Kopenhagen_1905

Das lustige Kopenhagen. Die Kopenhagener sind weit und breit als sehr lebenslustig bekannt. Dieser Lebensfrohsinn hat seine innerste Ursache in der berühmten dänischen Gemütlichkeit — einer der National­ tugenden dieses skandinavischen Volkes. Wegen dieser Eigenschaft, dem Leben die frohen Sei­ ten abzugewinnen, ist Kopenhagen auch eine Touristenstadt par excellence. Es dürfte fast aus­ geschlossen sein, dass ein Fremder, der die Hauptstadt am Öresund besucht, sich auch nur einen Augenblick langweilt, und besonders nicht abends. Kopenhagen hat Überfluss an Abendver­ gnügungen. Ausser dem » Nationaltheater « (am Kongens Nytorv) — das neben dem Drama auch die Oper und das Ballett pflegt, und für das vornehmste Theater des Nordens gilt — (Saison von Sept. bis Juni) besitzt es 3 grosse Privat- Theater, nämlich: Kasino (Operettentheater), das Dagmartheater (für moderne fremde und dänische Dramen) und das Folketheater (für Lustspiele und Farcen und ausserdem 3 Vor­ stadt-Theater, Nørrebros-, Sønderbros- und Fre­ deriksberg-Theater, wo das Publikum zu der leichten dramatischen Kunst sein Butterbrot und seinen »Pilsener« geniesst. Im allgemeinen fällt die Theatersaison — hier wie in ändern Städten —ausserhalb der Touristenzeit. Wer sich mit dem spezifisch Kopenhagener Revue-Genre — mit seinen zahlreichen auf lokale Personen —

Made with