Kraks Vejviser 1938 Handelsregister

34 (Kirsclibranntwein) und andere Likore danisehen Ur­ sprunges gelangen in bedeutenden Mengen zur Ausfuhr. Auf einer Reihe wichtiger Gebiete innerhalb der Ma- schinenindustrie ist die Zusaminenarbeit zwischen Indu­ strie und Landwirtschaft flir beide Gewerbe von Be- deutung geworden; zum Beispiel sind von den Masclii- nen und Apparaten, deren Vollkommenheit zu dem hoben Stand der danisehen landwirtsschaftlichen Erzeug- nisse mit beigetragen haben, die Molkerei- und Schlacht- hausmaschinen, Kiihlanlagen und Milchtransporteimer zu nennen, alles Fabrikate, die in bedeutendem Umfang aus- gefiihrt werden. Ausserdem hat die Herstellung von Molkereipraparaten, besonders Kaselab, eine grosse An- erkennung sowohl auf dem danisehen Markt als auf den fremden Markten erlangt, und die danisehen, aus Buchen- holz liergestellten Fassdauben haben eine bedeutende Aus­ fuhr nach andren buttererzeugenden Landern erfahren. Eine von Danemarks bedeutsamsten Ausfuhrindustrien ist die Olindustrie, die jahrlich etwa 500,000 Tonnen Rohstoffe — Kopra, Soyabohnen, Waltran usw. — be- handelt, die von den fernisten Gegenden der Welt geholt werden, und daraus pflanzliche und tierische Ole und Fette sowie Futterkuchen herstellt. Diese Industrie fiihrt jahrlich fiir 70 Millionen Kronen aus. Auch die Zementindustrie ist von bedeutendem Um­ fang, und danischer Zeinent hat in den meisten Landern der Welt Absatz gefunden, wie auch danische Masclii- nen zur Zementfabrikation, sowohl Rotierofen als Ver- mahlungsanlagen praktisch in allen Landern der Welt, wo danische Ingenieure auch Zementfabriken angelegt haben, Anwendung finden. In diesem Zusammenhang soli er- wahnt werden, dass danische Ingenieurfirmen in allen Teilen der Welt Briicken, Strassen, Hafenanlagen und Eisenbahnen bauen. Der Dieselmotor ist cins der bedeutungsvollsten Er- zeugnisse der diinischen Maschincnindustric. Schon zu einem selir fruhen Zeitpunkt nahm die danische Industrie diese Erzeugung auf und hat seitdem einen selir wert- vollen und epochemachenden Einsatz geleistet, niclit allein mit Riicksicht auf die technische Vervollkommnung dieses modernen Motortyps, sondern auch mit Riicksicht auf dessen Anwendung in Schiffen und Eisenbahnen. Das seefahrende Motorschiff und die dieselelektrische Lokomotive sind einige der weltbekannten Spezialerzeug- nisse der danisehen Industrie. Seit einer Reihe von Jahren sind etwa die Halfte der von der ganzen Welt ge- bauten ozeanfahrenden Dieselschiffe mit Motoren des da- nischen Typs versehen worden. Ausser dass die danische Motorindustrie eine grosse Anzahl Roliol- und Diesel­ motoren zum Fischereibedarf herstellt, baut sie auch eine bedeutende Anzahl sowohl grosser als kleiner ortsfester Anlagen. Fiir viele der grosseren und kleineren Betriebe gilt, dass ihr Ruf oft auf Spezialitiiten beruht, die in den meisten Gegenden der Welt einen Markt gewonnen haben. Ausser den schon genannten sind hier beispielsweise noch zu er­ wahnen: Waschereimaschinen, Dampfkochanlagen, Mahl- miihlen, Miill- und Abfallverbrennungsanlagen, Ofen und Kamine, Eisenblechradiatoren, Eisenbahnwagen, mechani- sche und liydraulische Pressen, Druckereimaschinen, Fla- schenfiillapparate, Verpackungsmaschinen, Maschinen'fiir die Schokoladcnindustrie und gewisse Textilmaschinen. In Danemark ist ausserdem als eine natiirliche Folge der grossen Rolle, welche die Schiffahrt immer in diesem Land gespielt hat, eine Schiffbauiimdustrie von selir be­ trachtlichem Umfang geschaffen worden, die jahrlich fiir sowohl in- als auslandische Reeder eine ansehnliclie

Anzahl grosser Schiffe (Passagiersehiffe, Frachtschiffe, Fruchttransportschiffe, Tankschiffe) baut, die zum grossten Teil mit den bekannten danisehen Marine-Diesel- motoren, elektrische Steuerapparate, Kiihlanlagen und an­ dere Ausriistungsgegenstiinde danischer Herstellung, aus- gestattet werden, ferner Fischkutter und deren Ausstat- tung z. B. Ililfsmotoren und Netzwinden. Gleichzeitig mit der in Danemark selir weit vor- geschrittenen Elektrifizierung, hat sich eine reclit be­ deutende elektrotechnische Industrie entwickelt. Unter deren wichtigsten Erzeugnissen sind hier zu nennen: Elektromotoren, Dynamos, elektrische Leitungsschniire, elektrische Steuerapparate und Winde fiir grosse Motor- schiffe, starke See- und Landkabel fiir sowohl Stark- strom als Schwachstrom, Aufziige, Rundfunkmaterial, Fernsprechmaterial, elektrotechnisclies Porzellan usw. Zu erwahnen sind nocli die danisehen Sammelfabriken fiir Kraftwagen, die eine umfassende Ausfuhr aufrecht- erhalten. Eine der iiltesten der danisehen Industrien und eine, de­ ren Erzeugnisse wegen ilirer technischen und kiinstle- rischen Vollkommenheit unbedingt Weltruf gewonnen ha­ ben, ist die danische Porzellanindustrie. Das charakteri- stische und vornehme danische Porzellan ist eines der bekanntesten Erzeugnisse der diinischen Kunstindustrie und ist die Fruclit einer engen Zusommenarbeit zwischen hervorragenden Kiinstlern und einer nahezu vollkomme- nen Technik, die mit iliren Herstellungseigentiimlichkei- ten jahrhundertaltes Kunsthandwerk weiterfiihrt. In den spiiteren Jaliren hat das danische Steinzeug ebenfalls einen Namen iiber Danemarks Grenzen liinaus gewonnen. Ein weiteres Gebiet, auf dem das danische Kunstgewer­ be Spitzenleistungen bietet, ist die Silberwarenfabrika­ tion, deren edle Erzeugnisse auch ein bedeutender Aus- fuhrartikel sind. Das danische Kunstgewerbe, das ausser der Porzellan- und Silberwarenindustrie nocli gewisse Zweige der Glasindustrie, Textilindustrie, des Buchhand- werks u. a. m. umfasst, und dessen Erzeugnisse das Ge- priige einer Kultur vieler Generationen tragen, hat sich unter den internationalen Kunstfreunden einen grossen und bedeutugsvollen Kreis von Verehrern und Bewundern geschaffen. Unter andern danisehen Industrieerzeugnissen melir besonderen Charakters, die ebenfalls in betrachtlichem Umfang ausgefiilirt werden, sind hier noch zu nennen: Staubsauger und Trockenelemente, sowie Biigel- und Pliitteisen, elektrisches Sonderwerkzeug. Kryolith wird in der diinischen Kolonie Gronland gebrochen und in Dane­ mark fiir die Ausfuhr gereinigt und vercdelt; ferner wer­ den Flintsteine, Kreide und Moler ausgefiilirt. Danische Industriebetriebe haben ebenfalls eine recht bedeutende Ausfuhr von Federn, Bleistiften, Buchdruckfarben, La- cken, Schrift- und Lagermetallen und zuletzt, aber nicht am wenigsten wichtig, eine lange Reihe wichtiger Medi- zinalartikel. Von andren wiclitigen diinischen Gewerben, die jedocli zum wesentlichen Teil fiir den einheimischen Markt arbeiten, sind hier noch zu erwahnen: Die Leder-, Textil-, Bekleidungs-, Schuhwaren-, Papier-, Glas-, Gum­ mi-, Tauwerk-, Zucker-, Margarine-, Schokoladen-, Ta­ baks- und Miihlenindustrie, sowie die Herstellung von Diingemitteln. Fiir sowohl diese als die ausfiihrenden danisehen In­ dustrien gilt der so charakterische Umstand, dass sie Ver- edlungsindustrien sind, die sich durcli Darbietung von Qualitiitsarbeit iliren Absatz schaffen. Man hat deshalb bewusst das Ziel erstrebt, die Bezeichnung „Made in Den- mark“ zu einer wirklich sicheren Gewiihr fiir Gedicgen- heit und Qualitåt zu maclien.

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