engländern bom­ bardiert. 1848. Der grosse Volkszug zum Schlosse. 1849. Thorwaldsens Museum wird der Stadt Kopen­ hagen übergeben. 1853. Die Stadt wird von einer Cholera-Epidemie heimgesucht, die ungefähr 5000 Einwohnern das Leben kostet. 1894. Legung des Grundsteines zu Kopenhagens 6. Rathaus. Alphabetisches Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten mit Beschreibung. (Die beigefügten Buchstaben mit Zahl weisen auf die Zahlen der Karte von Kopenhagen hin). Alexander Newsky Kirche, Bredgade (P. 52), täglich von 2—4 offen, ausgenommen Sonntag. (Trinkgeld). Botanischer Garten, (P. 40), täglich von 1 Uhr bis Sonnenuntergang. Die Palmenhäuser vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 2—6. Die Börse, (P. 63), täglich v. 12—3 offen. (Trinkgeld). Volksmuseum, dänisches, (P. 72), im Panoptikon-Bau, Vesterbrogade 3; eröffnet 1885. Enthält Interieurs mit Hausgeräten, Möbel etc. vom 17. Jahrhundert bis zur Jetztzeit, aus alten niedergelegten Häusern in der Heide­ gegend (Roskilde), von Nordseeland, Amager, Samsö und anderen Orten gesammelt, alles mit gemalten u. geschnitz

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ten Holzarbeiten. Auch Stuben von Uhrendorf in Holstein und Bürgerwohnungen von Aalborg sind bemerkenswert. Ausserdem befinden sich im Museum reichhaltige Samm­ lungen von Gegenständen dänischer Handwerkervereine und von häuslichen Arbeiten. In Verbindung mit dem Volksmuseum ist dessen sehenswehrte Bauabteilung bei Lyngby zu erwähnen. Diese besteht 1) aus einem archi­ tektonischen Museum, 2) einem landwirtschaftlichen Museum. Frederiksberg Schloss und Park , (P. 57). Am Haupt­ eingang die Bronzestatue von König Frederik VI. Der Garten ist mit vielen Baum- und BIumen-Anlagen geschmückt, und von Kanälen durchzogen, auf denen man eine Ruderpartie unternehmen kann. Das Terrain ist reich an schönen Partien, ebenso wie das in der Nähe liegende „Sondermarken“. Auf dem Schlossberg sind viele schöne Aussichtspunkte vorhanden. Durch das Portal des Apistempels (rechts vom Schloss) kommt man in den Zoologischen Garten. Im Park liegt eine Konditorei (Josty) links vom ersten Seitenweg. (Strassenbahnlinie 1 vom Rathausplatz führt hierher). Frederiksborg Schloss, bei Hilleröd. Siehe Kopen­ hagens Umgegend. Frederikskirche (Marmorkirche, P. 52), in der Bred- gade. Diese in Rotundeform gebaute Kirche hat eine 84 m hohe Kuppel, deren Durchmesser nur einige Meter weniger beträgt als derjenige der Peterskirche. Die innere 44mhohe Kuppel istmitvielenFreskomalereien geschmückt. Vom Turm hat man eine prächtige Aussicht. Preis 25 Ö. Frelsers Kirche und Turm, (P. 75). Man meldet sich beim Glöckner, Prinsessegade 402 von 10—12 und 3—5. (Für eine Gesellschaft bis 12 Personen 2 K.). Vom Turm herrliche Aussicht. Frauen-Kirche (Frue Kirke, P. 62). Die jetzige Kirche (zuletzt bei dem Bombardement der Engländer 1807 ver­ nichtet), ist eine Säulenbasilika im griechisch-römischen Stil. Das Giebelfeld der dorischen Vorhalle schmückt Thorwaldsens berühmte „Johannespredigt“. Auf jeder Seite des dorischen Portals eine Bronzestatue von Moses

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und David. Über dem Eingang „Christi Einzug in Jeru­ salem“ von Thorwaldsen. Das Innere der Kirche impo­ niert durch seine Grösse und die schöne gewölbte Stuck­ decke. An Stelle der Altar-Tafel steht Thorwaldsens herrliche Christus-Figur; an den Wänden die zwölf Apostel, von Thorwaldsen in Marmor ausgeführt. Auch das Bas­ relief in der Rotunde „Christi Gang nach Golgatha“ nebst dem herrlichen Taufbecken darf man nicht versäumen zu besehen. Die jetzige Kirche ist im Jahre 1811—29 wieder aufgebaut worden. Der Turm ist mit einem mächtigen feuervergoldeten Kreuz versehen, und wird nun im Jahre 1911 wieder nach seiner alten Form auf­ gebaut werden. Dieser neue Turm ist der Stadt als Geschenk vom Brauereibesitzer Carl Jacobsen angeboten worden. Glyptothek, Ny Carlsberg, (P. 73), Vester Boulevard. Dieser eigentümliche Bau enthält alle von Dr. Carl Ja­ cobsen geschenkten Sammlungen von Skulpturen und Gemälden und wird als eine der bedeutendsten Sammlungen der Welt angesehen. Der grosse Baucomplex zerfällt in drei Abteilungen: 1) Vorbau, II) den mit einer mächtigen Glaskuppel überdeckten Palmengarten und III) den für die antiken Skulpturen bestimmten Neubau. I. Im Vorbau befindet sich die grosse Sammlung moderner Skulpturen, die nachfolgendes enthält: A. Nordische Kunst, in der Vorhalle und im Parterre links (Arbeiten von Bissen sen., Jerichau, Freund und Sinding etc.). B. Französische Kunst, im Parterre rechts (Arbeiten von Aizelin, Delaplanche, Dubois, Barrias, Rodin und Mergie). Der Treppengang links in der Vorhalle führt zu einem durch Scheidewände in drei Räume geteilten Oberlicht­ saal. Hier befindet sich eine schöne Gemäldesammlung. 1. Raum. 913, Caracallas Bäder in Rom (Lundbye). 880, Porträt von Thorwaldsen (Eckersberg). 912, Dänische Landschaft (Lundbye). 905, Sommerabend auf Skagen (Kröyer). 937, Abbate (Rörby). 918, Genrebild (Marstrand). 2. Raum. 904, Komite für die französische Kunst

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ausstellung in Kopenhagen (Kröyer). 903, Gesellschaft beim Director Jacobsen in der alten Glyptothek (Kröyer(. 999, LesenderJüngling (Rembrandt). 882, Kirchhof (Nie. Hansen). 947—48, Susanne (Tuxen). 905, Sommerabend (Kröyer). 3. Raum. 873, König Christian IX. (Bache). 972, Der Holzhauer und der Tod (Millet). 956, Der Bettler (Lepage). 971, Schlafendes Kind (Levy). Durch die grosse offenstehende Flügeltür im Hinter­ gründe der Vorhalle kommt man in den: II. Palmengarten, einen schönen mit Kuppeldach versehenen Wintergarten, und weiter nach III. Dem Kampmannschen Neubau. Eine Doppel­ treppe mit Springbrunnen in der Mitte führt zu einer griechischen Säulenhalle hinauf. Diese macht auf den Besucher einen überwältigenden Eindruck. Die Marmor­ säulen und der Boden sind in den feinsten Nuancen ab­ gestimmt. In der Mitte die berühmte „Europamosaik“, bei Torre tre teste in der Nähe von Rom gefunden. Ausserdem befinden sich in diesem Bau eine Abteilung für ägyptische, etrurische und griechisch-römische Kunst. Die Kaiserbüsten in dieser Abteilung sind beachtenswert, ebenso die kolossale Marmorstatue von Antonius. Die Jesus-Kirche, (P. 79), in der Vorstadt Valby, auf Kosten des Brauereibesitzers Carl Jacobsen von Architekt Dahlerup ausgeführt. Die Kirche hat einen freistehenden Glockenturm und ist innen mit prachtvollen Granitsäulen, Glasgemälden und Bildhauerarbeiten ausgeschmückt. — Hauptsächlich beachte man den Altar, das Taufbecken und Sindings schöne Altarfriese (der Heiland empfängt die Märtyrer). Täglich von 12—3 geöffnet. 25 Ö. Köngens Have (Garten, P. 51), s. Rosenborg Schloss. Kunstindustrie-Museum, (P. 61), Vester Boulevard, enthält eine kleine, aber sehr gut geordnete Sammlung von dänischen und fremden Kunstarbeiten. Kunstmuseum, (P. 40), in Östre Anlage, siehe Statens Museum für Kunst. Kunstausstellung in Charlottenborg beim Köngens Nytorv. Die jährliche Gemälde-Ausstellung findet vom 1. April bis 31. Mai statt. (50 Ö.).

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Langelinie, (P. 31, ausführliche Beschreibung Seite 12), herrliche Promenade längs Sund und Freihafen. Marmorkirche, (P. 52), si^he Frederikskirche. Moltkesche Gemälde-Gallerie, (P. 52). Ecke Bredgade und Dronningens Tvergade. Diese Sammlung enthält schöne Bilder von Rubens, Rembrandt, van Dyck, Hob- bema etc. und ist vom 1. April bis zum 31. Oktober an jedem Mittwoch von 12—2 gratis zu besichtigen. Auch zu anderen Zeiten können Fremde Zutritt bekommen, wenn sie sich am Tage vorher beim Portier anmelden. National-Museum, (P. 62), im „Prinsens Palse“. Zu diesem gehören 3 Abteilungen: 1. Die Antike Sammlung, enthält eine grosse Samm­ lung ägyptischer, babylonischer, assyrischer, phönizischer, griechischer, etrurischer und römischer Altertümer. 2. Die dänische Sammlung. Eingang gegenüber dem Portal. Im Hof rechts befindet sich eine interessante „Jasttestue“, 1907 beim Ausgraben eines waldbewachsenen Hügels auf der Insel Lolland gefunden. Links davon eine schone „Runddysse“. Von R. Nyrup 1807 gegründet, wurde das Museum später von C. J. Thomsen und J. A. Worsaae zu hoher Bedeutung gebracht. Besonders zu bemerken sind folgende Gegenstände: Die merkwürdigen Blashörner (Luren), die vollständigen Männer- und Frauen­ kleidungen, ein eigentümlicher, vollkommen erhaltener Wagen mit Metallbeschlägen, ein grosser silberner Kessel mit Figuren. Darstellungen einer Abbildung der Sonnen­ scheibe, und Kopien der beiden goldenen Hörner, die 1802 gestohlen und umgeschmolzan wurden. Zimmer 10—15 aus dem christlichen Mittelalter 1050—1550. Z. 16—19, Gegenstände des 16. und 17. Jahrhunderts. (Ein vollständiger, gedruckter deutscher Führer ist am Ein­ gang zu haben). 3. Die ethnographische Sammlung. Die Sammlung, eine der reichhaltigsten und bestgeordneten, soweit sie aussereuropäische Länder betrifft, umfasst Erzeugnisse aller Völker der Erde. Besonders zu beachten ist die grosse „Grönländische Abteilung“, einzig in ihrer Art. Nicolai Turm, (P. 62). Früher Wachtturm, Rest von

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einer der ältesten Kirchen. Der schöne Turm ist 1910 aufgeführt und der Stadt vom Brauereibesitzer Jacobsen geschenkt worden. Panoptikum, (P. 72), Vesterbrogade 3, täglich von 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends, 1 K., für Kinder 50 Ö. Petri Kirche, (P. 50), deutsche Gemeindekirche. Ecke der Nörregade und St. Pederstraede. Der hohe kupfer­ belegte Tuim architektonisch berühmt. Interessante Grabkapelle, restauriert 1906, mit wertvollen Epitaphien und kunstvollen schmiedeeisernen Gittertüren. Stimmungs­ voller Innenhof. — Geöffnet Sonntags nach Gottesdienst (10—1110), sonst Führung durch den Oberglöckner, St. Pederstraede 9 2 (V2 resp. 1 K.). Porzellanfabrik, kgl., (P. 62), Verkaufslokal: Amager- torv 6. Rathaus, das neue, (P. 61) Das Rathaus, im Jahre 1905 eingeweiht, eines der schönsten und eigentümlichsten öffentlichen Gebäude Nordeuropas, hat seine Hauptfassade gegen den Rathausplatz. Die Höhe des Turmes beträgt 106 m. Schöner überdeckter Hof mit Galerien und Bal­ kons, schöner Festsaal mit Galerien, geschmückt mit den Wappen aller dänischen Städte. Auch die prächtig ver­ zierte Präsidententreppe, der Sitzungssaal der Stadtverord­ neten, und der offene Hof mit Gartenanlagen und einem Springbrunnen sind Sehenswürdigkeiten. Die Aufführung des Rathauses hat ungefähr 5!/2 Mi 11. K. gekostet. (Punkt 12 und 6 Uhr spielen die Glocken eine Mel.). Rosenborg Schloss, (P. 51), liegt im Rosenborg Have (Garten), gewöhnlich Köngens Have genannt; man erreicht ihn von der Gothersgade oder der Kronprinsessegade. Der Haupteingang befindet sich in der Öster Voldgade; altes mit König Christians V. Namenszug und der Jahres­ zahl 1672 versehenes Tor (Torwache). Die chronologische Sammlung der dänischen Könige, gegründet nach Christians IV. 1648 erfolgtem Tode. Diese Sammlung ist einzig in ihrer Art, und enthält eine Menge der herrlichsten Kunstgegenstände von unersetz­ lichem Werte (z. B. Porträts, Möbel, Kleidungsstücke,

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Gobelins, Schmucksachen etc.), die den Mitgliedern der königlichen Familien gehört haben, und gibt eine Übersicht über die Kultur und Entwickelung des dänischen Kunst­ handwerks in den verflossenen Jahrhunderten. In der unteren Etage: 1) Vorhalle. 2) Christians IV. Schlafzimmer (hier befindet sich das Oldenburgische Trinkhorn von Christians I. Zeit, und in Schrank A Königin Dorotheas Brautschmuck von 1557. 3) Christians IV. Audienzsaal. 4) Christians IV. Arbeitszimmer. 5) Das dunkle Zimmer (Schlafzimmer). 6) Das Marmor­ zimmer (hier sind Schiffsmodelle aus Elfenbein, und ein Juwelenkästchen mit 2000 Diamanten. 7) Audienzsaal. Wendeltreppe zur mittleren Etage: 8) Korridor zum Vorgemach der Prinzessin. 9) Vorgemach. 10) Die Bett­ kammer. 11) Das Flora-Gemach. 12) Die Rose, hier befinden sich ausschliesslich Gegenstände aus der Zeit Frederiks IV. 13) Das Spiegelzimmer. 14) Korridor. 15) Das Gemach Frederiks V. 16) Das Gemach Christi­ ans VII. 17) Das Gemach Frederiks VI. 18) Das Gemach Christians VIII. 19) Das Gemach Frederiks VII. (auf dem Schrank: 2 grosse Sevres-Vasen, Geschenk Napole­ ons III.) 20) Turmzimmer. Obere Etage: 21) Der Rittersaal (prachtvolle, gewölbte Stuckdecke, kostbare Gobelins). Thronstuhl des Königs und der Königin; letzterer völlig aus Silber; vor dem Thronstuhle drei silberne Löwen. 22) Porzellankabinett (kostbare und seltene Sammlung von altem Porzellan, darunter das Flora-danica-Service, ca. 1790). 23) Das Glas­ kabinett (grosse, seltene und kostbar» Sammlung veneziani­ scher Glassachen). 24. Regalienkabinett (wird nicht gezeigt). Im Schlossgarten, in Sommermonaten täglich von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends geöffnet, befindet sich ein Standbild des berühmten dänischen Märchen-Dichters H. C. Andersen. Runder Turm, (P. 51), Köbmagergade, ist etwa 36 m hoch und hat 15 m im Durchmesser. Der Schnecken­ gang geht so allmählich aufwärts, dass Zar Peter der Grosse während seines Besuches in Kopenhagen hinauf­ reiten und seine Gemahlin in einem mit vier Pferden bespannten Wagen hinauffahren konnte (2. Oktober 1716).

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Dem Turm gegenüber liegt die Regenz, 1623 von Christian IV. erbaut; sie gibt 120 Studenten Wohnung und Unterstützung. Statens Museum für Kunst, (P. 40), Sölvgade, enthält:

I. Die königliche Gemäldesammlung, II. Die königliche Skulpturensammlung, III. Die königliche Kupferstichsammlung.

Im Vestibül und Treppengang sind Bildhauerarbeiten ausgestellt. Die Gemäldesammlung umfasst teils Bilder von dänischen Künstlern (in den Sälen der ersten Etage rechts vom Eingang) — teils Bilder von fremden Künst­ lern (in den Sälen links). Verzeichnisse der Gemälde sind an den Türen aufgehängt. In der ersten Etage links von der Treppe befindet sich eine kleine Auswahl von norwegischen u. schwedischen Gemälden. Hauptsächlich hervorzuheben sind: 795, Liljefors: Wildgänse. 798, Rosen: Karen Mänstochter und Erik XIV. 805, Werenskjold: Wartende Kinder. 802, Skredsvig: St. Hans Abend. 792, Edelfeldt: Som­ merabend. Der übrige Teil dieser Abteilung enthält die ältere ausländische Kunst (277, Rembrandt: Christus in Emaus. 295, Rubens: Portrait des Abtes Matt. Yrssebius. 294, Rubens: Salomons Urteil. 200, Mattegna: Christus wird von den Engeln unterstüzt). Rechts von der Treppe die dänische Abteilung für ältere und neuere Kunst. Man beachte folgende Gemälde: (gleich am Eingang) 437, Bloch: Jairi Tochter. 746, Skov- gaard: Die Nordküste Seelands. 603, Kröyer: Sommer­ abend auf Skagen. In den Sälen nach Süden: 472, Dals- gaard: Pfändung eines Dorfböttchers. 530, Const. Hansen : Vestatempel. 662, Marstrand: Das grosse Abendmahl. 657, Marstrand: Kirchenfahrt in Dalarne. 752, Sonne: St. Helenas Grab (Wahlfartsort). 460, la Cour: Landschaft. 471, Dalsgaard: Der Dorftischler bringt den Sarg. 617, Kyhn: Sommertag. Im grossen Oberlichtsaal: 479, Eckersberg: Vom Tiber. 438, Bloch: Christian II. im Gefängnis v. Sönder- borg. 522, Hammer: Sonnenuntergang in Ariccia. 426, Bache: Pferde am Strand. 743, Skovgaard: Vognserup

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Alle. 616, Kyhn: Sommerabend. 425, Bache: Austreiben der Kühe. 595, Juel: Bauernhof. Im Saal nach Norden: 422 a, Ancker: Der Ertrunkene. 577 b, Johansen: Abend­ landschaft. 570, Jerndorff: Domorganist Matthison-Hansen. 640, Locher: Wintertag in Hornbaek. 768, C. Thomsen: Mittag nach der Bischofvisitats. 553, Fr. Henningsen: Begräbnis. 446: Auf der Landstrasse. 460 a, la Cour: Villa d’Este. 543, Haslund: Konzert. 552, Henningsen: Ein Unglücksfall. Eingang zur Kupferstich-Sammlung ist im östlichen Giebel. Die Sammlung umfasst etwa 80,000 Blätter. Die Abguss-Sammlung befindet sich im Erdgeschoss. Links vom Museum in der schönen Östre Anlage steht die Statue Davids von Michelangelo. Sondermarken, siehe Frederiksberg Schloss (P. 68). Thorwaldsens Museum, (P. 62). Wurde in den Jahren 1839—44, im Stile eines antiken Mausoleums aufgeführt und birgt — ausser dem Grab des Meisters, in der Mitte des Museumhofes — fast seine sämtlichen Werke. Katalog in deutscher Sprache wird am Eingänge verkauft. — Über dem Portal eine Victoria nach Thorwaldsens Entwurf aus­ geführt. — Die drei übrigen Seiten des Museums ziert eine Reihe von in gefärbtem Cement ausgeführten Dar­ stellungen aus dem Leben Thorvaldsens J). — Das Mu­ seum besteht aus einem Keller und zwei Etagen. Erste Etage. Innerhalb der Vorhalle im westlichen Korridor gleich links, 119 Modell zum Luzerner Löwen. Links in der grossen Vorhalle: Grosse Reiterstatuen von Joseph Poniatowski und Maximilian I« von Bayern (Modell des Bronzemonuments in München). 142—45, Papst Pius VII. und die Hauptfiguren des Monuments in der Peters­ kirche in Rom. 114, Gutenberg (Modell des Bronzen­ monumentes in Mainz). 135, Schiller (Modell des Monu­ mentes in Stuttgart). Wenn man wieder aus der Vorhalle tritt, hat man links: Z. I. 42, Ganymedes, einschenkend. — Z. 11. 27, ■) Thorwaldsen, geboren am 19. November 1770, starb am 24. März 1844 ganz plötzlich im königlichen Theater während einer Opern- Vorstellung.

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Amor und Psyche. 585, Singende Genien. 587, Spielende Genien. 426, Die Alter der Liebe. — Z. III. 29, Die Grazien und Amor. 397, Amor, den Hund liebkosend. 340, Apollo, die Musen und Grazien. —Z. IV. 11, Venus mit dem Apfel. — Z. V. 51, Jason mit dem goldenen Vlies. 489, Briseis und Achilles. 492 a, Priamos vor Achilles knieend. — Z. VI. 38, Hebe. — Z. VII. 6, Mars und Amor. 501 a, Hektors Abschied von Andromache. 502, Homer singt vor dem Volke. — Z. VIII. 367, Die Nacht mit ihren Kindern Schlaf und Tod. — Z. IX. 8. Vulkan. 418, Amor klagt, dass eine Biene ihn gestochen. — Z. X. 4. Merkur als Argustöter. 407, Amor bei Bachus. 416, Amor bei Anakreon. — Z. XI. 171, Fürstin Bariat- inski. — Z. XII. 257, Lord Byron. — Z. XIII. 130, Lord Byron. — Z. XIV. 484, Hylas und die Nymphen. 417, Amor klagt, dass eine Biene ihn gestochen. 44, Ganymedes mit dem Adler. — Z. XV. 155 a, Fürst Potocki. — Z. XVI. 22 a, Der triumphierende Amor. — Z. XVII. 488 a, Der Centaur Chiron und Achilles. 53 a, Adonis. — Z. XVIII. 31, Die Grazien. — Z. XIX. 482, Hylas und die Nymphen. 176, Der Hirtenknabe. — 638—41, Die Lebensalter oder die Jahreszeiten. — Z. XX. 162 a, Statue: Thorwaldsen selbst, an die Göttin der Hoffnung gelehnt. 200, König Frederik VII. 232, König Ludwig I. von Bayern. 601, Die Grazien. — Z. XXL 150, Konradin. 152, König Christian IV. Der Christus Saal mit den Modellen der Statuen in der Frauenkirche. 82, Christus. 112, Der Taufengel. Zweite Etage. Das Treppenhaus mit Herkules. Im Korridor 181, Tanzendes junges Mädchen. 508, Alexander­ zug. — Z. XXIII. 178 a, Die Tänzerin. Gemälde: 246, Der neue Hut (Küchler). 267, Strassenschreiber in Rom (Meyer). — Z. XXIV. 91, Pontinische Sümpfe (Labouere). 93, Junger Grieche (Robert). 220, Neptun Tempel bei Pästum (Const. Hansen). 247, Abbate. — Z. XXV. Ge­ mälde: 197, Künstler, abends in einem Münchener Kaffee­ haus versammelt (Bendz). 199, Thorwaldsen zwischen dänischen Künstlern in einer römischen Osteria (Blunck). — Z. XXVI. Statue: 180, Tanzendes junges Mädchen.

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Gemälde: 95, Thorwaldsen an Vernets Büste arbeitend (Vernet). — Z. XXVII. 242, Karneval in Rom (Kraft). — Z. XXVIII. 555 a, Taufbecken mit 4 Reliefs. — Z. XXIX. Gemälde: 92, Die Kirche St. Paolo bei Rom nach dem Brande (Robert). Z. XXX. Gemälde: 258, Oktober­ fest in Rom (Marstrand). — Z. XXXI. 25, Psyche mit der Urne. Gemälde: 78, Improvisator in der Osteria (Fioroni). — Z. XXXII. Wenig bedeutende Gemälde. — Z. XXXIII und XXXIV. Thorwaldsens Skizzen und Vor­ arbeiten. — Z. XXXV. Aegyptische Antiquitäten. — Z. XXXVI. Griechische und römische Antiquitäten. — Z. XXXVII. Antike Gemmen und Pasten. — Z. XXXVIII. Antike Münzen; Thorwaldsens Medaillen. — Z. XXXIX. Antike Skulpturen. — Z. XL. Eine ausgezeichnete Vasen­ sammlung. — Z. XLI. Bibliothek. Thorwaldsens Abgüsse antiker Büsten. Gemälde von Eckersberg, Thorwaldsens Ankunft auf der Reede Kopenhagens am 17. September 1838. Z. XLII. Thorwaldsens letzte unvollendete Arbeiten. Tivoli, (P. 72), s. Sz. und unter Vergnügungsörtern. Universität, (P. 62), am Frueplads. Der Festsaal ist an den Wochentagen von 9—3 Uhr zu besichtigen. Vestre Kirkegaard (Westlichen Kirchhof, P. 89), mit schönen parkähnlichen Anlagen. Besuch im Juni und Juli wegen seiner Teichen Rosenpracht ganz besonders lohnend. Zeughaus , und die historische Waffensammlung auf Slotsholmen, (P. 62). Von 1. Mai bis 30. September (Sonntag und Mittwoch 1—3 Uhr Eintritt frei). Zoologischer Garten, (P. 68). Eingang, Frederiksberg Garten durch den Apis Tempel, (oder mit der elektrischen Bahn vom Rathausplatz direkt zu erreichen, Fahrpreis 10 Ö.). Der Garten zeichnet sich durch verschiedene schöne Anlagen aus, mit einer mannigfaltigen Sammlung seltener Tiere aller Länder. Aussichtsturm und ein grosses Restaurant mit Konzert. Zoologisches Museum, { P. 51), Krystalgade. Im Rund­ bogenstil erbaut. Der Hof ist mit einem Glasdach über- decht, und bildet eine prachtvolle Halle, in der die grossen Skelette Platz gefunden haben. Hinter dem Museum be

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findet sich in einer besonderen Abteilung die in ihrer Art einzige Walsammlung (Sammlung von Walfischskeletten). — Das Museum gehört zu den reichsten und interessan­ testen in Europa. Örstedspark, (P. 40). Einen Besuch dieses wohl­ gepflegten Parkes soll man nicht versäumen. Durch den Haupteingang (Ecke Gyldenlövesgade und Nörrevoldgade) geht man links an dem durch Reste des alten Stadt­ grabens gebildeten Teich entlang und kommt dann bei der Brücke zu L. N. Hvidt’s Denkmal. Von hier ab weiter über die Brücke an Jeanne d’Arc von Chapus und H. C. Örsted’s Denkmal vorbei und weiter auf den Boulevard hinaus. Der Garten enthält einige wertvolle Skulptur- Abgüsse. Kopenhagens Umgebung. Die Umgegend Kopenhagens und das ganze nörd­ liche Seeland ist von grosser Schönheit. Im Nachste­ henden sind nur die hauptsächlichsten Sehenswürdigkeiten berührt, die der Fremde selbst bei einem kurzen Aufent­ halt in der dänischen Hauptstadt zu besuchen nicht ver­ säumen sollte. Mit der Eisenbahn nach Roskilde. Besuch der Dom­ kirche mit vielen prachtvollen Königsgräbern. Mit der Eisenbahn, Nordbanen (Nordbahn), nach Lyngby, mit dem Dampfboot über Furesöen nach Frede- riksdal, zurück nach Lyngby. Besuch des Schlossparkes (landwirtschaftliches Museum), mit der Eisenbahn nach Vedbcek, hübsch an der Küste gelegen. — Zurück nach der Stadt mit der Eisenbahn oder dem Dampfer. Die Reise von Kopenhagen nach Helsingör kann entweder mit dem Dampfboot—Abfahrt von Havnegade bei Niels Juelsgade (P. 63; verlangen Sie den Fahrplan der Gesellschaft „Touristen“ in den Kiosken oder Hotels)

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— oder mit der Küstenbahn vom Ostbahnhof (Östbane- gaarden“, P. 30) oder endlich mit der Nordbahn, Abfahrt von der Nordbahnstation (P. 61) über Hilleröd ( Frederiks - borg Slot) und Fredensborg vorgenommen werden. Die Tour mit der Kiistenbahn darf als ausserordentlich schon bezeichnet werden. Nachdem die Station Hellerup pas­ siert ist, folgt die schöne Villenstadt Charlottenlund mit einem Schloss gleichen Namens, welches im Sommer von der kgl. Familie bewohnt wird. Die nächste Station ist Klampenborg, Endstation der Klampenborgbahn und der elektrischen Strassenbahn längs dem Strandweg, und Anlegestelle der Küstenschiffe. — Unmittelbar am süd­ lichen Ende vom „Tiergarten“ gelegen, ist Klampenborg im Sommer ein reizendes Ziel für die Ausflüge der Ko- penhagener. An der Bahnstation und an dem roten Tor nahe dem Badeetablissement sind Wagen zu Fahrten durch den Tiergarten zu erhalten. Hier sind viele scheine Touren zu unternehmen, z. B. den Viaduktweg entlang, gleich links durch das rote Tor in den „Tiergarten“. Hier führt der Weg gerade zu „Fortunen“, einem Restaurant mit Garten und schöner Aussicht. Wählt man zuvor einen von den Seitenwegen rechts, so kommt man zu einer grossen Ebene mit dem Jagdschloss „Eremitagen“ (Wirt­ schaft), von dem man eine weite Aussicht über den Sund hat. Weiter in derselben Richtung erreicht man „Raad- vad“ und „ Örholm“ . schön bei dem Bach „Mölleaaen“ gelegen. Wünscht man gleich zum Sund zu kommen, so folgt man dem Viaduktweg rechts und befindet sich dann in ungefähr 5 Minuten beim • Bellevue Hotel und Restaurant mit der Landungsbrücke für Dampfschiffe. Weiter südlich, am Strandwege, ca. 5 Minuten entfernt liegt die Villa „Hvidöre“ (Besitz der Kaiserin Dagmar und der Königin Alexandra), von wo man eine prächtige Aus­ sicht über den Sund mit der Insel „Hven“ an der schwe­ dischen Küste hat. Folgt man dem Strandweg nördlich, so erreicht man in einer Stunde Skodsborg, eine Tour, welche ein guter Fussgänger nicht bereuen wird. Wenn man vorzieht, den Zug nach Skodsborg zu benutzen, so steigt man am Klampenborg Bahnhof wieder ein. Man passiert

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während der Fahrt eine grosse Eisenbahnbrücke (reizende Aussicht rechts) und erreicht in wenigen Minuten Skods- borg mit dem bekannten „Skodsborger Seebad“. Die Aussicht von der Terrasse des Badehotels ist wunderbar schön. Der Sund liegt hier tief unter uns. Darauf folgen die Stationen Vedbcek (mit dem benachbarten schönen Enerums Garten, vonhier Seitenbahn nach Lyngby), Rung­ sted, Humlebcek, Espergcerde, Slcottenip (alle reizende Badeörter), und man erreicht Helsingör. Helsingör mit ca. 14500 Einwohnern (Hotel Öresund, Bahnhofs Hotel, Bahnhofs Restaurant), hat eine schöne Lage auf einer Landzunge, die sich ins Meer hinaus er­ streckt. Nach der Aufhebung des Öresundzolles im Jahre 1857, der jährlich dem Staate 6 Mill. K. einbrachte, stockte die Entwickelung der Stadt einige Zeit, blüht nun aber wieder auf. Helsingör wird wegen seines interessanten alten Schlosses und seines grossen Badeetablissements „Marienlyst“ jährlich von vielen Touristen besucht. Das Schloss und die Festung „ Kronborg“ wurden von König Frederik II. 1574—1582 im Renaissancestil aufgebaut. Prächtige Aussicht üher den Sund von der Flaggenbatterie oder noch besser von dem südwestlichen Turm. Unter dem Schlosse sind Kasematen (bombenfeste Gewölbe) eingerichtet. Eine kleine Gemäldesammlung ohne Bedeu­ tung befindet sich im Schlosse, Eintritt 25 Ö., für die Kasematten (1—8 Personen) 25 Ö. für jede Person. Das Schloss wird nun als Kaserne und Offiziersschule benützt. Ca. 20 Minuten nördlich von Kronborg liegt das viel besuchte Seebad Marienlyst mit vorzüglichen Strand­ bädern; ein Besuch des komfortablen Kurhauses und Badehotels ist in der Saison von grossem Interesse. Hinter dem Schlosse Marienlyst, das nun als Wohnung für Badegäste eingerichtet ist, befindet sich eine Terrasse mit schöner Aussicht. Man sagt, dass hier in einer Ecke der Anlage unter einem Steinhügel sich Hamlets Grab befindet. Von Helsingör kann man mit der 1906 eröffneten Hornbaekbahn die aufblühenden Badeörter „Aals- gaarde“, „Hellebaek“ und „Hornbaek“ (Hotel „Bonde­ gaarden“) erreichen, wo die Küstenstrecke wegen der

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Nähe des offenen Meeres, des Kattegats, eine schöne und grossartige Natur annimmt, und wo man eine Menge kürzerer und längerer Ausflüge unternehmen kann. Von Hornbaek nach Gilleleje mit Nakkehoved, Seelands nörd­ lichstem Punkt, sind noch ca. 11 Kilometer. Ein Besuch auf dem Leuchtturm, von dem weite Aussicht über Katte­ gat an die Küste Schwedens und auf Kullen, ist zu empfehlen. Gilleleje ist der Endpunkt der Bahn von Hilleröd; sie durchläuft Dänemarks grösstes zusammen­ hängendes Waldgebiet „Grib Skov“. Hilleröd (Schloss Frederiksborg). Hotel Leidersdorff, mit gutem Restaurant gerade dem Haupteingang des Schlosses gegenüber. Die Stadt hat ca. 4500 Einwohner und liegt hübsch bei dem Schloss und dem Schlossee. Die Aussicht vom Markt mit Bissens Statue König Fre- deriks VII. und dem Schloss und See im Hintergründe ist prachtvoll. Frederiksborg Schloss, geöffnet im Sommer (15. Mai bis 15. September) von 9l/2—5 Uhr, im Winter (16. Sep­ tember bis 14. Mai) von 9 1/2- 4 Uhr. Eintrittspreis: an Wochentagen 50 Ö., an Sonn- und Feiertagen 25 Ö. Das Schloss besteht aus 3, durch die Wallgräben getrennten Hauptteilen. Im Schlosshofe steht eine genaue Bronzekopie eines Springbrunnens, der im Jahre 1659 von den Schweden als Kriegsbeute weggeführt wurde. Das Hauptgebäude mit seinen 4 Etagen hat mehrere hübsche Türme, Portale, Loggias und ist reich mit Skulp­ turen und Bildhauerarbeit geschmückt. König Frederik VII. wohnte hier mehrere Jahre bis zum Brande des Schlosses (1859), bei dem eine unersetzliche Sammlung von Kunstgegenständen vernichtet wurde. Durch frei­ willige Beiträge u. a. von Dr. Carl Jacobsen, der allein über V2 Mill. K. schenkte, wurde das Schloss in verhält­ nismässig kurzer Zeit wieder aufgebaut und ist nun mit seiner herrlichen Schlosskirche eines der schönsten Schlösser Europas. Parterre Etage. Durch verschiedene Korridore nach Nr. 4 mit der Kopie des Gokstad Schiffes. Nr. 6—11 Kopie der berühmten Tapeten in Bayeux. Nr. 17, Wände

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