kraks vejviser 1934 handelsvejviser

15 hofen und etwa 125,000 Hauslerwirtschaften. Die indu­ strielle Herstellung und der Verkauf von Waren gescliieht auf kooperativer Grundlage, wie auch die genossenschaft- liclien Einkaufsvereine hier eine grosse Rolle spielen. Im Zusammenhang mit der Landwirtschaft besteht eine An- zahl von Versucbsstationen, Luboratorien, Kontrollinstitu- tionen usw., welche wissenschaftliche Versuche mit Bezug auf die Verbesserung des Erdbodens, neue Anbauverfah- ren, Samenkontrolle, Pflanzenkrankheiten, Erblichkeit, Milchleistung usw. unternehmen, ebenso gibt cs zahlreiche Fachschulen. Danemarks Industrie. Die Entwicklung der Industrie in Danemark hat, wie erwiihnt, spater als die der Landwirtschaft ihren An- fang genommen, ist aber dagegen um so schneller vorwiirts gegangen. Wahrend noch im Jahre 1880 41.4 v. H. der Bevolkerung bei der Landwirtschaft und nur 26 v. H. bei der Industrie tatig waren, so beschaftigen diese bciden Gewerbe jetzt ungefiihr einen gleich grossen Teil des Volkes, niimlich je etwa 50 v. H. Nachstehende Zalilen von der zuerst vorgenommenen und der letzten Industrieziihlung in Danemark zeigen die Entwicklung der 28 Jahre 1897—1925. 1925 Anzahl Beériebe ....................................... 77,256 84,112 GeSamtahzahl Beschiiftigter................... 270,622377,952 Davon Arbeiter ....................................... 176,608260,715 Anzahl Betriebe mit mechanischer Kraft ........................................................ 3,856 24,859 Gesamte Pferdestarke der Maschi­ nen ..................................................... 48,057 418,835 Die Anzahl der Arbeiter ist in diesem Zeitraum um 47 v. H. gestiegen, wahrend die Zalil der Betriebe nur um 8 v. IL zugenommen. hat, ein Zeugnis dessen, dass eine steigende Konzentration stattfindet. Dieses zeigt sich auch darin, dass die Zahl der Betriebe, worin mehr als 100 Ar­ beiter beschaftigt werden, von 165 ira Jahr 1897 bis auf 312 im Jahr 1925 angewachsen ist, und gleichzeitig hat sich die Zahl der Beschaftigten in diesen grossen Betrie­ ben von- 32,000 auf 82,000 oder um 156 v. H. vcrmehrt. tinter diesen grossen konzentrierten Betrieben gibt es ver- schiedene, wo die ganze oder jedenfalls der grosste Teil der Erzeuguhg des Landes von einer einzigen Gesellschaft beherrscht wird. Dieses gilt z. B. Spiritus, Papier, Ziind- holzer, Glas, Zucker. Trotz der stattgcfundenen Konzentration ist die An­ zahl ganz kleiner Betriebe bestandig gross; im Jahr 1925 'vurden 41,642, d. h. die Halfte, von den Inhabern allein, ohne fremde Ililfe, betrieben, und in 55,722 Betrieben be­ funden sich nur ein bis fiinf Arbeiter in jedem Betrieb. Es handelt sich hier zum grossen Teil um Handwerksfir- ttien, besonders im Bau- und Bekleidungsgewerbe. Unter diesen kleinen Betrieben befinden sich jedoch auch viele mit ausgepriigt industriellem Charakter. Die indu­ strielle Entwicklung in Danemark begann so split, dass die Ånwendung von.Gas und Elektrizitiit auf vielen Ge- bieten grossere Vorteile als Dampf leistete. Demnach hat die danische Industrie auf mehreren und auch wich- tigeri Gebieten einen gewissen Kleinbetrieb-Charakter er- halten. Die kleinen Betriebe sind oft mit Hilfe elektrischer Triebkraft und moderner Spezialmaschinen imstande die boderne Technik im selhen Grad als der Grossbetrieb auszuniitzen, und gleichzeitig gewahren sie den Vorteil, den die nn mitte! bare Beaufsichtigung der Inhaber, na- tnentlich mit Bezug auf die Qualitat des Erzeugnisses, mit 1897

sich fiihrt So wird z. B. Butter, Danemarks Hauptaus- fuhrartikel, in 1400 Genossenschafts-Molkercien herge- stellt; aber auch in vieleu andren Erwerbszweigen, z. B. bei der Herstellung von Einzelteilen in Serien, oder wo der persbnliche Geschmack dem Gegenstand seinen Wert gibt, ist der kleine Betrieb, auch auf dem Weltmark, vol- lig wettbewerbsfahig. Die wachsende Industrialisierung, sowolil innerhalb grosser als kleiner Betriebe, zeigt sich auch in der zu- nehmenden Ånwendung mechanischer Kraft. Die Zahl der Betriebe, die solche Kraft benutzen, war 1925 sechsmal und die entsprechcnde Maschinenstarke achtmal so gross als im Jahre 1897. Infolge der engen Beziehung der industriellen Entwick- lung zur Landwirtschaft, ist, wie schon erwiilint, ein gros­ ser Teil der industriellen Unternehmungen mit der Fertig- stellung landwirtschaftlicher Erzeugnisse beschaftigt. Im Jahre 1925 war ein Sechstel samtlichcr industrieller Ar­ beiter in der Nahrungsmittelindustrie beschaftigt und an- gefahr ein Drittel der ganzen Maschinenstarke (d. h. Pferdestarken) fand in diesem Erwerbszweig Verwendung. Ilierzu gehort die Herstellung von Butter, Kase, konden- sierter Milch und Sahne, Kasein, Bacon (Speck) und an­ dren Schlachtereierzeugnissen, Konservcn, Mehl und Griitze, Biskuit, Zucker, Kaffeeersatzmittel, Bier, Spiritus usw. Der holxe Stand der Nahrungsmittelindustrie hat andre Industrien entstehen lassen, welche Hilfsmittel fiir den Transport und Verkauf dieser Waren herstellcn, z. B. Fassdauben, Blechdosen und -eimer, Siicke, Kisten, Fla- schen, Korke, Kronenkorke, Bindfaden usw. Fcrncr Spe­ zialmaschinen zum landwirtschaftlichen Gebrauch: Pfliige, Eggen, Samaschinen, Jaucheverteiler, Riibenheber, Milcli- maschinen, elektrische Artikel und Einrichtungen in Land- wirtschafts - Anlagen, Diingemittcl und Futterkuchen. Oder zum Gebrauch fiir die landwirtschaftliche Industrie: Zentrifugen, Handmiihlen und Miihlsteine, Gefriermaschi- nen und Kiihlanlagen, Backofen und Zubehor, Bierzapf- maschinen, Einrichtungen fiir Spiritusherstellung, Brau- ereien, Schliichtereien und Gerbereien, Butterfarbe, Ka- selab usw. Der grosse Bedarf hat eine Grosserzeugung entwickelt, welche die Grundlage eines umfassenden Aus- fuhrhandels bildet. Auch auf Grundlage der verhiiltnismassig wenig and­ ren nationalen Rohstoffe haben sich leistungsfahige In­ dustrien in Zement und Zementwaren, Kalkwerken und Ziegeleien, Porzellan- und Steingutfabriken, Moler, Kugel- flintsteinen entwickelt. Auch auf diesen Gebieten findet eine bedeutende Ausfuhr statt. Im Zusammenhang mit Danemarks andren Gewerben, wie Schiffahrt, Fischerei, Landbefbrderung, Bau- und ver- wandte Industrien, und im gleichen Schritt mit der wach- senden Entwicklung der Stadte, die dem Industrialismus iiberall folgt, sind andre grosse Industriegruppen ent- standen, worunter wir von besondrer Bedeutung fiir die Ausfuhr anfiihren: Schiffbau, Herstellung von Motoren und Dynamos aller Art, nautische und andre Instru- mente, Boote und Fischnetze, Krane und Elevatoren. Eisenbahnmaterial, Automobile, elektrische Kabeln und elektrische Artikel verschiedener Art, Maschinen fiir die Wegebauarbeit, Isolationsmaterial, Ofen und andres Bau- gusseisen. Nach allen Hafen fahren Schiffe mit diinischen Diesel­ motoren, und in allen Gegenden der Welt bauen danische Ingenieure Hafen, Briicken, Eisenbahnen und Fabriken fiir Zementherstellung, Kiihlanlagen usw. In engerer Be­ ziehung zum einheimischen Bedarf seien erwiihnt: Spin- nereien und Webereien, Trikotagefabriken, Schuhfabri-

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