Kopenhagen_1905

- 29 — kirche, in der Thorvaldsens, weltberühmte Marmorgruppe (Christus und die 12 Apostel) zu sehen ist. »Vor Frue-Kirche« ist die älteste und zugleich die Hauptkirche der Stadt. Das Innere derselben ist von unvergleichlicher Sch.ön- heit und übt eine unwiderstehliche Wirkung auf den Beschauer aus, wohingegen ihr Äus­ seres sich nicht entfernt z. B. mit dem der am Amagertorv gelegenen schönen, alten Helligaands- Kirche messen kann. Der Platz zwischen der Frauenkirche und der Universität — die allein schon wegen der in der Aula aufgehängten berühmten historischen Bilder sehenswert ist — ist für den Wagen­ verkehr gesperrt und soll eine Art Pantheon vorstellen, wo die Büsten berühmter Gelehrter, Künstler und Kanzelredner stehen. In unmittel­ barer Nähe der Universität liegt die im goti­ schen Stil erbaute alte Set. Petri Kirche, jetzt die Kirche der deutschen Gemeinde in Kopen­ hagen. Es sind in diesem Kapitel wiederholt Ge­ bäude erwähnt worden, die ihre Entstehung der Initiative des gTossen königlichen Bau­ meisters, Christians IV, verdanken. Unter ihm war die erste grosse Bauperiode, die Kopen­ hagen sein architektonisches Gepräge auf­ gedrückt hat, während man ungefähr 100 Jahre später von einer »Empire-Periode« sprechen kann. — Die Perle unter den von Christian IV erbauten Gebäuden ist und bleibt das [im alten hübschen »Köngens Have« idyllisch gelegene herrliche »Kosenborg Slot«. Kopenhagen hat 3 Vorstädte: Öster-, Nørre- und Vesterbro, die — wie in allen grossen und wachsenden Städten — ihre Fangarme immer weiter über das freie Land ausbreiten und von denen jede ihr besonderes Gepräge hat. Öster- bro kann man als Fortsetzung des fashionablen Bredgade-Stadtteils bezeichnen. Die schönen, geraden Strassen mit den herrschaftlichen Häu­ sern verleihen der ganzen Vorstadt ein ge­ wisses vornehmes Äusseres, Ihre frühere voll­ ständige Buhe wird jetzt durch das Geräusch des neuen Österbro Bahnhofs gestört, von dem

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