Kopenhagen

CHRISTIAN II. STOCKHOLMER BLUTBAD. 29 Tode des Konigs Hans , dessen Sohn, C hristian II., Schw e­ den erobern m usste. N ach d er E roberung rich tete er das genugsam b e k a n n te ,, S tockholm erB lutbad11an — d ieoffent- liche H inrichtung an einem Tage von m eh r als h u n d ert d er altesten , vornehm sten u n d angesehensten E delleute Schw edens. Diese H andlung u n d andere G rausam keiten, die er gegen Adel u n d G eistlichkeit b eg in g , zogen den V er- lust d er K rone nach sich. G ustav W asa stellte sich an die Spitze der S ch w ed en , w u rd e zum Konige erw ahlt u n d die C alm arer Union w ar aufgelost. — Die R egierung C hristians II. h at eine specielle B edeutung fiir D anem ark dad u rch e r- langt, dass sie die V eranlassung zu einem kraftigen V ersuche des eigerrtlichen Volkes wurde-, das Joch des Adels u n d d er G eistlichkeit a b zu sch iitte ln , u n d dass m it ih r die ersten S trahlen d er reineren religiosen Begriffe in D anem ark eindrangen -u n d den Anfang eines Kampfes gegen die katholische K irche des M ittelalters beleuchtéten. Chri­ stian I I . , d er sich an die Spitze d er biirgerlichen u n d reli- giosen Bewegting stellte, fiel als einO pfer derselben u n d sei- nes eigenen gew altsam en C h a ractérs; ab e r das Yolk setzte den K am pf noch lange fo rt, bis die T hronbesteigung C hri­ stians III. u n d die E infiihrung d er lu th erisch en R eform a­ tion d er Bewegung eine G renze setzten. Das m achtige Ge­ baude des Adels u n d d er Pfaffengewalt e rz itte rte , ab er nui die letz'tere fiel; d e rA d e ltro tz te d e m S tu rm e u n d erhob sich je tz t, wo die M acht d er G eistlichkeit, die ihn fruher para- lysirt hatte, gebrochen w ar, zu r A lleinherrschaft im Staate. D er B auer- u n d d er B u rg erstan d , deren Kråfte im Kamp fe erschopft w a re n , w u rd en von je tz t an n u r K nechte un d D iener des Adels. C hristian II. m usste seine personliche Sicherheit in d er Flucht nach dem A uslande suchen (1523). Von einem Hass son d er Gleichen — u n d w ol einem ge- rechtfertigten — gegen den Adel u n d die katholische Geist­ lichkeit beseelt, hatte C hristian II. ein volles, w arm es Herz

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