WeysesBiographie

175 Die grössten Minister, Baronen und Grafen, J a P r in z e n ! waren einst meine Sklaven, Bewundernd der lieblichen Stimme Schall, Gar oft verglichend der Nachtigall. Doch nimmer rührte mich Schmeicheley, S tets blieb ich dir — und dem Freunde treu — Mein Füh rer und Freund auf der Lebensreise, Der Friedrich E rn st, genannt der W eise; — Ihm tönte mein seelenvollster Gesang, Des Herzens innigst begeisterter D a n k ! — Die Zeit ist verschwunden! Der theure Mann Sieht leider mich je tz t mit Verachtung an. Ach, Alles ist j a hienieden vergänglich! Die Jugend und Schönheit wird alt und kränklich; Nun klappert mein schwaches, mein dürres Gebein, (Erbarmen möcht’ es den härtesten S t e i n !) Die Ftisse können nicht steh’n , nicht schreiten, Die Stimme hallt aus erschlaften Saiten, Nicht Nachtigall mehr, — kaum kreischende W a c h t e l ; Kurzum, ich bin eine alte Schachtel, Verhöhnt, verschmäht, verachtet, verhasst, Schier ist das Leben mir zur Last. — So eil ich denn mit raschem Schritte Zum wicht’ger Inhalt meiner Bitte: Dem treuen Diener wird oft zum Lohn Auf Lebenszeit eine gute P e n s io n ! — «Da haben wir’s! das verdamte Geld! Ich wollt’, ich wär’ erst aus der W e lt!

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