WeysesBiographie
76 Kramer, glaube nicht, dass ich ein Thor bin, dass ich noch Hoffnungen h e g e ; n e in , wahrlich nicht. Aber der Traum meiner Jugend war ein so schöner Traum! ich war so glücklich! Selbst je tz t macht mich die blosse Erinnerung an diesen Traum in .dein sanften Schleyer der Wehmu th doch noch so glücklich, dass ich, wenn ich heute sterben sollte, mit Thekla singen würde: Ich habe genossen das irdische Glück, Ich habe gelebt und geliebet. W e y s e . Copenhagen, d. 4. Aug. 1801. Eine wahre Trägheit hatte sich über mein ganzes Wesen verbreitet: ich mochte nichts, ich wollte n ic h ts , ich war n ic h ts , ich interessirte mich für nichts, ich hasste nichts, ich liebte — doch ja, ich liebte dich. — Und was war die Ur sache dieses negativen Zustandes? — Die mir leider jetzt sehr positive Gewissheit, dass ich sie immer so leidenschaftlich liebe, als ich sie je ge liebt habe. Schilt mich immerhin einen schwachen Menschen, einen unvernünftigen Thoren, guter K ramer; in meinen vernünftigen Augenblicken (und ich habe deren, Gott sey D ank , noch zu weilen) sage ich mir alles, was darüber zu sagen ist; dennoch wird das Gefühl immer lebhafter in mir, dass ich nie ein andres Mädchen werde lieben können als sie. Wohin wird diese zwecklose Liebe
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