Kopenhagen

MARIENLUST. 205 gewolbte bombenfeste Kasematten. Das Zeughaus ist mit Vertheidigungsmitteln sehr reich versehen ; die Walle sind in letzterer Zeit stark arm irt. Die Aussicht von der Flaggen- batterie und der Plattform des Schlosses, zu der eineW en- deltreppe von 153 Stufen fiihrt, ist schon und grossartig. Die ganze Sundgegend, in Schweden und bis nach Kopen­ hagen hinein sieht man von diesen Punkten aus. Wie Deutschland seinen Kaiser Rothbart, so hat Da­ nemark seinen , , H o l g e r D a n s k e " , der hier unten im Gewolbe der Kronborg weilt, und von dem der Sagen viele leben. Auch eine w e i s s e F r a u soli sich der einsamen Schildwache um Mitternacht von den Zinnen der Burg zei- gen, und an den Geist im Hamlet w ird wohl jeder denken, der Kronborg besucht. Die Gemacher des Schlosses sind einst von der un- gliicklichen Konigin Caroline Mathilde bewohnt gewesen; hierher wurde sie in derN acht der Verschworung gebracht und von hier aus ging sie in die Verbannung nach Celle, wo sie starb. — Eine B i l d e r g a l e r i e , welche Ansichten von den N atur- und Volksscenen der Lappen und Finnen enthalt, ist sehenswerth und befindet sich in mehreren Zimmern des Schlosses aufgestellt. Auch die S c h l o s s - k a p e l l e , die der verstorbene Konig Christian VIII. re- stauriren und in ihrem ehemaligen Geschmacke neu aus- schmiicken liess, hat Interesse. Am Altare befindet sich unter anderen ein A labasterbild: die Kronungsscene en miniature, welches von hohem Kunstwerthe ist. — Einige hundert Schritte von Kronborg entfernt liegt Das konigliche Lus (schloss Marienlyst (Marienlust). Die Aussicht iiber die danische Kiiste und Kronborg ist ebenfalis zu beriicksichtigen. Man zeigt hier das G r a b H a m l e t ’s, und w ir mochten nicht gem unsere rechtglau- bigen Leser mit der Bemerkung storen, dass, wenn es je- mals einen Prinzen Hamlet ausserhalb des Dichters Phan-

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