kraks vejviser 1939 handelsvejviser

33 mit Erzeugung von Robstoffen zur Nahrungsmittelindu- strie — und in stetig hoherem Grade mit der Ausfuhr vor Augen — umzugestalten. Seit 1880 bat sicli Danemarks jahrlicber Ernteertrag verdoppelt; in demselben Zeitraum ist die Anzahl von Horn- vieh iim mebr als das Zweifache gestiegen; es gibt jetzt sechsmal so viele Schweine, und Gefliigel melir als seclis- mal soviel. Man recbnet damit, dass 90 v. H. des Ernte- ertrags (Getreide, Gras und Ruben) den Haustieren als Futtermittel dienen. Die iibrigen 10 v. H. deoken na- mentlich den Anbau von Zuckerriiben und die wichtigen Ausfubrartikel, Malzgerste und Samen. Gleicbzeitig fiilirt die Landwirtscbaft eine sehr grosse Menge Futtermittel, Diingemittel usw. ein, im Werte von gcgenwartig 280 Mili. Kr. Der grosste Teil der landwirtscbaftlichen Erzeugnisse erfahrt vor der Ausfubr eine endgultige industrielle Be- handlung in Molkereien, Scblaclitereien usw. Seit 1870 ist der Wert der jahrliclien Ausfubr industrialisierter landwirtschaftlicber Erzeugnisse aus Danemark von etwa 12 Millionen Kronen bis auf iiber 1150 Millionen Kronen ge­ stiegen. Wenn die Anzalil der in der Landwirtscbaft tatigen Bcvolkerung trotzdem in diesem ganzen Zeitabscbnitt prak- tiseli an Zabl nicht zugenommen bat, so ist dies ein Zei- chen des maebtigen teebniseben Fortscbritts, der sicb in diesem Erwerb bemerkbar macht. Welche bedeutende Rolle dieses kleine Land auf dem Gebicte der landwirdschaft- licben Erzeugnisse fiir den Weltmarkt spielt, ist aus nach- stebenden Verbiiltniszahlen ersiebtlieb, die zeigen, dass Danemark der Ilauptlieferant von Butier fiir den Welt­ markt ist, indem sein Anteil ungefiibr ein Viertel aus- maebt. 1937 Danemark beliefert ferner den Weltmarkt um mebr als die Half te seines Bedarfs an Bacon (Speck), sowie mit 28 v. TI. an Eicrn. Tn den Jahren 1915 und 1957 betrug der Ausfubrwert der wiebtigsten danischen landwirtscbaftlichen Artikel: Mili. Kr. Mili-Kr. 1913 l93 7 Lebende Tiere (ausscr Fischen) ................... 69 94 Bacon, Fleisch und andere Scblucbtcrei- erzeugnissc ................................................ 185 405 Butter und Kiisc ............................................... 200 569 Eier...................................................................... 55 150 Scbmalz, kondensierte Milcli und andere Lebensmitte] .................................................. 7 48 Samen ................................................................... 4 11 Die Bedeutung der danischen Landwirtscbaft fiir Da­ nemarks nationale Wirtscbaft ist in der Tatsacbe zu suchen, dass das Land vermittels der Ausfuhr dieser Er­ zeugnisse instand gesetzt wird, den grossten Teil der zahlreicben und sehr wichtigen Rohstoffe und Waren zu kaufen, die es wegen der gegebenen Naturverbiiltnisse nicht selbst aufweisen kann, z. B. Kohlen, Eisen, Chemi- Lalien, Webstoffe. Nicbt zu iibersehen ist, dass der Aus- fuhrwert landwirtschaftlicber Erzeugnisse einen sehr wesentlieben Teil dessen einbegreift, das eigentlich diini- sclies Industrieprodukt ist, beispielsweise Futterkuchen, 3 Danemark .................................................. 24,9% Neu Seeland ............................................. 24,7% Australien ................................................. 15,5% Niederlande ............................................... 8,8% Scliwedcn .................................................... 5,8% U. d. S. S. R............................................... 5,8% Eire .............................................................. 5,1% Andere Lander ...................................;.. 17,4 %

Diingemittel, Maschinen und Gerate, elektrisebe Kraft- anlagen, Verpackung und Transportmittel usw., sowie die endgultige Behandlung in Molkereien, Schlachtereien, Konservenfabriken, Zuckerfabriken, Spiritusbrennereien, Bierbrauereien usw. Danemarks Landwirtscbaft grundet sich auf eine gros­ se Anzahl selbstandiger Betriebe, bestehend aus etwa 2000 grosseren Landbesitzen, 90,000 kleineren Bauern- bdfen und etwa 115,000 Hiiuslerwirtscliaften. Die indu­ strielle Herstellung und der Verkauf von Waren geschieht auf kooperativer Grundlage, wie aucli die genossenschaft- licben Einkaufsvereine hier eine grosse Rolle spielen. Im Zusammenbang mit der Landwirtscbaft bestebt eine An­ zahl von Versucbsstationen, Laboratorien, Kontrollinstitu- tionen usw., welche wissensebaftliebe Versuche mit Bezug auf die Verbesserung des Erdbodens, neue Anbauverfah- ren, Samenkontrolle, Pflanzenkrankbeiten, Erblichkeit, Milcbleistung usw. unternehmen, ebenso gibt es zahlreiche Fachscbulen. Die danischen Landesprodukte — Lurbrand u. a. diini- sebe Warenzeichen. Siehe Seite 15. Danemarks Industrie. Die verbesserten Verkebrsmittel der Neuzeit im Zu- sammenhang mit der ausgezeichneten geograpbiseben Lage Danemarks, dessen ausgedebnte Kiistenlinie mit viclen guten Hafen, die Einfuhr von Robstoffen und die Wiederausfubr der fertigen Erzeugnisse erleicbtern, haben die seit den letzten 60 Jahren stattgefundene indu­ strielle Entwiicklung in Danemark in hobem Grad be- giinstigt. Es ist deshalb charakteristiscb fiir die danisebe Industrie, dass sie eine ausgesproebene Veredlungsindu- strie ist, die bedeutende Mengen Rohstoffe und Halb- fabrikate einfiihrt und daraus Fertigwaren von hober Qualitat herstellt. Dass es in Danemark moglich gewesen ist, eine Indu­ strie zu schaffen, deren Erzeugnisse nicht allein die kri- tisch eingestellte danische Bevolkerung befriedigen, son- dern auch auf den Ausfuhrmarkten der Welt Anerken- liung fiir ilirc Gediegenbeit und Qualitiit gcwonnen haben, ist ausserdem verschiedenen Umstiinden zuzu- schreiben, die unter anderem auf der Tatsacbe beruhen, dass die ganze Bevolkerung Danemarks auf einer selir liocb entwickelten Kulturstufe steht. Tatsachlich deckt die da­ nische Industrie einen selir wesentlieben Teil des ein- beimischen Verbrauchs, daneben bat sie jedocb auch nocb eine bedeutende Ausfubr emporgearbeitet, die im Jahre 1957 einen Wert von ungef iilir 595 Millionen Kronen oder etwa 25 v. II. des Werts der gesamten danischen Ausfuhr erreichte. Ein nicbt unwesentlicher Teil der industriellen Be­ triebe des Landes hat seine Grundlage in der industriel­ len Weitervérarbeitung verschiedener landwirtschaft­ licber Erzeugpisse. Hierunter sind die Milcbkondensie- rungsfabriken pu nennen, die jahrlicb etwa 25 Millionen kg Kondensmilch, — Sahne und Trockenmilch erzeu- gen, welche soygut wie ausschliesslich liir die Ausfuhr berechnet sind, \ die Herstellung von Fleiscbkonserven. z. B. Scbinken, \Zungen und Wiirste in Dosen, welche Konserven kraft i^irer boben Qualitat sich als Ausfuhr- ware grosser Beliebtbeit erfreuen; die weltbekannten da- niseben Brauereien, deren Bier, nicht am wenigsten in den Tropen, wegen seiner guten Qualitat und Haltbarkeit geschatzt ist. Die danischen Sprit- und Hefefabriken fiibren Hefe und Aquavit aus, und auch Cherry Brandy 3

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