Kopenhagen

KULLEN. 211 sich zwischen diesem und den ersten Felsen ein langliches Viereck von Rasen als Ueberrest einer von Carl XII. aufge- worfenen Schanze und als derzeitiger Tanzplatz der Dorf- bewohner erhebt, die steile Anhohe erstiegen hat, befindet man sich in einem wirklichen Gebirge; denn das Auge ge~ wahrt hier zu den Seiten des Weges nichts als Felsentriim- mer und iiber den Weg hinaus nur Felsen, Hohen, Haide undWald. Spater senkt sich der Weg wieder und ein dich- tes Eichengeholz nimmt den Reisenden in seine Schatten auf und fiihrt ihn bis zum Kullagaard (Kullahof), wo sich eine Wirthschaft befindet. Vom Kullagaard bis zum Leuchtthurm ist eine kleine Stunde zu gehen. Der Weg fiihrt iiber die zum Hofe ge- horigen Aecker und W iesen, so w ie durch Waldesgriin und blumenreiche Almen bis zum aussersten Vorgebirge Kulla- berg. Die Tauschung iiber die Hohe des Gebirges ist hier fast noch grosser als beim ersten Eintritt in dasselbe, und wer durch einen Zauber plotzlich in diese neue Weit ver- setzt wiirde, sollte kaum ahnen, dass er sich keine 200 Fuss iiber der Oberflache des Meeres befinde. Die Natur scheint hier in ihrer schopferischen Kraft w ie erstarrt zu sein, — kein Baum, kein Strauch, keine duftige BJume; nichts als Felsen und diirftiges Alpenmoos. Zugleich aber auch von der Spitze des aussersten Felsens der Blick auf das ewige, unermessliche Meer, dessen schaumende Wogen m it dum- pfem Getose gegen die Felsen branden, und auf dem Meere die schnellsegelnden Schiffe und zu den Seiten des Meeres die blauen Kusten von Seeland und Schonen. In der schauerlichen Einsamkeit des Kullaberges giebt es nur zwei menschliche W esen, den Leuchtthurmwachter und dessen Knecht. Ganz in der Nahe des Leuchtthurms befindet sich eine Schlucht, ahnlich, nur nicht so tief, w ie die bei Stubben­ kammer und anstatt aus Kreidefelsen, von Granitwånden H *

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