kraks vejviser 1933 handelsvejviser

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hofen und etwa 125,000 Hauslerwirtschaften. Die indu­ strielle Herstellung und der Verkauf von Waren geschieht auf kooperativer Grundlage, wie auch die genossenschaft- liclien Einkaufsvereine hier eine grosse Rolle spielen. Im Zusammenhang mit der Landwirtschaft besteht eine An- zahl von Versuchsstationen, Laboratorien, Kontrollinstitu- tionen usw., welche wissenschaftliche Versuche mit Bezug auf die Verbesserung des Erdbodens, neue Anbauverfali­ ren, Samenkontrolle, Pflanzenkrankheiten, Erblichkeit, Milchleistung usw. unternehmen, ebenso gibt es zahlreiche Fachschulen. ' Danemarks Industrie. Die Entwicklung der Industrie in Danemark hat, wie erwahnt, spater als die der Landwirtschaft ihren An- fang genommen, ist aber dagegen um so schneller vorwarts gegangen. Wahrend noch im Jahre 1880 41.4 v. H. der Bevolkerung bei der Landwirtschaft und nur 26 v. H. bei der Industrie tatig waren, so beschaftigen diese beiden Gewerbe jetzt ungefiihr einen gleich grossen Teil des Volkes, namlich je etwa 30 v. H. Nachstehende Zahlen von der zuerst vorgenommenen und der letzten Industrdezahlung in Danemark zeigen die Entwicklung der 28 Jahre 1897—1925. 1925 Anzahl Betriebe ........................................ 77,256 84,112 Gesamtanzahl Beschaftigter.................... 270,622 377,952 Davon Arbeiter ....................................... 176,608260,715 Anzahl Betriebe mit mcchanischer Kraft ........................................................... 3,856 24,859 Gesamte Pferdestiirke der Maschi- nen ....................................................... 48,057 418,833 Die Anzahl der Arbeiter ist in diesem Zeitraum um 47 v - H. gestiegen, wahrend die Zahl der Betriebe nur um 8 v. H. zugenommen hat, ein Zeugnis dessen, dass eine steigende Konzentration stattfindet. Dieses zeigt sich auch darin, dass die Zahl der Betriebe, worin mehr als 100 Ar­ beiter besohaftigt werden, von 165 im Jahr 1897 bis auf 312 im Jahr 1925 angewachsen ist, und gleichzeitig hat sich die Zahl der Beschaftigten in diesen grossen Betrie- ben von 32,000 auf 82,000 oder um 156 v. H. vermehrt. Unter diesen grossen konzentrierten Betrieben gibt es ver- schiedene, wo die ganze oder jedenfalls der grosste Teil der Erzeugung des Landes von einer einzigen Gesellschaft beherrscht wird. Dieses gilt z. B. Spiritus, Papier, Ziind- holzer, Glas, Zucker. Trotz der stattgefundenen Konzentration ist die An­ zahl ganz kleiner Betriebe bestandig gross; s im Jahr 1925 'V'urden 41,642, d. h. die Halfte, von den Iniiabern allein, °hne fremde Hilfe, betrieben, und in 35,722 Betrieben be- fanden sich nur ein bis fiinf Arbeiter in jedem Betrieb. Es handelt sich hier zum grossen Teil um Handwerksfir- *aen, besonders im Bau- und Bekleidungsgewerbe. Unter diesen kleinen Betrieben befinden sich jedoch auch viele ’ait ausgepragt industriellem Charakter. Die indu­ strielle Entwicklung in Danemark begann so spat, dass je Ånwendung von Gas und Elektrizitat auf vielen Ge- la ten grossere Vorteile als Dampf leistete. Demnach at die danische Industrie auf mehreren und auch wich- ’gen Gebieten einen gewissen Kleinbetrieb-Charakter er- ten. Die kleinen Betriebe sind oft mit Hilfe elektrischer" riebkraft und moderner Spezialmaschinen imstande die taoderne Technik im selben Grad als der Grossbetrieb auszuniitzen, und gleichzeitig gewahren sie den Vorteil, en die unmittélbare Beaufsichtigung der Inhaber, na- taentlich mit Bezug auf die Qualitat des Erzeugnisses, mit 1S97

sich fuhrt. So wird z. B. Butter, Danemarks Hauptaus- fuhrartikel, in 1400 Genossenschafts-Molkereien herge- stellt; aber auch in vielen arndren Erwerbszweigen, z. B. bei der Herstellung von Einzelteilen in Serien, oder wo der personliche Geschmack dem Gegenstand seinen Wert gibt, ist der kleine Betrieb, auch auf dem Weltmark, vol- lig wettbewerbsfahig. Die wachsende Industrialisierung, sowohl innerhalb grosser als kleiner Betriebe, zeigt sich auch in der zu- nehmenden Ånwendung mechanischer Kraft. Die Zahl der Betriebe, die solche Kraft benutzen, war 1925 sechsmal und die entsprechende Maschinenstarke achtmal so gross als im Jahre 1897. Infolge der engen Beziehung der industriellen Entwiok- lung zur Landwirtschaft, ist, wie schon erwahnt, ein gros­ ser Teil der industriellen Untemehmungen mit der Fertig- stellung landwirtschaftliclier Erzeugnisse beschaftigt. Im Jahre 1925 war ein Sechstel samtlicher industrieller Ar­ beiter in der Nahrungsmittelindustrie beschaftigt und an- gefahr ein Drittel der ganzen Maschinenstarke (d. h. Pferdestarken) fand in diesem Erwerbszweig Verwendung. Hierzu gehort die Herstellung von Butter, Kase, konden- sierter Milch und Sahne, Kasein, Bacon (Speck) und an­ dren Schlachtereierzeugnissen, Konserven, Mehl und Griitze, Biskuit, Zucker, Kaffeeersatzmittel, Bier, Spiritus usw. Der hohe Stand der Nahrungsmittelindustrie hat andre Industrien entstehen lassen, welche Hilfsmittel fiir den Transport und Verkauf dieser Waren herstellen, z. B. Fassdauben, Blechdosen und -eimer, Sacke, Kisten, Fla- schen, Korke, .Kronenkorke, Bindfaden usw. Ferner Spe­ zialmaschinen zum landwirtschaftlichen Gebrauch: Pfliige, Eggen, Samaschincn, Jaucheverteiler, Riibenheber, Milch- maschinen, elektrische Artikel und Einrichtungen in Land- wirtschafts - Anlagen, Diingemittel und Futterkuchen. Oder zum Gebrauch fiir die landwirtschaftliche Industrie: Zentrifugen, Handmiihlen und Miihlsteine, Gefriermaschi- nen und Kiihlanlagen, Backofen und Zubehor, Bierzapf- maschinen, Einrichtungen fiir Spiritusherstelltfng, Brau- ereien, Schlachtereien und Gerbereien, Butterfarbe, Ka- selab usw. Der grosse Bedarf hat eine Grosserzeugung entwickelt, welche die Grundlage eines umfassenden Aus- fuhrhandels bildet. Auch auf Grundlage der verhaltnismassig wenig and­ ren nationalen Rohstoffe haben sich leistungsfahige In­ dustrien in Zement und Zementwaren, Kalkwerken und Ziegeleien, Porzellan- und Steingutfabriken, Moler, Kugel- flintsteinen entwickelt. Auch auf diesen Gebieten findet eine bedeutende Ausfuhr statt. Im Zusammenhang mit Danemarks andren Gewerben, wie Schiffahrt, Fischerei, Landbeforderung, Bau- und ver- wandte Industrien, und im gleichen Schritt mit der wach- scndcn Entwicklung der Stadte, die dem Industrialismus iiberall folgt, sind andre grosse Industriegruppen ent- standen, wor,unter wir von besondrer Bedeutung fiir die Ausfuhr anfiihren: Schiffbau, Herstellung von Motoren und Dynamos aller Art, nautische und andre Instru- mente, Boote und Fischnetze, Krane und Elevatoren, Eisenbahnmaterial, Automobile, elektrische Kabeln und elektrische Artikel verschiedener Art, Maschinen fiir die Wegebauarbeit, Isolationsmaterial, Ofen und andres Bau- gusseisen. \ Nach allen Hafen fahren Schiffe mit danischen Diesel­ motoren, und in Vllen Gegenden der Welt bauen danische Ingenieure Hafen,\ Briicken, Eisenbahnen und Fabriken fiir Zementherstellung, Kiihlanlagen usw. In engerer Be­ ziehung zum einheimischen Bedarf seien erwahnt: Spin- nereien" und Webereien, Trikotagefabriken, Schuhfabri-

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