kraks vejviser 1939 handelsvejviser

34 (Kirschbranntwein) und andere Likore diinischen Ur­ sprunges gelangen in bedeutenden Mengen zur Ausfulir. Auf éiner Reihe wiclitiger Gebiete innerlialb der Ma­ schinenindustrie ist die Zusaininenarbeit zwischen Indu­ strie und Landwirtschaft fiir beide Gewerbe von Be- deutung geworden; zum Beispiel sind von den Maschi- nén und Apparaten, deren Vollkommenlieit zu dem hoben Stand der diinischen landwirtsschaftliclien Erzeug- nisse mit beigetragen haben, die Molkerei- und Schlacht- liausmaschinen, Kiiiilanlagen und Milchtransporteimer zu nennen, alles Fabrikate, die in bedeutendem Umfang aus- gefiihrt werden. Ausserdem hat die Herstellung von Molkereipraparaten, besonders Kiiselab, eine grosse An- erkennung sowolil auf dem diinischen Markt als auf den fremden Miirkten erlangt, und die danisclien, aus Buchen- holz hergestellten Fassdauben haben eine bedeutende Aus­ fuhr nach andren buttererzeugenden Liindern erfaliren. Der Dieselmotor ist eins der bedeutungsvollsten Er- zeugnisse der diinischen Maschinenindustrie. Sclion zu einem sehr friilien Zeitpunkt nahm die diinische Industrie diese Erzeugung auf und hat seitdem einen sehr wert- vollen und epochemachenden Einsatz geleistet, nicht allein mit Riicksicht auf die technische Vervollkommnung dieses modernen Motortyps, sondern aucli mit Rucksicht auf dessen Anwendung in Schiffen und^Eisenbahnen. Das seefahrende MotorschiTf und die dieselelektrische Lokomotive sind einige der weltbekannten Spezialerzeug- nisse der danisclien Industrie. Seit einer Reihe von Jaliren sind etwa die Hiilfte der von der ganzen Welt ge- bauten ozeanfahrenden Dieselschiffe mit Motoren des dii­ nischen Typs versehen worden. Ausser dass die diinische Motorindustrie eine grosse Anzahl Rohbl- und Diesel­ motoren zum Fischereibedarf herstellt, baut sie auch eine bedeutende Anzahl sowolil grosser als kleiuer ortsfester Anlagen. Flir viele der grbsseren und kleineren Betriebe gilt, dass ihr Ruf oft auf Spezialitiiten beruht, die in den meisten Gegenden der Welt einen Markt gewonnen liaben. Ausser den sclion genannten sind hier beispielsweise noch zu er- wiihnen: Wiischereiniaschinen, Dampfkochanlagen, Mahl- miihlen, Miill- und Abfallverbrennungsanlagen, Ofen und Kamine, Eisenblechradiatoren, Eisenbahnwagen, mechani- sclie und hydraulische Pressen, Druckereiinaschinen, Fla- schenfiillapparate, Verpackungsmaschinen, Mascliinen fur die Schokoladenindustrie und gewisse Textilmaschinen. In Danemark ist ausserdem als eine natiirliche Folge der grossen Rolle, welche die Schiffahrt immer in diesem Land gespielt hat, eine Schiffbauindustrie von sehr be- trachtlichem Umfang geschaffen worden, die jiilirlich fiir sowolil in- als ausliindische Reeder eine ansehnliche Anzahl grosser Schiffe (Passagierschiffe, Frachtschiffe, Fruchttransportschiffe, Tankschiffe) baut, die zum grossten Teil mit den bekanulen diinischen Marine-Diesel- motoren, elektrische Steuerapparate, Kiiiilanlagen und an­ dere Ausriistungsgegenstiinde diinischer Herstellung, aus- gestattet werden, ferner Fischkutter und deren Ausstat- tung z. B. Hilfsmotoren und Netzwinden. Gleichzeitig mit der in Danemark sehr weit vor- geschrittenen Elektrifizierung, hat sicli eine recht be­ deutende elektrotechnische Industrie cntwickelt. Unter deren wichtigsten Erzeugnissen sind hier zu nennen. Elektromotoren, Dynamos, elektrische Leitungsschniire, elektrische Steuerapparate und Winde fiir grosse Motor- schiffe, starke See- und Landkabel fiir sowolil Stark- strom als Schwachstrom, Aufziige, Rundfunkmaterial, Fernsprechmaterial, elektrotechnisches Porzellan usw. Zu erwiihnen sind noch die diinischen Sammelfabriken fiir

Kraftwagen, die eine umfassende Ausfuhr aufrecht- erh alten. Auch die Zementindustrie ist von bedeutendem Um­ fang, und diinischer Zement hat in den meisten Liindern der Welt Absatz gefunden, wie aucli diinische Maschi- nen zur Zementfabrikation, sowolil Rotierbfen als Ver- mahlungsanlagen praktisch in allen Landern der Welt, wo diinische Ingenieure auch Zementfabriken angelegt liaben, Anwendung finden. In diesem Zusammenhang soli er- wiilint werden, dass diinische Ingenieurfirmen in allen Teilen der Welt Brucken, Strassen, Hafenanlagen und Eisenbahnen bauen. Fine von Danemarks bedeutsamsten Ausfuhrindustrien ist die Olindustrie, die jiilirlich etwa 500,000 Tonnen Rohstoffe — Kopra, Soyabohnen, Waltran usw. — be- handelt, die von den fernsten Gegenden der Welt geholt werden, und daraus pflanzliche und tierische Ole und Fette sowie Futterkuchen herstellt. Diese Industrie fiihrt jiilirlich fiir 80 Millionen Kronen aus. Eine der iiltesten der diinischen Industrien und eine, de- ren Erzeugnisse wegen ilirer technischen und kiinstle- rischen Vollkommenlieit unbedingt Weltruf gewonnen ha­ ben, ist die diinische Porzellanindustrie. Das charakteri- stische und vornehme diinische Porzellan ist eincs der bekanntesten Erzeugnisse der diinischen Kunstindustrie und ist die Fruclit einer engen Zusammenarbeit zwischen hervorragenden Kiinstlern und einer nahezu vollkomme- nen Technik, die mit ihren Herstellungseigentiimliclikei- ten jahrhundertaltes Kunsthandwerk weiterfiihrt. In den spiiteren Jaliren hat das diinische Steinzeug ebenfalls einen Namen iiber Danemarks Grenzen hinaus gewonnen. Ein weiteres Gebiet, auf dem das diinische Kunstgewer­ be Spitzenleistungen bietet, ist die Silberwarenfabrika- tion, deren edle Erzeugnisse auch ein bedeutender Aus- fuhrartikel sind. Das diinische Kunstgewerbe, das ausser der Porzellan- und Silberwarenindustrie noch gewisse Zweige der Glasindustrie, Textilindustrie, des Buchhand- werks u. a. m. umfasst, und dessen Erzeugnisse das Ge- priige einer Kultur vieler Generationen tragen, hat sicli unter den internationalen Kunstfreunden einen grossen und bedeutugsvollen Kreis von Verehrern und Bewundern geschaffen. Unter andern diinischen Industrieerzeugnissen rnehr besonderen Charakters, die ebenfalls in betrachtlichem Umfang ausgefiihrt werden, sind hier noch zu nennen: Staubsauger und Trockeneleinente, sowie Biigel- und Platteisen, elektrisches Sonderwerkzeug. Kryolith wird in der diinischen Kolonie Gronland gebrochen und in Dane­ mark fiir die Ausfuhr gereinigt und veredelt; ferner wer­ den Flintsteine, Kreide und Moler ausgefiihrt. Diinische Industriebetriebe liaben ebenfalls eine recht bedeutende Ausfuhr von Federn, Bleistiften, Buchdruckfarben, La- cken, Schrift- und Lagermetallen und zuletzt, aber nicht am wenigsten wichtig, eine lange Reihe wiclitiger Medi- zinalartikel. Von andren wichtigen diinischen Gewerben, die jedocli zum wesentlichen Teil fiir den einlieimischen Markt arbeiten, sind hier noch zu erwiihnen: Die Leder-, Textil-, Bekleidungs-, Schuhwaren-, Papier-, Glas-, Gum­ mi-, Tauwerk-, Zucker-, Margarine-, Schokoladen-, la- baks- und Miihlenindustrie, sowie die Herstellung von Diingemitteln. Fiir sowolil diese als die ausfiihrenden diinischen In­ dustrien gilt der so charakterische Umstand, dass sie Ver- edlungsindustrien sind, die sicli durcli Darbietung von Qualitiitsarbeit ihren Absatz schaffen. Man hat deshalb bewusst das Ziel erstrebt, die Bezeichnung „Made in Den- mark“ zu einer wirklich sicheren Gewiihr fiir Gediegen- heit und Qualitat zu maclien.

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