Kopenhagen_1905

— (33 — fahren, um den Rennen beizuwohnen — der grossen jährlichen Mode-, Sports- und Sommer- Revue bei »Eremitagen«. Die Küstenzüge, die den Touristen in 20 Minuten nach Klampenborg führen, gehen weiter durch den Tiergarten und halten bei der kleinen Station »Springforbi« und in der fashionablen Villenstadt »Taarbæk«. Weiter geht die Fahrt durch reizende Gegenden, bis man bei der grossen Papierfabrik »Strandmølle« wieder rechts den herrlichen blauen Spiegel des Sundes sieht. Der Zug rollt über die mächtige Eisenbahn­ brücke, die über »Strandmølleaaen« (Aa = Au, Bach) führt — eine der bedeutendsten Brücken­ anlagen Dänemarks — und hält gleich darauf in der Villenstadt » Skodsborg «. Unter allen am Sunde gelegenen Städten ist »Skodsborg« wegen ihrer schönen Lage die berühmteste. Es werden keine Kongresse oder internationalen Versammlungen in Kopenhagen abgehalten, die nicht einen Ausflug nach Skods- borg auf ihrem Programm haben! Hier sind alle Reize der dänischen Natur vereinigt! Nach einem Spaziergange von einigen Mi­ nuten von der Station durch den Wald steht, man auf der obersten Terrasse von Skodsborg, Welch ein Gegensatz zu der Einsamkeit des Waldes und dem geschlossenen Gesichtskreis! Nach allen Seiten öffnen sich reizende, ent­ zückende, weite Aussichten, die am Golf von Neapel nicht schöner sind. Tief unten die blauen Wellen des Öresunds, auf denen sich Hunderte von weissen Segelboten schaukeln. Dort drüben die gelbe Küste der oft besungenen Insel »Hveen« — die jetzt den Schweden ge­ hört —, wo einst der grosse Astronom Tycho Brahe von seiner Sternenburg den Lauf der Sterne beobachtete. Weiter hinten erstreckt sich in bläulichen Wellenlinien die schwe­ dische Küste. Von Kopenhagen südlich bis Hel­ singborg und nördlich bis Helsingør sieht man das grossartigste Panorama, das Dänemark auf­ zuweisen hat. Aber nicht nur dieWussicht von Skodsborgs Terrasse ist berühmt/ Kommt man mit dem

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