Kopenhagen_1905

Seitdem hat die Warnemünde—Gedser- Route von Tag zu Tage an Bedeutung sowohl für den Passagier- als den Frachtverkehr ge­ wonnen. Von allen Seiten wird die dänische Kontinalroute als mustergültig anerkannt; und nicht am wenigsten haben unsere lieben deut­ schen Sommergäste die Vorzüge derselben schätzen gelernt. Von den gegen 150,000 Frem­ den, die jährlich die dänische Hauptstadt be­ suchen, benutzen w e it. über die Hälfte diese Route. Die Reise von Berlin nach Kopenhagen legt man in ungefähr 101/, Stunden zurück. Am Bahnsteige des Stettiner Bahnhofes halten die langen, eleganten Boggiewagen (I und II Kl.), die direkt nach Kopenhagen gehen. Der Tag­ zug hat einen deutschen und einen dänischen durchgehenden Wagen, während im Nachtzuge jener durch die vorzüglich eingerichteten »sleeping cars«, der grossen internationalen Schlafwagen-Gesellschaft ersetzt wird. Der Ver­ gnügungsreisende begibt sich in Berlin zu Ruhe

Fährbröcke bei Gedser. und erwacht erst, wenn der Schnellzug an der berühmten, die Gräber der dänischen Könige einschliessenden Roskilder Domkirche vorüber­ saust und der Schaffner mit den Worten: »In einer halben Stunde sind wir in Kopenhagen«, den Morgenkaffee serviert.

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