CholeraInDanemark_1874

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Die Begräbnissplätze in dev Stadt sind, wie aus Obigem ein­ leuchten wird, auf einem sehr schlechten Boden s itu ir t; der grösste derselben, welcher ungefähr 46 dänische Tonnen oder 92 preussische Morgen Land umfasst, liegt zwar ausserhalb der Festungswerke, ist aber doch von einer dicht bevölkerten Vorstadt umgeben. Es liegen Gründe vor, anzunehmen, dass viele von den naheliegenden Bauplätzen von dem Wasser durchtränkt sind, welches von dem Kirchhofe abfliesst. Für die grosse an Kopenhagen grenzende Nachbargemeinde Fredriksborg, in welcher das Trinkwasser, welches durchgehends aus Brunnen gehoben w ird , ein sehr schlechtes ist, liegen einzelne Daten vor, welche dafür sprechen, dass das Wasser in einzelnen Brunnen sich m it jenem aus dem Kirchhofe vermengt. Da Kopenhagen seit einer Keihe von Jahren ein befestigter, von Gräben und Wällen umgebener Platz war, so war es natürlich, dass man mehr in die Höhe als in die Breite baute; es finden sich daher in dem inneren Theile der Stadt sehr viele dichtbevölkerte kasernenartige Gebäude m it kleinen Hofräumen, welche Bauart auch die neue Bauordnung nicht hat verhindern können. Bei der Volkszählung im Jahre 1850, wo man die Aufmerk­ samkeit auf diesen Umstand gelenkt hat, stellte es sich heraus, dass durchschnittlich 34 Bewohner auf jedes Haus, und innerhalb der Wälle 282 Bewohner auf jede dänische Tonne Land kommen, welches Verhältniss bedeutend ungünstiger ist, als in den meisten Haupt­ städten des Continents, insbesondere im Vergleiche mit London, wo nur 43 Personen auf eine englische Acre kommen. Die excrementiellen Abfallstoffe werden in Kopenhagen nicht durch unterirdische Kanäle weggeschafft, weil die Durchführung dieses Systems bei der niedrigen Lage der Stadt mit zu grossen Kosten verbunden wäre, sondern durch ein System von kleinen transportablen Tonnen welche sehr häufig gewechselt werden; obwohl dieses System nicht das hygienische Ideal erreicht, hat es doch allen billigen Anforde­ rungen bisher entsprochen, und kann in gewissen Beziehungen, wenn man von dem Standpunkte einer epidemiologischen Ansteckung ausgeht, selbst dem Circulations-Canalsysteme vorgezogen werden, welches gewisser- massen alle Bewohner in eine wechselseitige unterirdische Verbin­ dung bringt.

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