WeysesBiographie

82 sehr angelegentlich nach einem gewissen Professeur de Claverin, der eine Zierde der Kunst seyn soll, bey dir erkundigt? Hast du schönes W e tte r ge­ habt zu deinen parties de plaisir? Befindest du dich körperlich vollkommen wohl? — Ich hoffe, du wirst mir alle diese Fragen am nächsten P o s t­ tage fein ausfürlich beantworten; ich habe sie mit grösser Mühe erfunden um dich zu schreiben zu bringen, du zwar fauler, jedennoch immer doch geliebter Verräther! Gestehe nur, es ist doch wirk­ lich nicht schmuck von dir so strenge auf die E t i ­ kette zu halten, dass du mir nicht einmal 2 Briefe ensuite schreiben kannst, wenn ich den ersten nicht sporenstreichs beantworte. Ich habe deswegen mit Fleiss die Antwort aufgeschoben um dich auf die Probe zu stellen. W a s ich dir in meinem vorigen Briefe von meiner trägen Traurigkeit schrieb, war nur Maske, zum wenigsten decretire ich hiemit feyerlichst, dass du verbunden seyn sollest es dafür zu nehmen. Von hier weiss ich dir übrigens nicht die mindeste Neuigkeit zu erzählen, als etwa: dass die gewesene Dame des Herzens von einem gewissen Weyse mit ihrer ganzen liebewerthesten Familie vorigen Mitterwoch nach Friedrichswerk gereiset ist um ihre Kenntnisse zu vermehren, und heute Abend wieder zurück erwartet wird; item, dass besagte Dame im Sophienholmer Pavillon am See ein wunderbares Mittelding von Poesie und Prosa

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