Kopenhagen_1905

Schnellzug. Auf der ungefähr 5 Stunden dauern­ den Fahrt durch Falster und Seeland nimmt der Reisende vom Fenster seines Wagcnabteils aus die ersten Eindrücke von der dänischen Natur in sich auf: Zuerst sieht er die eigentümliche, flache falstersche Landschaft; dann folgt eine kurze Fahrt auf der Fähre über den Sund zwischen Orehoved und Masnedo — die einen entzückenden Blick auf lächelnde Küsten gewährt, welche vom blauen Wasser umkränzt sind; wei­ ter geht es über die grosse feste Eisenbahnbrücke, die Masnedo mit Seeland verbindet, und endlich kommt der letzte Teil der Reise durch wunder­ bare, an Naturschönheiten reichen Gegenden, die zu den herrlichsten der Insel gehören. Der Zug braust vorbei an herrlichen Buchenwäldern; Städte und malerisch gelegene Dörfer erschei­ nen und verschwinden wie die Bilder in einem Kaleidoskop. Und näher, immer näher kommen wir unserem Reiseziele. Die Häuser werden grösser; an den von der Eisenbahnlinie durch­ schnittenen Strassen warten elektrische Strassen- bahnen; hübsche Villengärten fliegen vorüber, und dort liegen zu beiden Seiten des Zuges die schönen Seen, die Zierde der Stadt — zuletzt ein .Wirrwarr von bunten Laternen. Wir sind in der grössten Stadt des Nordens, in der eine halbe Million Einwohner zählenden Haupt- und Residenzstadt Kopenhagen angelangt.

Made with